MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Motorsport: News

Klien top motiviert

Christian Klien hat mit dem Morand Racing Team seine Ziele hoch gesteckt: In der ELMS soll der Titel, in Le Mans ein LMP2-Podiumsplatz errungen werden.

Fotos: Morand Racing

Fans von Christian Klien können sich wieder auf Einsätze auf motorsportlichem Topniveau ihres Piloten freuen: Der Österreicher geht 2014 für das Morand-Team in der European Le-Mans-Serie an den Start und wird auch die 24 Stunden von Le Mans bestreiten. Schon im vergangenen Jahr wurde der Österreicher kurzfristig im Team von Benoit Morand eingesetzt, nun soll es sogar die gesamte Saison sein.

"Das Team hat vergangenes Jahr schon bei mir angefragt, ob ich für sie in Le Mans fahren will, aber das war mir dann zu kurzfristig. Ich kannte das Team damals nicht", erzählt Klien über den ersten Kontakt. "Nach Le Mans haben sie mich erneut kontaktiert wegen den letzten zwei Saisonrennen, und da habe ich dann eingewilligt. Das Team hat einen vernünftigen Eindruck gemacht, und deshalb haben wir uns dann über den Winter geeinigt, dass wir gemeinsam die Meisterschaft bestreiten."

In der vergangenen Woche kam zudem die Bestätigung, dass die Nennung des Teams auch für Le Mans akzeptiert wurde. Klien hat das allerdings nicht überrascht: "Das Team ist ja vergangenes Jahr auch schon in Le Mans gestartet und kam in der LMP2-Klasse auf Platz fünf. Daher war es eigentlich klar, dass die Nennung akzeptiert wird, aber man muss halt abwarten", war die Bekanntgabe für den ehemaligen Formel-1-Piloten keine große Sache.

Judd-Motor: "Haben Druck gemacht"

Mit der Gewissheit im Rücken können sich das Morand-Team und Klien nun intensiv um die sportlichen Belange 2014 kümmern. Obwohl der Rennstall ein Privatteam ist und auf keine Werksunterstützung zurückgreifen kann, glaubt der Österreicher, dass man zusammen einiges erreichen kann: "Ich bin mit meinem Paket zufrieden", sagt er und verweist auf seine beiden Einsätze im vergangenen Jahr. In Le Castellet wurde er nämlich gleich Zweiter. "Es handelt sich um ein Privatteam mit guten Leuten, das von Morgan und Judd gut unterstützt wird. Das passt ganz gut", so sein Urteil.

Bislang galt allerdings der Judd-Motor als große Schwachstelle des Teams. Besonders in Sachen Drehmoment lag die Konkurrenz von Nissan voraus. "Am Ausgang der engen Kurven haben wir also etwas Zeit verloren, aber wir haben über den Winter ein bisschen Druck gemacht", gibt sich Klien optimistisch, dass sich das bisherige Manko nicht mehr so negativ auswirken wird: "Außerdem hat es die Judd-Leute ein bisschen motiviert, dass sie jetzt einen Ex-Formel-1-Piloten im Team haben", lacht er. "Sie haben daher bereits im Vorjahr bei den letzten zwei Rennen einen Judd-Mann mitgeschickt, wodurch wir schon damals etwas am Motorensetup arbeiten konnten."

Durch die zusätzlichen Fortschritte über den Winter sollte der Judd-Motor nun über etwas mehr Leistung und Drehmoment verfügen. Wie sich das auf die Performance des Boliden auswirken wird, das werde man allerdings erst bei den ersten Tests sehen. Für den Saisonhöhepunkt in Le Mans erwartet der 50-fache Grand-Prix-Teilnehmer allerdings ohnehin keinen großen Nachteil - weil die Leistung nach oben heraus und der Top-Speed passen würden, und Le Mans eh ein schneller Kurs sei. "Die Schwäche betrifft eher die Ecken, die man im ersten Gang fährt. Vielleicht spürt man es etwas in der Arnage, aber das sehe ich nicht als Problem."

Das Le-Mans-Podium im Visier

Im Vorjahr fuhr Morand ohne Klien bereits auf Platz fünf beim 24-Stunden-Klassiker, mit dem Österreicher soll es in diesem Jahr noch ein wenig weiter nach vorne gehen. "In Le Mans kann wie immer viel passieren. Das Auto ist konkurrenzfähig, und wenn wir das als Team gut hinkriegen, also fehlerfrei sind, dann kann man natürlich um das Podest mitfahren", so die Kampfansage des Vorarlbergers. "Wir treten natürlich nicht an, um dabei zu sein, sondern um möglichst auf das Podest zu kommen. Im Vorjahr wurde das Team schon Fünfter, also sollte das möglich sein."

Damals trat das Team noch mit der Schweizerin Natacha Gachnang an, an deren Seite Klien auch die letzten beiden Saisonrennen in der ELMS bestritt. Doch die Cousine von Sebastien Buemi ist 2014 nicht mehr an Bord von Morand, stattdessen bekommt der Ex-Formel-1-Pilot ihren Landsmann Gary Hirsch an die Seite gestellt. Doch bei dem Namen musste selbst der Österreicher überlegen: "Ich kannte ihn vorher nicht, er fuhr in der Formel Renault und hatte vor ein paar Jahren einen Ferrari-Formel-1-Test. Ich glaube, er ist nicht schlecht, aber mehr werden wir bei den Tests sehen."

"Er ist auf jeden Fall ein netter Typ, was den Rest angeht, da werden wir ihn noch formen", lacht er. "Gut ist, dass er Erfahrung mit Langstrecken-Rennen hat und kein junger ungestümer Typ ist, zumal die ELMS-Rennen dieses Jahr statt drei vier Stunden dauern werden. Wir werden daher auch noch einen dritten Fahrer dazu kriegen, aber der ist derzeit noch nicht fixiert. Das Team schaut sich noch um. Die Truppe ist aber motiviert und will unbedingt die ELMS-Serie gewinnen, also wird es wohl kein älterer Paydriver werden. Das war aber ohnehin von Anfang an meine Bedingung, damit wir richtig angreifen können."

News aus anderen Motorline-Channels:

Motorsport: News

Weitere Artikel:

Nachgefragt beim viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Ob er wirklich über ein Comeback nachdenkt und mit wem echte Gespräche stattfinden