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Titel für Audi - Lietz verletzt

Drama in England: Peugeot verliert auf ganzer Linie. Fahrer-, Team- und Markentitel für Audi. Viel Glück für Richard Lietz bei schwerem Unfall.

Die 1000 Kilometer von Silverstone brachten für das Team IMSA Performance mit Richard Lietz und Raymond Narac im Porsche 911 GT3 RSR zum Saisonfinale der Le Mans Series einen unglücklichen Ausgang:

Richard Lietz wurde von Nicolas Minassian im LMP1 Peugeot nach gut einer Stunde beim Überrunden in Becketts berührt, was zu einem massiven Unfall und zum Ausscheiden beider Beteiligten führte.

Bis zu dem Zwischenfall konnte Richard Lietz den Porsche 911 GT3 RSR immer in Schlagdistanz zum führenden Rob Bell im Ferrari F 430 GT von Virgo Motorsport halten.

Er setzte den Leader stark unter Druck, konnte direkt nach dem ersten Boxenstopp gleich die schnellste Rennrunde drehen und ging weiterhin einen hohen Speed.

Peugeot-Unfall

Richard Lietz schildert die dann folgenden dramatischen Momente: "Nicolas Minassian im LMP1 Peugeot 908 wollte in Becketts (einem Vollgas-Geschlängel unmittelbar nach Start-Ziel) gleich zwei Autos überrunden. Er drückte sich zwischen uns durch, stellte sich quer und bekam durch die hohe Geschwindigkeit Unterluft.

Der Peugeot begann sich zu überschlagen, traf mich rechts vorne und schickte mich in die Mauer. Minassian hat sich anschließend entschuldigt und alles auf seine Kappe genommen. Dies war der massivste Crash meiner ganzen Rennfahrerlaufbahn."

Peugeot verlor dadurch die Meisterschaft und IMSA Performance ein Auto. Richard Lietz beklagte Rippenprellungen und Kopfschmerzen. Man kann absolut von Glück sprechen, dass nicht mehr passiert ist. Das HANS (Head And Neck Support) System hat sich wieder einmal voll bewährt.

Es bleibt zu hoffen, dass Richard Lietz seine Blessuren bald überwindet, denn schon kommendes Wochenende steht der nächste Lauf zur GT Open in Magny Cours am Kalender, wo der Niederösterreicher noch gute Chancen hat.

Totale Niederlage für Peugeot

Um mit dem Sieger Allan McNish zu sprechen: „Dieses Resultat habt Ihr nicht erwartet, oder?“ - Die schlechte Teamstrategie beim vorletzte Rennen am Nürburgring und die unnötig aggressive Fahrweise der Fahrer kosteten dem Peugeot-Team gleich drei Titel.

Die Franzosen haben vier von fünf Rennen der Le Mans Series gewonnen, hatten das eindeutig schnellere Auto, und dennoch gehen alle Pokale – die Fahrer-, Team- und Markenwertung – nach Ingolstadt zu Audi!

53.000 Zuschauer sahen die völlige Umkehrung der Situation mit einem Heimsieg für den Schotten Allan McNish, unterstützt vom Italiener Rinaldo Capello. Auf Platz 4 kamen ihre Audi-Teamkollegen Mike Rockenfeller und Alex Premat ins Ziel – und das war genug für die Meisterwürde 2008.

Nach einem frühen Dreher war der Peugeot Nr. 7 auf einer Aufholjagd, als er sich in Runde 45 am Lietz-Porsche vorbeizwingen wollte. Das Safety Car übernahm die Kontrolle, und kurz nach dem Restart krachte es gleich noch einmal.

Peugeot Nr. 8 mit Stephane Sarrazin am Steuer geriet mit Capello im Audi Nr. 1 aneinander, aber Capello hatte mehr Glück und konnte weiterfahren. Für Peugeot war die völlige Niederlage besiegelt: Totalausfall!

Eine späte Reparatur warf den Zweier-Audi auf Platz 4 zurück. Die Benziner-Teams nutzten die Gunst der Stunde und schnappten sich die Plätze 2 (Charouz Lola-Aston Martin Nr. 10, Stefan Mücke/Jan Charouz) und 3 (Pescarolo-Judd Nr. 16, Romain Dumas/Jean-Christophe Bouillon).

Die Klassen

Auf Gesamtrang 5 zeigt das Team von Peter van Merksteijn den Löwen, wie mans macht: fünfter LMP2-Klassensieg, damit 100%-Bilanz für die heurigen LMP2-Titelträger. Jos Verstappen stand ja bereits als LMP2-Champ fest.

Das zweitschnellste LMP2-Team fährt ebenfalls Porsche und kommt aus der Schweiz: Jan Lammers, Didier Theys und der Routinier Fredy Lienhard, der sich hiemit nach drei Jahrzehnten aus dem Rennsport zurückzieht.

Der GT1-Sieg in Silverstone ging an Tomas Enge und Antonio Garcia im Aston Martin DBR9, es war ihr dritter heuer. Den Titel holen aber die Corvette-Piloten Patrice Goueslard und Guillaume Moreau für Ex-Ski-As und Dakar-Held Luc Alphand und sein Team Luc Alphand Aventures.

Rob Bell und Jaime Melo profitierten in der GT2-Klasse von Richard Lietz’ Ausfall, sie siegten ungefährdet und verteidigen ihren Klassentitel im Ferrari F430 von Virgo Motorsport. Bell ist auch der Fahrer-Champ, fünf Punkte fehlen den Felbermayr-Piloten Marc Lieb und Alex Davison auf den Titel. Rang 7 für Richard Lietz, P14 für Horst Felbermayr jun., P22 für den Senior.

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