MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
F1 2026 langsamer FIA-Designstudie für ein Formel-1-Auto 2026
FIA

Formel 1 vor 2026: Droht ein Tempo-Schock für die "Königsklasse"?

FIA-Technikchef Nikolas Tombazis erklärt, warum die Formel 1 ab 2026 zunächst langsamer wird - und weshalb das kein Problem für Fahrer und Fans ist

Mit dem neuen Technischen Reglement ab 2026 werden Formel-1-Autos langsamer. Wie groß der Unterschied sein wird, hat Nikolas Tombazis nun im Gespräch mit Motorsport.com erklärt - einer Schwesterplattform von Formel1.de und Motorsport-Total.com bei Motorsport Network.

Der Formelsport-Leiter im Automobil-Weltverband (FIA) sagte: "Laut unseren Simulationen werden die neuen Autos zu Saisonbeginn zwischen einer und zweieinhalb Sekunden langsamer sein."

Dauerhaft wird das aber nicht so bleiben, meint Tombazis: Durch die technische Weiterentwicklung der Fahrzeuge werden die Teams diesen anfänglichen Rückstand rasch aufholen.

Warum selbst die FIA nicht alles weiß

Doch gewisse Fragezeichen gibt es trotzdem: "Wir verfügen nicht über Daten von allen Teams und kennen nicht die genauen Abtriebswerte aller Teams. Das muss man fairerweise dazusagen."

Außerdem besteht bei einem Regelwechsel die Chance, dass es manche Rennställe anfangs "nicht richtig hinbekommen", so Tombazis. Die Rundenzeiten könnten daher höher ausfallen als in den ersten Hochrechnungen.

Formel 1 fährt 2026 nicht auf Formel-2-Niveau

Ein großes Thema ist das beim Weltverband jedoch nicht. Tombazis findet es "überraschend, dass sich viele darüber Gedanken machen". Er sagte: "Wenn die Autos auf dem Niveau der Formel 2 fahren würden - aber das ist definitiv nicht der Fall."

Beispiel: Im Formel-1-Qualifying in Ungarn fuhr Charles Leclerc im Ferrari mit 1:15.372 Minuten auf die Poleposition. Formel-2-Fahrer Roman Stanek erzielte mit 1:28.779 Minuten die Qualifying-Bestzeit in der Nachwuchsklasse. In Belgien betrug der Abstand zwischen Lando Norris im McLaren und Alex Dunne in der Formel 2 auf eine schnelle Runde über 16 Sekunden.

Warum zunächst ein falscher Eindruck entsteht

Wenn dieser Abstand durch ein anderes Fahrgefühl und ein aufwändigeres Energiemanagement in der Formel 1 geringer wird, ist das für Tombazis vertretbar. Er erklärte: "Wir hatten schon Phasen, in denen die Autos langsamer oder schneller waren. Das ist in Ordnung. Man gewöhnt sich daran."

Er habe Verständnis für die Fahrer: Sie machen im Simulator die Erfahrung, dass die neue Generation der Formel-1-Autos langsamer ist. "Da denkt man zunächst: 'Das ist kein gutes Auto.' Denn man spürt diese eineinhalb Sekunden. Aber ich denke: Wenn man ein bisschen damit gefahren ist, spielt das keine Rolle mehr", so Tombazis.

Er glaubt: Auch die Zuschauer werden sich damit arrangieren, zumal sich der Formel-1-Speed 2026 "nicht wesentlich" vom Ist-Zustand unterscheiden werde.

Motorsport-Total.com

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Evo-Paket des 911 GT3 für 2026

"Wird sich aerodynamisch ändern"

Porsche bringt 2026 erstmals seit 2013 wieder ein Evo-Paket statt einem neuen 911 GT3 R: Der GT3-Leiter erklärt, was sich ändert und auf welche Philosophie man setzt

Wie "Schumi" 1998 in Silverstone

Simracer gewinnt in der Boxengasse!

Kuriose Szenen beim virtuellen Formel-1-Rennen in Silverstone: Jarno Opmeer holt sich mit einem "Schumi"-Manöver den Sieg in der Boxengasse

"Auf den Geraden gefressen"

Preining erlebt bitteres Manthey-Heimspiel

Warum für Ex-Champion Thomas Preining ausgerechnet beim Manthey-Heimspiel nichts ging - und der "Grello" auf den Geraden zur Beute der Konkurrenz wurde

Grand Prix Drivers Association

Warum Russell kein Blatt vor den Mund nimmt

Formel-1-Fahrer George Russell scheut keine Kritik - und will die Motorsport-"Königsklasse" mitgestalten: Seine Beweggründe sind persönlich