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Brandauer & Enöckl in der Pro-Klasse

Routinier & Rookie aus Österreich bei der Extrem-Rallye in den Karpaten - die Voraussetzungen könnten unterschiedlicher nicht sein.

Panny/www.ig-gatsch.at; Fotos: C. Panny, Anita Petschk, Martin Sulzbacher

Jede Menge Erfahrung und viel Talent bringen die beiden Österreicher mit, die in der stärksten und härtesten Wertungsklasse der Red Bull Romaniacs 2010 von 26. bis 30. Juni 2010 an den Start gehen.

Für den zwölffachen Trial-Staatsmeister Erich Brandauer (Pottenstein, NÖ) ist es der vierte Start beim Karpaten-Klassiker. Für den 21jährigen Lars Enöckl (Lunz, NÖ) dagegen ist es die Premiere bei diesem fünftägigen Härtetest in den Bergen und Wäldern rund um Sibiu/Rumänien. Er ist der jüngste Starter im stark besetzten Profi-Feld.

Technik und Tempo: Brandauer will in die Top Ten

Mit dem 40jährigen Steinmetz Erich Brandauer ist bei der Red Bull Romaniacs speziell immer dann zu rechnen, wenn das Gelände fast unfahrbar schwierig ist. Vergangenes Jahr hat der Husaberg-Pilot am ausgesprochen anspruchsvollen letzten Rallyetag noch den Sprung auf den achten Gesamtplatz geschafft.

Vor allem, weil er als einer von nur fünf Profi-Startern die berüchtigte Sektion „Long Way“ bewältigt hat: eine extrem steile, mit Felsen und jeder Menge Wurzeln gespickte Waldauffahrt.

Als bestes Romaniacs-Ergebnis hat Brandauer Platz 4 im Jahr 2005 zu Buche stehen. Der Sieger damals: Dakar-Held Cyril Despres.

„Bei der Romaniacs braucht man sicher eine gute Fahrtechnik, man muss zugleich aber auch ordentlich am Gas drehen können. Denn wie bei jeder Rallye gibt es auch hier viele Hochgeschwindigkeitspassagen. Es ist oft sehr schwierig, nach einem technisch und körperlich schwierigen Kletterstück sofort wieder auf den Vollgas-Modus umzuschalten“, sagt Brandauer, dessen Ziele bei der Romaniacs 2010 ganz klar erneut in den Top Ten liegen.

Rookie Enöckl mit den besten Empfehlungen

Dass Lars Enöckl wirklich schnell fahren kann, hat er vor wenigen Tagen am Erzberg bewiesen. Im Prolog, der Qualifikation für den Hare Scramble, hat Enöckl auf seiner KTM Platz 11 belegt – inmitten der enduristischen Weltspitze. Der ursprünglich aus dem Trial-Lager stammende Lunzer ist mit 21 Jahren der jüngste Starter im Profi-Feld der Red Bull Romaniacs.

„Mein Ziel kann nur sein, durchzukommen. Das wäre schon ein voller Erfolg. Ich will vor allem Erfahrung sammeln und mich mit den Eigenheiten dieser Rallye vertraut machen“, sagt der Architekturstudent, der seine sportliche Zukunft speziell bei den Extrem-Rennen sieht:

„Das sind alles Rennen, bei denen man sowohl fahrtechnisch gut, zugleich auch richtig schnell sein muss. Daher faszinieren mich Events wie die Romaniacs oder der Erzberg. Denn hier setzen sich nur die komplettesten Enduro-Fahrer durch.“

Erzberg-Sieger Blazusiak erstmals bei der Romaniacs

Enduristisch komplett und bärenstark ist das gesamte Profi-Feld der Romaniacs 2010. Der Deutsche Andreas Lettenbichler (BMW) geht als Titelverteidiger in die fünftägige Offroad-Jagd rund um Sibiu. Mit dem Briten Graham Jarvis (Sherco) steht ein weiterer Fahrer am Start, der die Rallye bereits einmal gewinnen konnte.

Mit Spannung erwartet wird der Auftritt von KTM-Superstar Taddy Blazusiak. Der polnische Enduro-Artist kommt mit viel Selbstvertrauen nach Rumänien, hat er zuletzt doch seinen vierten Erzberg-Sieg in Folge fixiert.

Bei der Romaniacs betritt Blazusiak dennoch Neuland: Noch nie ist der Extrem-Spezialist bei einer Mehrtages-Rallye am Start gewesen, bei der darüber hinaus auch der GPS-Navigation eine große Rolle zufällt.

Romaniacs – der junge Härte-Klassiker

Der ehemalige österreichische Weltklasse-Snowboarder Martin Freinademetz hat die weltweit besten Offroader erstmals im Jahr 2004 nach Sibiu in Rumänien gelockt:

„Wir wollten damals ein Offroad-Rennen veranstalten, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat. In den Karpaten kann man unglaublich harte und anspruchsvolle Strecken finden. Die GPS-Navigation macht die Sache dann noch eine Spur anspruchsvoller.“

Die Romaniacs führt die Piloten fünf Tage lang fast permanent an die Leistungsgrenze. Während der gut achtstündigen Etappen sind unzählige endlos steile Berghänge zu bewältigen. Felsiges Terrain wechselt fast nahtlos mit Schlammpassagen und Wasserdurchfahrten.

Die Fahrt durch die dicht bewachsenen Wälder wird durch Wurzeln, Baumstämme und Bäche enorm erschwert. Insgesamt sind 2010 voraussichtlich 30 Fahrer aus Österreich in den verschiedenen Klassen am Start.

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