MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Entscheidung in England: Audi oder Peugeot?

Nur zwei Punkte trennen Audi und Peugeot an der Spitze der LMS-Fahrerwertung: Titel für Gené/Minassian oder Rockenfeller/Premat?

Duell der Diesel: Bisher ungeschlagen in der LMS 2008 reist Peugeot mit dem 908 HDi FAP zum Saisonfinale in Silverstone. Nach vier Siegen in Folge will die Löwenmarke beim 1000km-Rennen auf dem britischen Traditionskurs den Markentitel verteidigen.

In der Fahrerwertung haben die führenden Peugeot-Piloten Marc Gené und Nicolas Minassian gute Chancen auf die Meisterschaft; Priorität hat jedoch die Markenwertung. Dort hat Peugeot Sport vor dem Saisonabschluss mit 53 Zählern sechs Punkte mehr als der engste Verfolger Audi.

Der 908 HDi FAP debütierte im Vorjahr in der Le Mans Series und hat seitdem dort jedes Rennen gewonnen – nur in Le Mans selbst (die 24 Stunden zählen nicht zur LMS) setzte es eine schmerzliche Heimniederlage.

Zuletzt gelang dem 700 PS starken Sportwagen Mitte August ein Doppelsieg auf dem Nürburgring. Dennoch hat Audi dem französischen Werksteam in der Tabelle sehr zugesetzt.

Peugeot will den Marken-Titel

“Priorität hat für uns ganz klar der Herstellertitel”, so Peugeot-Sportdirektor Michel Barge, “er ist für unsere Marke sehr wichtig. Da wir nur einen Vorsprung von sechs Punkten haben, werden wir in Silverstone mit einer aggressiven Strategie antreten. Ideal wäre natürlich ein erneuter Doppelsieg oder zumindest mit einem Fahrzeug vor den Audi ins Ziel zu kommen.

Dem Peugeot 908 HDi FAP liegen besonders schnelle Kurse wie Silverstone. Wenn wir mit beiden Autos vor den Audi ins Ziel kommen, ist zudem auch der Fahrertitel für Marc Gené und Nicolas Minassian im Fahrzeug mit Startnummer 7 sicher.”

Neben Gené und Minassian treten wie gewohnt Stéphane Sarrazin und Pedro Lamy im Peugeot 908 HDi FAP mit der Nummer 8 an; die beiden Vorjahresmeister haben keine Chance mehr auf den Fahrertitel.

Audi: A bissl geht noch

Das Audi Sport Team Joest hat noch Chancen auf den Titelgewinn – und an das 1000-Kilometer-Rennen in Silverstone hat Audi beste Erinnerungen: 2004 siegte Allan McNish gemeinsam mit Pierre Kaffer, ein Jahr später triumphierte der Schotte in einer denkwürdigen Regenschlacht mit Stéphane Ortelli – beide Male am Steuer eines Audi R8.

Der Erfolg in Silverstone im Jahr 2005 war der 59. von insgesamt 63 für den R8, mit dem Audi mehr als sechs Jahre lang die Sport-Prototypen-Szene beherrschte, ab Mitte 2001 wurde er von einem TFSI-Motor angetrieben.

In Silverstone startet der inzwischen drei Jahre alte Audi R10 TDI am 14. September zum letzten Mal in dieser Saison bei einem Rennen in Europa und erstmals (eventuell sogar letztmals?) in Großbritannien.

Die beiden Audi Youngster Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller haben in der Fahrerwertung der LM P1-Klasse nur zwei Punkte Rückstand auf Gené/Minassian. In der Herstellerwertung liegt Audi sechs Punkte hinter Peugeot: "Beides lässt sich noch aufholen", sagt Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich.

"Unsere Konkurrenz ist sehr schnell. Aber bei einem 1000km -Rennen kann viel passieren. Und das Wetter ist in Silverstone oft sehr wechselhaft."

Um nichts dem Zufall zu überlassen, hat das Audi Sport Team Joest das Fahrzeug von Dindo Capello und Allan McNish für das Rennen in Silverstone neu aufgebaut. Die beiden Le Mans-Sieger haben sich zuletzt am Nürburgring über ein ungewöhnliches Fahrverhalten ihres R10 TDI beklagt.

Meinungen zur Strecke

Der Franzose Nic Minassian, zusammen mit Marc Gené aus Spanien Tabellen-Leader, freut sich auf Silverstone. Er war dort 2007 Trainingsschnellster, siegte im Rennen und fuhr zudem die schnellste Runde.

“Marc und ich wollen am Sonntag mit dem Sieg und dem Titel in der Tasche wieder abreisen. Das wäre ein fantastischer Saisonabschluss. Silverstone ist meine Lieblingsstrecke. Ich war dort immer erfolgreich. Besonders die Passage mit Copse, Becketts und Stowe, die mit mehr als 250 km/h durchfahren wird, ist einfach toll.”

Audi-Routinier Allan McNish über Silverstone: "Die Rennstrecke in Silverstone ist sehr schnell. Vor allem im Abschnitt ‚Becketts‘ sieht man Fahrer und Autos wirklich am Limit. Weil sich die Strecke auf einem ehemaligen Flugplatzgelände befindet und die Landschaft so flach ist, ist es meistens recht windig, was einen großen Einfluss auf die Balance des Autos hat."

News aus anderen Motorline-Channels:

Le Mans Series: Silverstone

Weitere Artikel:

Bergrallyecup: Demmerkogel

Saisonauftakt Bergrallyecup 2024

Bei trockenem, aber recht windigen Bedingungen ging am Demmerkogel in der südsteirischen Toscana der 1. Lauf zum Herzogmotorsport Bergrallyecup 2024 in Szene.

Im Auftrag von FIA und Pirelli

Ferrari testet Formel-1-Reifenverkleidung

Der Auftakt der Ferrari-Testfahrten in Fiorano: Was es mit der neuen Reifenverkleidung auf sich hat und wer die Formel-1-Autos fährt