
WSR: Hungaroring | 04.07.2010
Grubmüller bei Hitzeschlacht ohne Punkte
Am Samstag lange Zeit Sechster, letztlich gab es für Walter Grubmüller in beiden Rennen auf dem Hungaroring am Schluss die 11. Position.
Die äußeren Bedingungen waren schwierig, es herrschten absolut tropische Temperaturen, alle Fahrer klagten nach dem 10. Lauf der Serie über das bisher heißeste Rennen. Mit dabei war wieder das im heimischen Besitz stehende Team von P1 Motorsport mit dem jungen Österreicher Walter Grubmüller und dem Tschechen Jan Charouz.
Nachdem es beim offiziellen Test speziell für Walter Grubmüller durch den 3. Platz sehr gut geklappt hatte, konnte man sehr optimistisch in das Qualifying gehen. Sowohl Grubmüller als auch Charouz zeigten eine gute Performance, waren aber in ihrer Taktik durch eine rote Fahne etwas gebremst worden. So erreichte Grubmüller Platz Sieben und damit den Start aus der vierten Reihe und Charouz als Neunter startete eine Reihe dahinter. Für eine absolut überlegene Poleposition sorgte Daniel Ricciardo.
„Den Start habe ich ganz gut hingekriegt und lag danach lange auf Platz 6. Dann kam es zu einer Safetycarphase, als das Rennen wieder frei gegeben wurde, überholte mich der Russe Nebylitskyi neben der Strecke, dafür wurde er auch später bestraft. Leider habe ich dabei meinen Rhythmus und an einer heiklen Stelle auch das Heck meines Autos verloren, damit konnte die Konkurrenz innen durchfahren, ich war nur mehr Elfter. Einen Platz habe ich dann noch durch den Unfall von Mansell verloren, ich musste außen herumfahren und wurde so am Ende Zwölfter. Schade ich war gut drauf, der sechste Platz und damit Punkte wären diesmal sicher möglich gewesen. Jetzt kann ich nur auf das zweite Rennen am Sonntag hoffen,“ so der recht enttäuscht wirkende Rookie.
Das Ergebnis wurde von den Stewards später korrigiert, Grubmüller ist Elfter. Für Teampartner Jan Charouz gab es mit Platz Sieben und vier Punkten ein erfreuliches Resultat. Überlegener Sieger wurde der Australier Daniel Ricciardo, der sich in der Gesamtwertung mit dem Sieg bis auf sechs Punkte an den führenden Russen Mikhail Aleshin heran schieben konnte.
Sonntag: Knapp vorbei ist auch daneben
Grubmüller setzte alles in das zweite Rennen auf dem Hungaroring, um wieder einmal in die Punkteränge zu fahren. Bei etwas erträglicheren Temperaturen holte er sich im Qualifying am Vormittag den achten Platz und verwies dabei seinen P1 Motorsport Teampartner Jan Charouz auf Rang 16.
Auffallend war wieder die Leistungsdichte des Feldes. Nicht weniger als 15 Fahrer lagen in einer Sekunde, der gestrige Sieger Daniel Ricciardo, nur einen Platz vor „Grubi“ als Siebenter. Beim Start war Grubmüller diesmal nicht in gewohnter Form: „Ich verlor gleich zwei Plätze, konnte aber in der ersten Runde Daniel Ricciardo wieder überholen und war damit Neunter.“
Diesen Platz behauptete er bis zur 5. Runde, dann holte ihn das Team zum Pflichtboxenstop herein:“ Es war ein sehr früher Wechsel für mich, dabei habe ich ein paar Fehler gemacht. Ich bin einfach zu wenig aggressiv in die Boxeneinfahrt, die in Budapest in einer Kurve liegt und sehr lang ist, eingefahren. Nach dem Kurvenradius geht es noch gerade weiter, auch da habe ich Zeit liegen gelassen. Der Boxenstop selbst wurde von unserem P1 Motorsport Team in einer tollen Zeit durchgeführt, trotzdem habe ich durch meinen Fehler zumindest vier Plätze verloren. Leider ist der Hungaroring für mich damit zu einem Streichresultat geworden.“
Diesen Rückstand konnte der Wiener nicht mehr aufholen. Das Rennen wurde durch den auf der Strecke liegen gebliebenen Brendon Hartley schon vorzeitig von der Rennleitung aus Sicherheitsgründen mit der roten Fahne beendet, damit wäre Grubmüller Zehnter mit zumindest einem Punkt geworden. Nachdem man aber die die vorherige Runde für die Wertung herangezogen hat, reichte es nur zum 11. Platz.
Teampartner Jan Charouz fiel wegen eines Reifenproblemes gegen Ende des Rennens zurück und wurde nur als 21. gewertet. Sieger des Rennens wurde der Este Sten Pentus, in der Gesamtwertung konnte Aleshin seinen Vorsprung auf Ricciardo wieder auf 11 Punkte ausbauen. Die nächsten beiden Läufe der Serie finden nach einer kleinen Sommerpause von 3. bis 5. September 2010 in Hockenheim statt.
Der Stand nach elf Rennen in der World Series Renault 3,5
1. Mikhail Aleshin (RUS) Carlin Motorsport 97 Punkte, 2. Daniel Ricciardo (AUS) Tech 1 Racing 86, 3. Sten Pentus (EST) Fortec Motorsport 69, 4. Esteban Guerrieri (ARG) ISR Team 58, 5. Albert Costa (ESP) Epsilon Racing 53, 6. Brendon Hartley (NZL) Tech 1 Racing 50, 7. Nathanael Berthon (FRA) Draco Racing und Stefano Coletti (MON) Comtec Racing je 43, 9. Daniel Zampieri (ITA) Pons Racing 38, 10. Nelson Panciatici (FRA) Lotus Racing 29, 11. Jon Lancaster (GBR) Fortec Motorsport 24, 12. Filip Salaquarda (CZE) ISR Team 23, 12. 22, 13. Walter Grubmüller (AUT) P1 Motorsport und Anton Nebylitskyi (RUS) KMP Racing je 16, 15. Greg Mansell (GBR) Comtec Racing 15, 16. Jan Charouz (CZE) P1 Motorsport und Jake Rosenzweig (USA) Carlin Motorsport je 13, 18. Federico Leo (ITA) Pons Racing 11, 19. Julian Leal (COL) Draco Racing und Keisuke Kunimoto (JPN) Epsilon Racing je 8, 21. Daniil Move (RUS) 7, 22. Bruno Mendez (ESP) Interwetten Racing 5, 23. Victor Garcia (ESP) KMP Racing 1 Punkt