
IDM: Lausitzring | 26.04.2010
IDM: Lausitzring
Die IDM startete am Lausitzring in die Saison 2010 - in den Kategorien Superbike und Supersport gab es österreichische Erfolge.
Superbike: Bauers erfolgreiches KTM-Debüt
Martin Bauer führte bei seinem ersten Einsatz mit dem Österreich-Twin das Superbike Feld an, ging dann allerdings übers Vorderrad zu Boden. Als Dritter im zweiten Rennen durfte der schnelle Österreicher dann doch noch das Podium besteigen – und damit einen erfolgreichen Einstand feiern.Hinter dem Australier und späteren Sieger beider Läufe Karl Muggeridge, stellte Bauer im Training sein neues Renngerät auf Startplatz 2. Nicht weniger als 34 Starter gingen in das erste IDM-Superbike Rennen der Saison 2010.
Angespornt von dem Spitzen-Trainingsergebnis stürmte Bauer binnen fünf Runden bis an die Spitze des Feldes. Dann verlor der Österreicher die Kontrolle über das Vorderrad seiner RC8R und stürzte. Damit verpasste er die Chance auf den Sieg bei seinem Premierenrennen mit dem 1200er-Twin.
Bauer zeigte auch im zweiten Rennen eine sehr gute Vorstellung, diesmal mit glücklicherem Ausgang. Bis gegen Rennende lag der 34-jährige in Schlagdistanz zu den Führenden Muggeridge und Teuchert. Statt einen Alles-oder-Nichts Angriff zu platzieren, steuerte der Österreicher sein 190 PS starkes Arbeitsgerät auf den dritten Platz ins Ziel.
Direkt im Nacken von Martin Bauer kreuzte der amtierende Vizemeister Nebel die Linie. Nahezu über die gesamte Renndistanz hatte das orangefarbene Duo Jagd auf die Spitze gemacht und sich dabei über fünf Sekunden vom übrigen Feld abgesetzt.
Martin Bauer (Sturz./3.): „Die ersten Runden im ersten Rennen ging es klasse voran. Leider zu gut. Als ich an der Spitze lag und das Vorderrad verloren hatte, war ich komplett frustriert und dann voll motiviert für Rennen Zwei. Fast wäre es mit dem Podium nichts geworden. Denn ab Rennmitte konnte ich nicht weiter forcieren, ich musste danach etliche Rutscher mit dem Knie abfangen. Außerdem hat Stefan von hinten gedrückt. Am Ende kann ich aber doch lachen. Ich freue mich auch fürs Team dass wir es nach einem intensiven Testprogramm im Winter beim Auftakt aufs Podium geschafft haben. Aber zufrieden bin ich noch nicht.“
Supersport: Rot-weiß-rote Gala
Bereits im ersten Qualifying am Samstagmorgen sicherte sich Günther Knobloch überraschend mit einem neuen Supersport Streckenrekord die Pole Position, 0,3 Sekunden vor dem Australier Damian Cudlin, der für das österreichische MRC-Team startet.Im zweiten Qualifying wurden die Rundenzeiten ein weiteres Mal nach unten geschraubt, diesmal lag Cudlin (1:42,547) 8/100tel vor Knobloch (1:42,635). Die erste Startreihe komplettieren der Vorjahressieger Rico Penzkofer und Pascal Eckhardt. Der ex GP-125 Pilot Michael Ranseder komplettierte die Top 5 der Serie. Der Youngster in Knoblochs Team, David Linortner, belegt bei seinem ersten IDM Qualifying mit einer 1:44,685 den 25. Startplatz im 42 Starter umfassenden Feld.
Knobloch nach dem Qualifying: „Die erste Pole Position des Jahres um 8/100tel zu versäumen ist natürlich ein wenig schade, aber das Ergebnis an sich ist für mich sensationell. Wir haben eine eher konservative Qualifying Strategie gewählt, sind damit aber fürs Rennen sehr gut aufgestellt. Ich denke mein Ziel, bereits beim ersten Rennen auf´s Podium zu fahren, ist nicht unrealistisch. Die Top 4 innerhalb von 2/10tel Sekunden, das wird morgen denke ich ein richtig knackiger Fight.“
Das Rennen über 17 Runden wurde am Sonntag um 13:40 planmäßig gestartet. Knobloch bog als zweiter in die erste Kurve ein, bereits in Runde 1 konnte der Voitsberger die Führung übernehmen.
Cudlin erkannte die Situation und schob sich Platz um Platz nach vorne, um Günther Knobloch sowie den Local Hero Rico Penzkofer nicht entkommen zu lassen. Bereits nach wenigen Runden übernahm Damian Cudlin die Führung und kontrollierte das Rennen über die verbleibende Distanz von der Spitze aus.
Der Steirer konnte den Abstand zu Rennmitte bis auf wenige Zehntelsekunden auf Cudlin reduzieren, mit einer Zeit von 1:42,709 brannte er auf der Aufholjagd einen neuen Rennrundenrekord in den Asphalt, der 6/10tel unter der bisherigen Bestmarke lag. Bei einem Überrundungsmanöver hatte „Knobi“ Pech, 4 Runden vor Schluß entschied er sich dafür, Platz 2 sicher in´s Ziel zu bringen. „Lino“ versäumte mit Rang 16 nur knapp die ersten IDM Punkte.
Linortner: „Die Startrunde war richtig heiß – die Speed in der IDM ist ab er ersten Kurve enorm. Ich war mit meinen Steigerungen über das Wochenende nicht unzufrieden, ich denke wenn ich so weitermache werde ich bald die ersten Punkte einfahren können. Ich freue mich auf Oschersleben."
Cudlins Teamkollege Yves Polzer wurde auch heute vom Defektteufel heimgesucht und musste bereits nach 3 Runden mit einer nur mehr auf Standgas laufendes R6 die Box aufsuchen. Trotz des Tausches der gesamten Elektronik konnte dieses seit gestern bestehende Problem nicht behoben werden.
Damian Cudlin nach seinem Sieg: „Ich bin überglücklich, die Saison mit einem Sieg eröffnet zu haben. Der Start war kritisch und ich musste in der ersten Kurve einem übermotivierten Piloten ausweichen, um einen Crash zu vermeiden. Ab der sechsten Runde kontrollierte ich das Rennen von der Spitze aus. Ich konnte das Tempo diktieren und diesen Sieg wirklich kontrolliert nach Hause fahren.“
Der Zweite, Günther Knobloch: „Perfekt – das nenne ich einen Auftakt nach Maß. Da ich anfangs nicht wegfahren konnte, nahm ich im ersten Renndrittel etwas Speed heraus, bis sich das Feld sortiert hatte. Als Cudlin den ersten Ausreißversuch machte gab ich noch einmal alles, und kam bis auf wenige 10tel Sekunden in Schlagdistanz. Bei einem Überrundungsmanöver hatte ich Pech, und verlor den Anschluss. 4 Runden vor Schluß war mir klar, dass ich Damian aus eigener Kraft nicht mehr schlagen konnte - für eine Schlussattacke war die Pace einfach zu hoch. Ich hatte nach hinten viel Luft, also fuhr ich die letzten Runden auf Sicherheit. Platz zwei hat meine Erwartungen übertroffen - Mission completed!
Yves Polzer nach dem Rennen: „Dieses Wochenende ist absolut abzuhaken. Wir haben in beiden Qualifyings und dann auch im Rennen mit einem unerklärlichen Elektronikdefekt gekämpft. Ich habe mir nach den sehr erfolgreichen Wintertest einen sehr guten Saisonstart erwartet, der sich leider überhaupt nicht eingestellt hat. Ich freue mich aber für Damian und das gesamte Team, der Auftaktsieg tut uns alles irrsinnig gut. Ich richte meine volle Konzentration auf den nächsten Lauf in Oschersleben, wo wir die Elektronik im Griff haben müssen.“
Ranseder schnell, aber mit Defekt
Michael Ranseder war beim Saisonauftakt der IDM Supersport am Lausitzring leider einer von mehreren Piloten, die einen noch nicht geklärten Defekt erlitten.Ranseder, der im Vorfeld von der 125ccm-Weltmeisterschaft in die IDM Supersport umstieg um sich weiter zu entwickeln, war im Qualifying ausgezeichneter Fnfter und hatte alle Chancen auf einen Podestplatz. Doch als er mit seiner Yamaha in die Startaufstellung rollte, streikte die Elektronik.
"Wir mußten in die Boxengasse, doch der Fehler ließ sich nicht beheben. Komischerweise hat es einige Yamaha-Piloten erwischt." - Der 24jährige Oberösterreicher konnte daher das Rennen gar nicht aufnehmen und war dementsprechend enttäuscht: "Es ist wirklich schade, denn vom Speed her sind wir ganz vorne dabei."
Während sein Team Fritze Tuning Lietz Sport nun fieberhaft an der Lösung des Problems arbeitet, blickt Ranseder bereits nach vorne: "Wir sind über den Winter sehr viel zum Testen gekommen und daher gut vorbereitet. Sobald diese Kinderkrankheiten ausgeräumt sind, können wir in der Spitze mitfahren. Ich denke, das sollte uns bereits in Oschersleben gelingen."