
24h Le Mans Moto | 16.04.2010
Zwischen Landshaag und Le Mans
Nur keine Dummheiten: Aprilwetter in Landshaag, deshalb verzixhtet Chris Zaiser aufs 2. Rennen wegen seines Einsatzes in Le Mans.
So sehr sich Chris Zaiser auf die Streckenrekordjagd in Landshaag gefreut hat, so dick war der Strich, den ihm die Wetterkapriolen durch die Rechnung zogen. Schon in den Trainingsläufen am Samstag zeigte sich das Wetter in bester Aprilmanier um dann am Sonntag in den Renndurchgängen noch Was nachzulegen.
Neben kurzen Sonnenphasen hielt der April neben Regen und Eisregen auch gleich noch Schneefall bereit. Schon nach dem ersten Renndurchgang, in dem Zaiser bei halbtrockenen Verhältnissen die Tagesbestzeit von 1:17:36 fuhr, wurde der zweite Durchgang wegen plötzlich einsetzendem Eisregen abgebrochen.
Neben den kühlen Temperaturen sorgten auch noch die langen Wartezeiten am Vorstart dafür, dass die vorgeheizten Reifen - die für mehr Grip sorgen sollten - extrem abkühlten und das Risiko bei nassen Streckenverhältnissen zu crashen noch steigerten. Ein Grund mehr für Zaiser, seine Knochen zu schonen, steht er doch beim italienischen Team „No limits“ unter Vertrag und muss dort schon dieses Wochenende seine Pflicht erfüllen:
„Ich war mir darüber im Klaren, dass ich wieder herbe Kritik ernten würde, wenn ich den 2. Renndurchgang aufgrund des Wetters nicht starten würde, aber im Nassen ist das Risiko einfach nicht kalkulierbar und ich hab einen Vertrag zu erfüllen. Mit über 200 PS und kalten Reifen bei nasser Strecke den Berg hinaufzudonnern, scheint mir da gerade nicht die gesündeste Kombination.“
Dennoch zeigt sich der Wahlsteyrer - der im Übrigen am Rennsontag auch noch seinen Geburtstag feierte – mit seinem Einsatz zufrieden: „Alles in allem war’s ein „funny day“ und ich konnte gemeinsam mit meinen Sponsoren und Freunden vor meiner Abreise auf meinen Geburtstag anstoßen.“
Von Landshaag ging‘s gleich ab ins französische Le Mans, wo der gebürtige Waldviertler gemeinsam mit seinen Teamkollegen dem Spanier Victor Casas und dem Italiener Allesio Aldrovandi - um WMPunkte kämpfen wird. Keine Frage, dass sich „No limits“-Teamchef Moreno Codeluppi mit Zaisers Entscheidung dem Berg im Nassen einen Korb zu geben zufrieden zeigte: „Er ist alt genug um zu wissen was er tut – ich habe ihm vertraut und mich darauf verlassen, dass er gesund und fit in Le Mans erscheinen wird.“
Wie fit Zaiser nach seiner langen Reise von Landshaag nach Le Mans ist, wird sich am Samstag um 15:00 Uhr zum Startschuss des 24 Stunden-Rennens herausstellen.