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DTM: Nürburgring

Mercedes okkupiert das Podium

Mercedes-Pilot Bruno Spengler siegt auf dem Nürburgring vor seinen Teamkollegen Paul di Resta und Gary Paffett. Scheider als bester Audi-Pilot auf Rang 4.

Foto: DTM

Mercedes ist die Revanche für die Niderlage des vergangenen Jahres gelungen: Nachdem Audi 2009 einen Vierfachsieg feiern konnte, kamen diesmal drei C-Klassen als Erste ins Ziel. Bruno Spengler holte seinen zweiten Saisonsieg vor seinen Teamkollegen Paul Di Resta und Gary Paffett. Spengler konnte damit seinen Vorsprung aus Gesamtführender weiter ausbauen.

Mit Mercedes triumphiert auch die für die DTM-Fahrzeuge der Marke verantwortliche Firma HWA, wo mit Toto Wolff ja ein Österreicher die Fäden zieht.

Bester Audi-Pilot war Timo Scheider als Vierter. Mercedes-Jahreswagenfahrer Jamie Green fuhr auf Rang fünf, Ralf Schumacher holte als Sechster seine ersten Punkte der Saison.

Enttäuschung für den Polesetter

Für Polemann Mattias Ekström verlief das Rennen enttäuschend: Der Audi-Schwede fiel gleich am Start zurück, konnte dann auch keine Spitzenzeiten fahren und musste sich mit Rang sieben begnügen.

Platz acht und damit der letzte Punkt ging an Mercedes-Jahreswagengfahrer Maro Engel, der durch einen extrem späten ersten Boxenstopp nach vorn kam.

David Coulthard (Mercedes) musste nach einem verpatzten Start das Feld einmal mehr von hinten aufrollen, kam dann aber hinter Mike Rockenfeller (Audi) als Zehnter ins Ziel.

Nachdem es heute Morgen wegen Nebels und Regens zu massiven Verzögerungen gekommen war, drohten auch für das Rennen Regenschauer.

Tatsächlich zogen auch immer wieder gefährlich schwarze Wolken über die Strecke, doch es blieb bis zum Zieleinlauf trocken.

Turbulente Startphase

Der Start fand zwar unter besten, trockenen Bedingungen statt, es ging aber trotzdem turbulent zu. Spengler und Green zogen noch auf der Geraden rechts an Ekström vorbei. Der Schwede versuchte dann eingangs der ersten Kurve, wieder nach vorn zu kommen, musste aber weit nach außen ausweichen und fiel noch weiter zurück. Statt P1 war es für Ekström nur noch der siebte Platz. Gewinner der Startphase waren Di Resta, der nach den ersten Kurven Zweiter vor Green war und Scheider, der sich gleich auf den vierten Platz verbessern konnte.

Im Mittelfeld kam es wieder zu Scharmützeln. Coulthard kam erneut schlecht weg. Der Schotte, Susie Stoddart und Markus Winkelhock fanden sich in der ersten Kurve neben der Strecke wieder. Für Stoddart und Winkelhock war das Rennen beendet, Coulthard musste das Feld von hinten aufrollen.

Katherine Legge kassierte gleich zu Beginn des Rennens eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts. Auch Mercedes-Pilot Congfu Cheng kassierte eine Boxenstopstrafe wegen Abkürzens der Schikane. Das musste er jedoch tun, da er von Tomczyk hinten einen Stoß auf das Heck bekam und keinen anderen Weg mehr wusste, als durch die Schikane zu fahren.

In der achten Runde endete das Rennen von Alexandre Prémat. Der Audi-Pilot verbremste sich in einer Rechtskurve und wurde dann von seinem Markenkollegen Oliver Jarvis touchiert und nach außen gedrückt. Mit einer beschädigten Radaufhängung fuhr Prémat geradeaus in den Reifenstapel. Die Rennleitung entschied, dass es sich um einen normalen Rennunfall handelte.

Beherzte Positionskämpfe

Im Mittelfeld gab es in dieser Anfangsphase beherzte Positionskämpfe: Coulthard gelang es, Tomczyk vom zwölften Platz zu verdrängen, Rockenfeller übernahm Platz neun von Jarvis. Vorn an der Spitze gelang es Spengler und Di Resta, sich einen Vorsprung herauszufahren. Green hatte als Dritter schon einen gebührlichen Abstand und musste sich gegen Scheider und Paffett erwehren.

Eingangs der zwölften Runde versuchte Scheider eine Attacke, Green konnte sich aber wehren. Paffett nutzte das Duell und schlüpfte auch noch an dem Audi-Piloten vorbei auf den vierten Rang. Scheider war auf Platz fünf zurückgefallen.

Danach öffnete direkt das Boxenstopfenster. Green, Ekström und Molina waren die Ersten, die sich neue Reifen holten. Paffett und Scheider übernahmen damit die zwischenzeitlichen Plätze 3 und 4 hinter Spengler und Di Resta. Eine Runde später bogen auch Schumacher, Jarvis und Tomczyk in die Box ab.

Nach Runde 14 kam Paffett zu einem sehr schnellen Stop, bei der Einfahrt in die Boxengasse schlitterte er jedoch fast in die Box. Es ging aber alles gut und der Brite konnte (wie in der DTM üblich) durch diesen Stop seinen Landsmann Green überholen. Scheider kam eine Runde später zum Reifenwechsel und kam ebenfalls ganz knapp vor Green zurück auf die Strecke. Rad an Rad gingen die beiden in die erste Kurve, Scheider behielt am Ende aber die Oberhand. Green hatte also durch seinen Stopp zwei Positionen verloren.

Nach 17 Runden hatten nur vier Piloten noch nicht gestoppt: Spengler, Di Resta, Engel und Coulthard. Sie entschieden sich, erst noch abzuwarten, zumal über der Eifel schon dicke Regenwolken hingen. Spitzenreiter Spengler wagte es nach der 18. Runde, noch einmal Slicks aufziehen zu lassen.

Im hinteren Feld musste Tomczyk den Chinesen Cheng wieder passieren lassen und fiel zurück auf den 13. Platz. Der Bayer hatte offenbar Probleme mit seinem A4, die eventuell von seiner vorherigen Berührung mit Cheng herrührten.

Nach der 19. Runde hellte der Himmel wieder etwas auf, Di Resta holte sich nun neue Slicks. Er musste sich allerdings wieder hinter Spengler einreihen. Auch Coulthard kam in dieser Runde an die Box. Der Schotte reihte sich auf Rang elf wieder ein. Nach der 21. Runde war es dann Engel, der als Letzter zu seinem ersten Stop kam. Der Mercedes-Pilot konnte sich direkt in den ersten Kurven nach der Boxenausfahrt auch noch an Rockenfeller vorbeidrücken.

Nach der 21. Runde war das Klassement also vorübergehend bereinigt: Spengler führte vor Di Resta und Paffett, Scheider lag auf Rang vier vor Green, Schumacher und Ekström. Engel hatte sich durch seinen späten Stopp auf den achten Platz verbessern und lag damit auf Punktekurs.

Scheider fuhr einen sehr kurzen Mittelstint und kam nach 25 Runden als Erster zum zweiten Boxenstop. Das Ziel war, durch diese Strategie an Paffett vorbeizukommen. Doch der Brite reagierte sofort und kam nur einen Umlauf später zur Box.

Paffett verteidigt Platz drei

Damit konnte er seinen dritten Platz gegen Scheider verteidigen. Die beiden liefen danach auf Jarvis auf. Der Brite bekam die blaue Flagge gezeigt und machte dann auch brav Platz für Paffett und Scheider.

Alle anderen ließen sich noch Zeit für ihren zweiten Stopp. Denn von der Strecke aus waren schon bedrohlich schwarze Wolken zu sehen. Sollte es innerhalb des Boxenstoppfensters bis Runde 37 zu regnen beginnen, hätte man den Vorteil, gleich Regenreifen aufziehen zu können.

Der nächste Fahrer, der es wagte, noch einmal Trockenreifen zu holen, war Ralf Schumacher nach der 33. Runde. Einen Umlauf später folgte Tomczyk, dann ging Green zum zweiten Mal an die Box. Der Brite hatte das Strategie-Duell gegen Paffett und Scheider verloren und musste sich wieder auf Rang vier einreihen. In den letzten Runden vor dem Schließen des Boxenstoppfensters wurde es dann etwas hektisch in der Boxengasse, alle die noch gewartet hatten, rückten ein.

Das Führungsduo Spengler und Di Resta kam gleichzeitig zum Stopp, bei beiden lief es reibungslos. Damit änderte sich an der Spitze nichts: Spengler führte vor Di Resta und Paffett. Scheider folgte als bester Audi-Pilot als Vierter vor Green, Schumacher, Ekström und Engel. Zwölf Runden waren nun noch bis ins Ziel zu absolvieren.

Coulthard konnte noch Jarvis überholen und sich damit auf Rang zehn verbessern. Scheider sorgte noch für einen Schrecksekunde bei seinem Audi-Team, als er sich verbremste und in die Wiese rutschte. Doch er hatte so viel Vorsprung auf Green, dass sein vierter Platz dadurch nicht gefährdet wurde. Schumacher machte in den letzten Runden noch Druck auf Green, konnte den britischen Jahreswagenfahrer aber nicht mehr überholen.

Insgesamt liegen in der Fahrerwertung nun vier Mercedes-Piloten vorn, Spengler führt vor Green, Paffett und Di Resta. Mattias Ekström fiel als bestplatzierter Audi-Fahrer zurück auf den fünften Gesamtrang.

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