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Mil Milhas

1000 Meilen bis ins Ziel: Peugeot war heuer in der LMS dominant, vor dem letzten Rennen gibt es eine interne Teamrivalität.

Mit dem einzigen Rennen außerhalb Europas endet am 10. November im brasilianischen Interlagos die Le Mans Series 2007: Das Traditionsrennen "Mil Milhas" auf dem Autodromo Josè Carlos Pace ist zugleich mit rund 1.600 Kilometer Renndistanz und rund zehn Stunden Dauer das längste des Jahres. Gleichzeitig soll das Finale in Brasilien für Peugeot Sport zum Höhepunkt des Jahres werden. Denn das Peugeot-Werksteam mit dem Peugeot 908 HDi FAP hat beim Saisonabschluss beste Chancen sowohl auf den Fahrer- als auch den Teamtitel.

Bisher konnte der Diesel-Prototypensportwagen alle Läufe dieser Saison gewinnen. Als Tabellenführer reisen Pedro Lamy und Stéphane Sarrazin nach Brasilien. Das Duo liegt vor dem letzten Lauf mit insgesamt 36 Punkten zwei Zähler vor dem einzigen Titelkonkurrenten Jean-Christophe Boullion vom Pescarolo-Team. Da in Interlagos in der Königsklasse LMP1 nur vier Fahrzeuge antreten und daher nur halbe Punkte verteilt werden, reicht Lamy und Sarrazin der dritte Rang zur Meisterschaft.

Zuversicht bei Sarrazin

"Ich habe sehr gute Erinnerungen an Interlagos, da ich dort 1999 mein Formel-1-Debüt gefeiert habe. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll, besonders der kurvige Abschnitt hinter dem Fahrerlager. Mein Ziel für das Wochenende ist es, die Pole-Position zu holen und im Rennen genügend Punkte zu sammeln, um für Peugeot den Titel einzufahren", sagt Stéphane Sarrazin.

Der mit Erfahrung in Formel 1, WRC und Langstrecke sehr "weltgewandte" Franzose tritt wie gewohnt zusammen mit dem Portugiesen Pedro Lamy im 700 PS starken Peugeot 908 HDi FAP mit der Startnummer 8 an. Den zweiten 12-Zylinder-Prototypen mit der Startnummer 7 steuern erneut Nicolas Minassian und Marc Gené, die derzeit auf dem vierten Tabellenrang liegen.

Interlagos: Die Besonderheiten

Peugeot-Technikchef Bruno Famin erklärt zu den Besonderheiten des Rennens in Interlagos: "Es ist das Längste im diesjährigen Kalender der Le Mans Series. Daher haben wir die knapp zweimonatige Rennpause seit Silverstone dazu genutzt, die Zuverlässigkeit des Autos weiter zu verbessern. Da der Lauf über eine Distanz von rund 1.600 Kilometer geht, also rund 600 mehr als bei einem üblichen Rennen der Serie, ist er auch eine gute Vorbereitung für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans im kommenden Jahr.“

"Wir haben außerdem unsere Heckflügel sowie die Unterböden verstärkt, da wir damit in Silverstone zuletzt Probleme hatten. Der Kurs in Interlagos ist neu asphaltiert worden und hat wenig Grip. Er ist daher eine große Herausforderung sowohl für die Fahrer als auch die Reifen."

23 am Start

Halbe Punkte also bei den LMP1, insgesamt haben nur 23 Teams den beschwerlichen (und teuren) Weg nach Südamerika auf sich genommen, das entspricht etwa der Hälfte der üblichen Feldstärke bei einem LMS-Rennen. Gewohntes Bild: In den ersten freien Trainings nahmen die beiden Peugeot dem "Rest der Welt" glatte drei Sekunden ab. Vielleicht ist es 2008 dann wirklich an der Zeit, die Diesel etwas einzubremsen?

Brasilianisches Interesse hält sich in Grenzen; in Europa bekannte Namen in der Starterliste sind Raul Boesel, mit Jaguar in fernen Tagen selbst einmal Sportwagen-Weltmeister (als es noch eine WM gab), Chico Serra, und Alexandre Negrao.

Ebenso mager sehen die anderen Klassen aus: bei den LMP2 sind nur drei, bei den GT1 nur zwei Autos am Start. Das deutsche Kruse-Team mit dem Tiroler Fahrer Norbert Siedler musste seine Saison ja bereits nach dem vorletzten Rennen für beendet erklären - das Rennauto wurde in einem Brand vernichtet. Hoffentlich gibt es 2008 ein Wiedersehen.

Ein vernünftiges Feld gibt es also nur in der Klasse GT2, dort mischen auch aus heimischer Sicht die interessantesten Teilnehmer mit. Philipp Peter hat sich gegen die Teilnahme am letzten Rennen der GT-Open in Spanien entschieden, stattdessen fährt der "Globetrotter" in Brasilien einen Ferrari F430 des französischen Teams JMB. Sein Partner sind Ben Aucott (Gewinner des Citation Cup in der FIA-GT) und Rob Bell; sie kämpfen um den Klassensieg.

Dabei bekommen sie es unter anderem mit dem Team Felbermayr-Proton zu tun. Die "halb-österreichische" Mannschaft ist in voller Teamstärke in Südamerika. Als schnellstes der drei Autos hat sich der 997er mit Porsche-Werksfahrer Marc Lieb, seinem französischen Stammpartner Xavier Pompidou und dem Deutschen Marc Basseng erwiesen.

Im Auto der "Juniorchefs" Horst Felbermayr jun. und Christian Ried fährt wieder Johannes Stuck mit, der Sohn des bayrischen Nationalheiligtums "Strietzel" Stuck sammelt weitere internationale GT-Erfahrung. Die Chairmen of the Board, Horst Felbermayr sen. und Gerold Ried, steuern einen 996er, wie üblich gemeinsam mit US-Boy Philip Collin.

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