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Team im Portrait

Alpinisten aus Salzburg: S-Berg Racing

Das Altenmarkter Team rund um Hans und Elisabeth Weitgasser hat für diese Saison ein neues Einsatzgerät: Den Alpina B6 GT3.

Die Mannschaft von Hans und seiner Schwester Elisabeth Weitgasser tritt nach längerer Zeit mit Lamborghini heuer mit einem womöglich noch exotischeren Fabrikat in der Liga der Traumsportwagen an. Der Alpina B6 GT3 schaut zwar aus wie ein BMW Sechser-Coupé, kommt jedoch als Eigenentwicklung vom Kleinhersteller aus dem deutschen Buchloe.

Teamchef Hans Weitgasser stand in den 1980ern selbst fest am Gaspedal, er war Staatsmeister der Formel Super Ford und schaffte es bis in die Tourenwagen-EM. Doch irgendwann scheiterte die Karriere, wie bei so Vielen, am Geld; Weitgasser musste den Helm an den Nagel hängen.

Neustart als Teamchef

Der Spross einer motorsportverrückten Familie heuerte beim BMW-Team Schnitzer an, es folgten Engagements beim Formel-1-Team von Peter Sauber und schließlich sieben Jahre im Formel-1-Team von BMW. Zu seinem eigenen Team kam Weitgasser vor fünf Jahren wie sprichwörtlich die Jungfrau zum Kind.

"Mein guter Freund Hans Reiter von Reiter Engineering suchte ein Einsatzteam für drei Lamborghini Gallardo in der GT3-Europameisterschaft und sprach mich an", erinnert sich Weitgasser. Bevor der Salzburger wusste, wie ihm geschah, war s-berg Racing geboren und Weitgasser sein eigener Chef.

Family affair

Liesl Weitgasser, die gute Seele des Teams, steht ihrem Bruder an den Rennstrecken zur Seite und kümmert sich um alles, was nicht ins Ressort Technik fällt: "Wir sind fast ein reiner Familienbetrieb, mit allen Vorteilen, die das mit sich bringt" – und sie kümmert sich neben dem Rennbetrieb auch um das familieneigene Hotel am Schlatterberg (kurz S-Berg!) in Altenmarkt im Salzburger Land.

Drei Jahre lang starteten die Österreicher mit Lamborghini in der FIA-GT3-Europameisterschaft, dort debütierte unter anderem auch Dominik Kraihamer in der Sportwagenszene. Als sich im letzten Winter die Gelegenheit ergab, mit zwei BMW-Alpina B6 zu starten, zögerte Weitgasser nicht lange.

Auf Asphalt und Eis

Gleich beim heurigen Saisonauftakt in Oschersleben gelang dem s-berg-Racing-Piloten Martin Matzke mit der Pole-Position ein gelungener Einstand im deutschen ADAC GT Masters. Bei den Masters-Wochenenden in Oschersleben und am Sachsenring verpassten Matzke und sein Teamkollege Andreas Wirth das Podium als Vierte nur knapp. Mittlerweile setzt man auch das zweite Auto für Maxi Götz/Achim Winter ein.

Auf europäischem Level teilt sich Matzke das massive grüne Alpina-Coupé mit Nikolaus Mayr-Melnhof. Ihre Saison verläuft bisher nach dem Motto "zuverlässig wechselhaft". Die Premiere in Silverstone fiel mit zwei Crashes noch rechtschaffen ins Wasser. In Brünn schaute die Sache mit Startplätzen in Reihe 1 und dem 4. Rang im zweiten Rennen schon weitaus besser aus.

Die Reise nach Jarama in Spanien brachte wieder einen leichten Dämpfer: Gute Leistungen auf der Strecke, aber auch Ausflüge neben den Asphalt. Die Formkurve zeigt aber allemal nach oben!

Wenn der Winter das Salzburger Land fest im Griff hält, organisiert s-berg Racing die "Historic Ice Trophy", eine Oldtimerrallye bei bis zu minus 20 Grad. Denn von Eis und Schnee lassen sich die motorsportverrückten Weitgassers und ihr Team im Winter nicht bremsen.

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