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Motorsport: Interview

Auer setzt vermehrt auf die Langstrecke

Wie von Helmut Marko empfohlen, will Lucas Auer künftig mehr Langstreckenrennen bestreiten; in Japan möchte er noch Dritter werden.

Wie geht die Karriere des Tirolers Lucas Auer nach seiner Debütsaison in der japanischen Super Formula weiter? Der 25jährige liegt derzeit auf Platz sechs, beim Saisonfinale in Suzuka will er es noch in die Top 3 schaffen. Ihm zufolge hat er für 2020 mehrere Optionen in Japan und Europa. Eines offenbart er aber schon jetzt: Er will in Zukunft vermehrt Langstreckenrennen bestreiten. Selbiges hatte ihm sein diesjähriger Vorgesetzter Helmut Marko in einem ORF-Interview nahegelegt.

"Ich bin dieses Jahr das 24-Stunden-Rennen in Spa gefahren und in diese Richtung sehr offen, denn je mehr man fährt, desto besser", stellte der Neffe von Gerhard Berger klar. "Die Erfahrung war geil, und es hat mir irrsinnig viel Spaß gemacht." Auer trat beim Ardennenklassiker Ende Juli gemeinsam mit den deutschen Fahrern Buhk und Götz in einem Mercedes AMG GT3 an. Das Trio hielt sich im von Regenschauern überschatteten Rennen lange im Spitzenfeld und wurde am Ende Zehnter.

"Du lernst in einem 24-Stunden-Rennen echt viel – alleine, wenn sich das Wetter ständig verändert", zeigte sich Auer begeistert. "Da spielt es sich wirklich ab, und man muss sich jedes Mal neu drauf einschießen. Ich merke gerade jetzt in der Super Formula, dass das ein großer Vorteil ist. Du lernst jedes Mal dazu." Vor allem die 24 Stunden von Le Mans würden den Österreicher reizen: "Man muss sich nichts vormachen: Die Klassiker sind irrsinnig lässig, aber Le Mans will wirklich jeder Rennfahrer einmal fahren."

Inwieweit musste sich Auer, der durch DTM und Super Formula eher an Sprintrennen gewöhnt ist, umstellen? "Alle drei Fahrer müssen sich in einem Auto wohlfühlen", antwortete er. "Da muss man in Sachen Setup vielleicht ab und zu ein bisschen zurückstecken. Es geht aber um die Distanz und um Konstanz, jede Runde abzuliefern, und darum, den Verkehr zu managen. Das sind eigentlich die Hauptsachen."

Dass Auer dieses Jahr in der Super Formula nicht um den Titel mitredet, liegt ihm zufolge unter anderem daran, dass das aus der Kooperation der Rennställe B-Max Racing aus Japan und Motopark aus Deutschland entstandene Team erst zusammenwachsen musste: "Die B-Max-Crew war ja schon zwei Jahre in der Super Formula, und jetzt haben sie mit der Motopark-Crew definitiv einen Aufschwung erhalten. Dass es manchmal nicht gelaufen ist, liegt ein bisschen an der Unerfahrenheit. Alles ist noch ein bisschen Neuland, aber man sieht, dass wir Stück für Stück herankommen. Zumindest bei den großen Baustellen sind wir jetzt relativ aussortiert."

Daher hofft er beim Finale in Suzuka auf einen vernünftigen Saisonabschluss. "Suzuka ist zwei Mal im Kalender, daher kommen wir mit Erfahrung hin, obwohl wir ein neues Team sind", so Auer, "und wir werden versuchen, ordentlich anzugreifen. Das Ziel ist es, auf das Podest zu fahren." Ein Sieg wäre diesmal besonders attraktiv, denn dafür gibt es in der Super Formula zum Abschluss 13 statt zehn Punkte. "Das ist schon interessant", hat Auer Blut geleckt. "Wenn wir in Suzuka ordentlich abliefern, kann da schon noch ein ordentlicher Sprung in der Meisterschaft gelingen."

Insgesamt zieht er nach einem Jahr in Japan ein positives Fazit: "Der Schritt war auf jeden Fall der richtige. Ich persönlich habe einen Riesensprung gemacht, auch durch die neue Kultur. Ich habe viel Erfahrung gesammelt – auch dadurch, dass das Team neu war, und wir alles eigentlich von Null aufbauen mussten. Wir hatten Höhen und Tiefen, aber jetzt hat es sich eingependelt, und wir sind vorne dabei."

Auch eine weitere Zukunft in Japan will Auer, der eine Wohnung in Tokio hat, nicht ausschließen: "Von der Lebensqualität könnte ich mir vorstellen, dort noch ein, zwei Jahre anzuhängen. Am Ende nimmt man aber das beste Angebot und schaut, was das beste für einen selbst ist."

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