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DTM Zolder 2: Rast siegt, Crash zwischen Auer und Eng Rene Rast baut seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf 19 Punkte aus
Audi

DTM-Rennen Zolder 2: Rast siegt, Wut bei Abt-Audi, Kubica Dritter

Rene Rast feiert seinen vierten Zolder-Sieg in Folge, während bei Abt-Audi die Emotionen hochgehen: Frijns wird abgeräumt, Green treibt Müller zur Weißglut

Audi-Pilot Rene Rast ist der König von Zolder und geht als klarer Favorit in das Saisonfinale der DTM 2020 Anfang November in Hockenheim. Der amtierende Meister siegte auch beim zweiten Sonntagsrennen in Zolder und hat damit innerhalb von neun Tage vier Rennen auf der belgischen Rennstrecke gewonnen. Gleichzeitig stellte Rast mit seinem 23. DTM-Sieg für Audi den Rekord von Mattias Ekström ein.

Platz zwei ging an Rasts ersten Verfolger in der Meisterschaft Nico Müller, der mit einem Rückstand von 19 Punkten auf den Titelverteidiger nach Hockenheim fahren wird. Rang drei sicherte sich überraschend BMW-Pilot Robert Kubica, der damit das erste Podium seiner DTM-Karriere bejubeln durfte.

"Ich kann es noch gar nicht richtig glauben, dass wir das Rennen heute gewonnen haben", sagt Rast. "Es hat so vieles gegen uns gesprochen. Wenn es ein normales Rennen gewesen wäre, hätte Nico die besseren Karten gehabt. Es sind so viele Faktoren zusammen gekommen, von daher ist alles für uns gelaufen."

Frijns wird unschuldig aus dem Rennen gerissen

Tragischer Held des Rennens war Robin Frijns, der in Runde zwei völlig unschuldig aus dem Rennen gerissen wurde. Auslöser der Kollision war BMW-Pilot Joanthan Aberdein, der sich vor Kurve 8 bei einem Angriff auf Fabio Scherer vollkommen verschätzte und mit viel Überschuss ins Heck des WRT-Audi des Schweizers krachte. Dieser kreiselte von der Strecke und räumte in der Schikane den vollkommen überraschten Frijns ab.

"Ich hatte einen wirklich schlechten Start und bin hinter Scherer zurückgefallen, der in den ersten Runden einige Probleme mit den Reifen hatte. Er hat einige Fehler gemacht. Und als er einen weiteren gemacht hat, habe ich ihn am Ausgang der ersten Schikane überholt", sagt Frijns. "Das nächste, was ich mitbekommen habe, war ein Schlag auf die Seite. Das war es."

Den Traum von DTM-Titel hat Frijns nach dem Ausfall abgeschrieben: "Es gibt noch zwei Rennen, und wenn man 20 oder 30 Punkte hinten liegt, ist das 'Mission impossible'." Tatsächlich liegt Frijns 41 Punkte hinter Rast zurück.

Für Rast lief am Sonntag nahezu alles nach Plan. Von Platz zwei aus gestartet, musste er sich in der ersten Kurve trotz eines Angriffs hinter Polesetter Ferdinand Habsburg einreihen. Dahinter verbesserte sich Müller mit einem guten Start von Position fünf auf drei.

Overcut bringt Rast beim Boxenstopp in Front

Auch bei zwei Re-Starts nach frühen Safety-Car-Phasen (einmal wegen der Kollision Aberdein-Scherer-Frijns, einmal wegen Kollisionen zwischen Benoit Treluyer, Lucas Auer und Philipp Eng kurz nach dem ersten Re-Start) behielt Habsburg zunächst die Führung.

Die Entscheidung im Kampf um den Sieg fiel bei den Pflichtboxenstopps. Habsburg und Müller fuhren in Runde 13 an die Box, Rast einen Umlauf später. Und der Overcut war in diesem Fall erfolgreich. Rast kam vor Habsburg auf die Strecke zurück und hatte Glück, dass auch Mike Rockenfeller vor Habsburg und Müller herauskam und beide aufhielt.

Nachdem beide ihren Weg an Rockenfeller vorbei gefunden hatten, kam es in Runde 15 zu einem echten Aufreger. Jamie Green kam nach seinem Boxenstopp knapp vor Müller auf die Strecke und verteidigte sich, vielleicht in dem Bemühen seinem Rosberg-Teamkollegen Rast Schützenhilfe zu geben, beinhart.

Green bringt Müller zur Weißglut

In einer Schikane fuhr Green einmal geradeaus, weshalb er von der Rennleitung angewiesen wurde, den Platz mit Müller zu tauschen. Bis diese Ansage kam, berührten sich die Audis der beiden aber mehrfach leicht, was nicht nur Abt-Teamchef Thomas Biermaier, sondern auch Müller am Boxenfunk zum toben brachte: "Dieser Typ ist ein verdammter Idiot", wütete der Schweizer in Richtung seines Markenkollegen.

Auch nach dem Rennen war Müller der Frust über Greens Aktion noch anzumerken. "Er war auf kalten Reifen, kürzt die Schikane ab und kann nur dadurch seine Position halten. Und blockiert mich dann ziemlich aggressiv. Fährt mir noch ins Auto zweimal", so der Schweizer. "Muss ich sagen unnötig, und das unter Markenkollegen."

Während Rast sich an der Spitze absetzte und letztlich ungefährdet dem Sieg entgegen fuhr, überholte Müller in Runde 27 Habsburg und sicherte sich damit Rang zwei. Habsburg wurde in der Schlussphase immer langsamer und musste eine Runde später auch Kubica ziehen lassen.

Erstes DTM-Podium für Robert Kubica

Der Pole war die große Überraschung des Rennens und feierte das erste Podium nach einer bisher für ihn schwierigen DTM-Saison. Der frühere Formel-1-Pilot war in Runde 19 als letzter Fahrer an die Box gekommen und war damit im Auto das privaten ART-Teams bester BMW.

Hinter Kubica kamen Timo Glock (BMW), Green, Rockenfeller, Sheldon van der Linde, Marco Wittmann (beide BMW) und Harrison Newey (WRT-Audi) ins Ziel. Habsburg wurde nach einem zweiten Boxenstopp Zehnter und war damit der letzte Fahrer, der die Zielflagge sah.

Neben dem Crash rund um Frijns sorgte in der Frühphase des Rennens ein weiterer Zwischenfall mit drei beteiligten Fahrern für eine Safety-Car-Phase. Zunächst fuhr in Kurve 1 Benoit Treluyer, der an diesem Wochenende bei Phoenix-Audi Loic Duval ersetzt, BMW-Pilot Lucas Auer ins Heck. In Kurve 4 geriet Auer dann mit seinem Landsmann und Markenkollege Philipp Eng aneinander.

Bei Auer wurde dabei die rechte, bei Eng die linke Vorderradaufhängung beschädigt. Engs Auto find in der Folge Feuer und musste von den Streckenposten gelöscht werden. Eine weitere Safety-Car-Phase war die Folge. Auch hier war für alle drei Unfallbeteiligten das Rennen beendet.

Zum Showdown der DTM-Saison 2020 kommt es in zwei Wochen (06. bis 08. November) beim Finalwochenende auf dem Hockenheimring. Der Punktestand an der Spitze der Fahrerwertung: Rast 304, Müller 285, Frijns 263.

Motorsport-Total.com

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