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Max Verstappen gegen Sprints Max Verstappen freut sich in Mexiko auf ein "normales" Wochenende
Motorsport Images

Verstappen: Austin-Disqualifikationen zeigen, wie falsch F1-Sprints sind

Laut Max Verstappen sind die Disqualifikationen von Lewis Hamilton und Charles Leclerc ein Beleg dafür, dass die Formel 1 die Sprints wieder abschaffen sollte

Es ist kein Geheimnis, dass Max Verstappen die Formel-1-Sprints am liebsten wieder abschaffen würde. Ausgerechnet die Disqualifikation von Rivale Lewis Hamilton beim vergangenen Rennen in Austin ist für den Weltmeister nun ein weiteres Argument gegen die Sprints.

Er glaubt nämlich, dass Hamilton und auch Ferrari-Pilot Charles Leclerc an einem "normalen Wochenende" nicht disqualifiziert worden wären. "Ich glaube natürlich nicht, dass jemand das absichtlich tut", stellt der Niederländer klar.

"Niemand stimmt sein Auto so ab, dass es illegal ist", betont er und führt die Regelverstöße bei Mercedes und Ferrari auf das auf das Sprintformat und die damit verbundene geringe Trainingszeit zurück, was die Teams "in diese Position" bringe.

"Wenn man [beim Set-up] einmal danebenliegt, kann man nichts mehr tun", erinnert der Red-Bull-Pilot und ergänzt: "Das Einzige, was man tun kann, ist, den Reifendruck zu erhöhen. Aber dann fährt man mit Ballonreifen herum."

Mercedes und Ferrari selbst erklärten bereits, dass es vor dem Rennen keinerlei Anzeichen für ein Problem mit dem Unterboden gegeben habe. Hamilton äußerte sogar die Vermutung, "dass auch viele andere Autos illegal gewesen sein sollen."

Hintergrund: Lediglich an vier Autos wurde nach dem Rennen der Unterboden überprüft - und zwei davon fielen durch. Hätte man also eigentlich alle Boliden checken müssen? "Aber dann hat man erst am Dienstag ein Ergebnis", zuckt Verstappen die Schultern.

Verstappen: Man hätte auch Russell überprüfen sollen

Er stimmt der FIA zu, dass es "unmöglich" sei, alle Autos zu überprüfen. "Man kann nicht jedes Teil an jedem Auto checken. Ansonsten bräuchten wir 100 Leute mehr für diese Dinge", so Verstappen, der sich in Austin aber trotzdem weitere Überprüfungen gewünscht hätte.

Denn zwar könne man nicht alle Autos untersuchen, aber wenn ein Auto eines Teams illegal sei, "dann denke ich, dass man auch das andere überprüfen sollte", so Verstappen. Denn "normalerweise" verwende man ein "ziemlich ähnliches Set-up" an beiden Autos.

In Austin hätte sich Verstappen also auch eine Überprüfung der Unterböden an den Autos von George Russell und Carlos Sainz gewünscht. Das passierte allerdings nicht. Verstappens eigenes Auto dagegen wurde gecheckt - und von der FIA für legal befunden.

Er gesteht in diesem Zusammenhang, dass Red Bull in Austin vermutlich sogar "etwas zu konservativ" gewesen sei. Auch das führt er auf die geringe Trainingszeit zurück, weshalb er noch einmal klarstellt, dass er persönlich gut auf die Sprints verzichten könnte.

"Ich denke, wir sollten das Sprint-Wochenende einfach abschaffen, dann kann jeder sein Auto normal abstimmen. Denn wenn wir ein normales Rennwochenende gehabt hätten, wäre das nicht passiert", erklärt er im Hinblick auf die Disqualifikationen in Austin.

Verstappen: Auch anderes Format rettet Sprint nicht

Weil der Sprint selbst in den USA zudem auch nicht besonders spannend war, kamen zuletzt Diskussionen darüber auf, wie man das Format in Zukunft etwas aufpeppen könnte. Doch Verstappen stellt klar, dass auch ein anderes Format seine Meinung nicht ändern werde.

"Warum müssen wir versuchen, etwas [Neues] zu erfinden? Ich denke, unser Produkt funktioniert, wenn man einfach dafür sorgt, dass die Autos konkurrenzfähig sind", so Verstappen. Er verstehe den Drang nicht, dauernd neue Dinge auszuprobieren.

"Im Fußball oder in anderen Sportarten werden die Regeln nicht geändert. Sie sind seit 100 Jahren so", zieht er einen Vergleich und ergänzt: "Warum müssen wir uns plötzlich andere Dinge einfallen lassen, um es unterhaltsam zu machen?"

"Ich denke, wenn man ein gutes Rennen hat, bei dem die Autos nah beieinander sind, dann braucht man kein Sprintformat", so Verstappen, der auch von einer eigenen "Sprint-Meisterschaft" wenig hält. "Das würde mir nichts bedeuten, selbst wenn man sie gewinnt", winkt er ab.

Sein Fokus liege an einem Wochenende immer auf dem Hauptrennen. "Es ist für mich keine Genugtuung, einen Sprint zu gewinnen", stellt er klar und betont unmissverständlich: "Ehrlich gesagt können sie für mich mit dem Sprintformat machen, was sie wollen."

"Ich finde es einfach nicht interessant", so der Weltmeister.

Motorsport-Total.com

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