MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WTCC: Marrakesch

Schönen Cruze aus Marokko!

Harte Mauern in Marrakesch, blaues Wochenende in der Roten Stadt: Huff & Larini siegen für Chevy, starker Lokalmatador

Der viereinhalb Kilometer lange, etwas uninspiriert angelegte Straßenkurs ist gesäumt von Begrenzungsmauern, und einige Tourenwagen-Helden bekamen eine Kostprobe vom marokkanischen Beton. Es begann gleich mit einem zünftigen Crash.

Rob Huff und Gabriele Tarquini auf der Pole Position, Privatier Franz Engstler als schnellster BMW nur auf Platz 7 – und große Besorgnis bei allen Technikern wegen der extremen Belastung der Bremsen.

Rennen 1: Huff unbezwingbar

Seat-Fahrer Rickard Rydell war gleich in der ersten Kurve das erste Opfer des Wochenendes. Die Bergung seines Autos brachte das Safety Car zum Einsatz. Auch Alex Zanardi musste vorzeitig w.o. geben, nachdem er vorher noch Engstler mit harter Blockade den Weg in die Betonmauer zeigte.

Die Entscheidung fiel de facto beim Restart, Huff blieb an der Spitze („Yvan Muller hat mich angeschoben, das hat mir aber eher noch geholfen…“) und hielt einen spanischen D-Zug hinter sich. Hinter Tarquini reihten sich Yvan Muller, Jordi Gene, und Tiago Monteiro ein.

Gené zischte noch in der letzten Runde an Muller vorbei – das war Platz 3 für den Spanier. Nicola Larini und Alain Menu brachten Chevrolet ebenfalls noch Punkte ein. Die beste Leistung des Laufes zeigte der Lokalmatador Mehdi Bennani im Benzin-Seat.

Er machte fünf Plätze gut und kam auf Gesamtrang 9 ins Ziel, das bedeutete den Independents-Sieg. Er verpasste auch nur um einen Platz die Pole Position, die ging an Jörg Müller im schnellsten BMW.

Rennen 2: endlich Larini

Müller hielt sich nach dem stehenden Start des zweiten 12-Runden-Rennens vorerst an der Spitze. Die Verlierer der Anfangsphase waren Jordi Gené (am Start stehengeblieben) wieder einmal Tiago Monteiro, und Sergio Hernandez.

Er legte mit Gerge Tanev und Jaap van Lagen einen Dreiercrash hin, das gab gleich nach der ersten Runde wieder eine Safety-Car-Phase. Der Circuit de Marrakech bietet keinerlei Platz für Irrtümer.

Auf dem staubigen, von defektne Fahrzeugen eingeölten Kurs verstolperte sich auch der Lokalhelb Bennani, er konnte weiterfahren und kam als Zehnter ins Ziel, das bedeutete Platz 3 bei den Independents – insgesamt ein starkes Debüt für den Marokkaner.

Nach dem Restart kam Müller immer mehr unter Druck, in Runde 8 genügte ein Fehler, um den Deutschen auf Platz 4 zurückzuversetzen. Damit war Larini in Führung – einer der routiniertesten Tourenwagenpiloten Europas, aber seit dem Beginn der WTCC vor fünf Jahren sieglos!

Diesmal verpatzte weder ein Konkurrent noch sein eigenes Temperament dem Italiener die Show: Doppelsieg für Chevrolet, und endlich maximale Punkte für Nicola Larini. Yvan Muller und Rob Huff komplettieren das Siegerfoto, Franz Engstler war der erfolgreichste Privatier.

Resultat unter Vorbehalt

Aber Achtung: die böse Nachricht für Seat kam zum Schluss. Die Resultate bleiben bis zum Abschluss einer technischen Überprüfung der Seat Leon TDI von Muller, Tarquini, Gené und Monteiro inoffiziell!

Das könnte dann auch den WM-Stand ändern, dort führt derzeit Muller mit 43 Punkten vor Tarquini (31) und Gené (30). Der beste der Privatiers ist Felix Porteiro mit 64 Punkten vor Engstler (48) und Tom Coronel (39).

Am 17. Mai folgt der nächste Straßenkurs: der Klassiker im französischen Pau.

News aus anderen Motorline-Channels:

WTCC: Marrakesch

- special features -

Weitere Artikel:

"Top 5 wäre schöner Erfolg"

LMGT3-Titelverteidiger Lietz im Interview

Von "Kanonenfutter" in Katar bis zum 0,3-Sekunden-Sieg in Imola: Richard Lietz blickt auf eine wechselhafte WEC-Saison vor Le Mans 2025 zurück

"Nur einmal habe ich geweint"

Zehnder exklusiv nach 33 Jahren in der Formel 1

Nach über 600 Rennen bleibt Sauber-Sportdirektor Beat Zehnder künftig auch mal zu Hause - Im exklusiven Interview blickt der Schweizer auf seine Formel-1-Zeit zurück

Le Mans 2025 – Tag 6

Jetzt wird es langsam ernst

Mittwoch in Le Mans – der Tag, an dem es erstmals für die Fahrer, Teams und Mechaniker-Crews real „um etwas geht“. Das dreistündige Freie Training am Nachmittag, gefolgt von den beiden halbstündigen Möglichkeiten – für die HyperCars und den „Rest“ getrennt – die rund 24 Stunden später anstehenden eigentlichen HyperPole Sessions zu simulieren, ermöglicht allen sich final vorzubereiten.

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.

Le Mans 2025 – Tag 9

Renn-Samstag: Un-erwarteter Auftakt

Zur Geisterstunde bei den 24 Stunden von Le Mans sind bei den um den Gesamtsieg fahrenden HyperCars einige Überraschungen zu vermelden. Ferrari vorn – im Wechsel der Boxenstopp-Strategien mit gleich zwei Boliden – dahinter der Rest des Feldes. In der LMP 2 und bei den GT3 jeweils eine ähnliche Situation, die die zuvor gezeigte Performance belegte.