MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Nach drei Rennen: Wo steht Aston Martin wirklich? Fernando Alonso im Aston Martin AMR23 beim Grand Prix von Australien 2023 in Melbourne
Motorsport Images

Nach drei Rennen: Wo steht Aston Martin wirklich?

Wie das Zwischenfazit von Aston Martin nach drei Rennen in der Formel-1-Saison 2023 aussieht und warum für Fernando Alonso "ab jetzt alles ein Bonus" ist

Die Leistung von Aston Martin in der Formel-1-Saison 2023 ist kein Zufall, sondern "definitiv" echt. Das sagt Mike Krack als Teamchef. Denn nach drei Podestplätzen in bisher drei Rennen könne er zufrieden festhalten, sein Rennstall sei "überall konkurrenzfähig" gewesen. "Und das lässt uns zuversichtlich nach vorne schauen, dass das auch anderswo der Fall sein wird", meint Krack.

Doch er warnt vor zu viel Euphorie um Aston Martin: "Wir bekommen es mit ganz unterschiedlichen Strecken zu tun, mit langen Geraden in Baku oder mit Monaco fast ganz ohne Geraden. All diese Faktoren werden das Kräfteverhältnis hin- und herschieben. Deshalb sage ich immer: Wir müssen vorsichtig sein, zu viele Rückschlüsse aus nur einer Veranstaltung zu ziehen."

Das Rennen in Australien zum Beispiel sei durch die diversen Rotphasen und Restarts verzerrt worden. Ein Trend lasse sich daraus nicht unbedingt ableiten. "Dafür müssen wir einfach noch ein paar Rennen abwarten", meint Krack. "Es braucht ein paar mehr Daten, um ein Verständnis aufzubauen. Und die Daten sagen: Es geht sehr eng zu."

Aston Martin in Australien hinter Mercedes

Und wo Aston Martin beim Auftakt in Bahrain noch zweite Kraft hinter Red Bull war, so schien das Team um Krack in Australien nur das drittschnellste Auto zu haben, noch hinter Mercedes. Lance Stroll jedenfalls hatte den Eindruck, Aston Martin sei "nicht so schnell" gewesen wie in den Grands Prix zuvor. "Wir waren zumindest nicht besser als unsere Gegner."

Deshalb, so glaubt Fernando Alonso, wird das Qualifying in den kommenden Rennen "ziemlich wichtig", gerade weil die Teams hinter Red Bull näher zusammengerückt sind. "Die Pace über die Renndistanz", sagt Alonso, ist jetzt sehr ähnlich." In der Tat sind in Australien Mercedes, Aston Martin und Ferrari teilweise auf gleichem Niveau unterwegs gewesen.

Entwicklungsrennen entscheidet über weitere Form

Alonso rechnet daher mit "interessanten Wochen" in der Formel 1. "Die Frage ist: Welches Team entwickelt besser? In den ersten drei Rennen außerhalb von Europa ist es noch schwierig, Updates einzusetzen. Aber ab jetzt dürfte sich das Niveau der Teams von Rennen zu Rennen ein bisschen ändern, je nach dem, wer neue Teile dabei hat und ob die gut genug sind", so erklärt er.

Aston Martin aber könne in diesem Wettbewerb gar nicht verlieren, weil das Team schon jetzt "zufrieden" sei mit seiner Saison 2023. "Wir hatten nie damit gerechnet, auf dem Podium zu stehen, vielleicht nicht mal im gesamten Saisonverlauf. Und jetzt haben wir drei Podestplätze nach drei Rennen."

"Alles, was da noch kommt, ist ein Plus", meint Alonso. "Wir nehmen einfach alles mit, was wir kriegen können, und wir lernen als Team weiter dazu, auch abseits der Strecke. Denn jetzt kämpfen wir mit Red Bull, Mercedes und Ferrari, also Teams, die solche Entwicklungsrennen gewohnt sind. Deshalb gehen wir 2023 ganz demütig an."

Gestiegene Ansprüche bei Stroll und Aston Martin

Andererseits steigen mit der besseren Leistung auf der Rennstrecke auch die eigenen Ansprüche. Stroll, der mit Aston Martin im vergangenen Jahr häufig hinterhergefahren ist, sagt nun: "Wenn das Auto besser ist, willst du auch mehr erreichen, und genau das ist jetzt das Ziel. Wir kämpfen um gute Positionen mit einem Auto, das sich gut anfühlt."

"So ist das im Sport, wenn du ein Auto hast, das auf das Podium und in die Top 5 fahren kann. Vergangenes Jahr waren wir zufrieden mit achten oder neunten Plätzen. Das ist in diesem Jahr nicht sehr zufriedenstellend."

Wie anders die Ausgangslage von Aston Martin ist, zeigt der Vergleich zur Vorsaison 2022: Mit 65 Punkten hat das Team um Alonso und Stroll nach nur drei Saisonrennen ganze zehn Punkte mehr erzielt als im kompletten vergangenen Jahr über 22 Rennen hinweg.

Motorsport-Total.com

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Max Verstappen erteilt Wechselgerüchten keine 100-Prozent-Absage, auch wenn er sich bei Red Bull noch wohlfühlt - Doch wie lange passen alle Faktoren noch?

Gegen den RB20 ist weiterhin kein Kraut gewachsen: Verstappen gewinnt in Dschidda vor Perez und Leclerc - Ferrari-Debütant Bearman und Hülkenberg in den Punkten

Nach der wetterbedingten Verschiebung des ursprünglich gedachten Saisonauftaktes zum Bergrallyecup 2024 am Köberlberg in Lödersdorf, sind heuer die Gipfelstürmer beim Auftakt in der steirischen Toscana zu Gast.