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Motorrad-WM: Assen

Lorenzo auf WM-Kurs

Jorge Lorenzo gewinnt in Assen vor Dani Pedrosa und Casey Stoner und baut damit die WM-Führung aus. Iannone gewinnt Moto2. Marquez die 125 ccm.

Foto: Yamaha

Jorge Lorenzo ist dem Gewinn seines ersten WM-Titels in der MotoGP einen Schritt näher gekommen. Der Yamaha-Pilot gewann am Samstagnachmittag die 80. Ausgabe der Dutch TT in Assen und baute seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft auf komfortable 47 Punkte aus. Zweiter wurde Dani Pedrosa, der nun auch in der Gesamtwertung Lorenzos erster Verfolger ist.

Vor 97.140 Zuschauern setzte sich Lorenzo bereits unmittelbar nach dem Start von der Pole-Position aus an die Spitze des Feldes. Dahinter reihten sich Ben Spies und Pedrosa ein, der mal wieder einen seiner berühmten Raketenstarts hinlegte und beim Sprint zur ersten Kurve prompt vier Plätze gutmachte

Im Gegensatz zu Pedrosa erwischte Randy de Puniet einen katastrophalen Start. Der LCR-Honda-Pilot kam vom zweiten Startplatz äußerst schlecht weg, da das Vorderrad seiner RC212V sofort abhob und de Puniet noch einmal etwas Gas rausnehmen musste, um sauber beschleunigen zu können. Nicky Hayden verlor auf den ersten Metern ebenfalls mehrere Positionen. Der auf Platz fünf gestartete Ducati-Pilot war nach der ersten Kurve nur noch Neunter.

Lorenzo setzte sich bereits ab der zweiten Runde vom Rest des Feldes ab, das am Samstag nur aus 15 Fahrern bestand. Marco Melandri musste nach seinem Sturz im Training auf einen Start im Rennen verzichten und hofft, beim kommenden Grand Prix in Barcelona wieder mit von der Partie sein zu können.

Während es zunächst so aussah, als würde Pedrosa an dritter Stelle die unmittelbar hinter ihm liegenden Casey Stoner und Andrea Dovizioso aufhalten, übernahm der Spanier in der dritten Runde mit einem mutigen Manöver die zweite Position von Spies und machte sich alsbald auf die Verfolgung des führenden Lorenzo.

In den kommenden Runden schlossen Pedrosa und Stoner, der im Windschatten des Honda-Piloten ebenfalls an Spies vorbeizog, zu Lorenzo auf. Doch der Mallorquiner kontrollierte das Geschehen und forcierte ab der elften Runde erneut das Tempo. Zur Halbzeit des Rennens hatte sich der Yamaha-Pilot wieder ein Polster von 1,3 Sekunden verschafft.

Pedrosa schien in dieser Phase mehr mit der Verteidigung seines zweiten Platzes beschäftigt zu sein, als dass er Lorenzo hätte folgen können. Allerdings konnte auch Stoner nicht mehr zulegen und die Top 3 fuhren bis zum Ziel mehr oder weniger unbehelligt voneinander ins Ziel.

Etwas weiter hinten spielten sich dagegen abenteuerliche Positionskämpfe ab. Hauptdarsteller in diesem Schauspiel war einmal mehr de Puniet. Nach seinem schlechten Start kämpfte sich der Franzose wieder bis auf den fünften Rang nach vorne, strapazierte dabei aber offensichtlich seine Reifen.

So kämpfte de Puniet in der Schlussphase mehr mit seinem eigenen Material als mit Dovizioso, seinem Konkurrenten auf der Strecke. Dieser agierte in dieser Situation äußerst geschickt und konterte de Puniets Verzweiflungsangriffe ein ums andere Mal an den Kurvenausgängen, wo der Honda-Werksfahrer offensichtlich über eine ungleich bessere Traktion verfügte.

So musste sich de Puniet schließlich doch mit dem sechsten Platz hinter Dovizioso begnügen und zeigte sich nach der Zieldurchfahrt entsprechend enttäuscht. Wesentlich schlechter lief es für die Suzuki-Truppe. Loris Capirossi und Álvaro Bautista fuhren auf den Plätzen 13 und 14 ins Ziel. Nur Honda-Ersatzmann Kousuke Akiyoshi war im Rennen noch langsamer.

Moto2: Iannone nicht zu stoppen

Spiel, Satz und Sieg: Nach seinen Bestzeiten in allen Trainingseinheiten des Wochenendes setzte sich Andrea Iannone auch im Rennen souverän durch und gewinnt den Moto2-Lauf der Dutch TT in Assen. Wie schon beim vorletzten Rennen in Mugello setzte sich der Speed-Up-Pilot schon kurz nach dem Start vom Rest des Feldes ab und fuhr schnell einen uneinholbaren Vorsprung heraus.

Wesentlich spannender ging es dagegen hinter dem Dominator des Wochenendes zu. WM-Leader Toni Elias erwischte aus der zweiten Reihe einen hervorragenden Start und balgte sich alsbald mit Ratthapark Wilairot um die zweite Position. Der Thailänder war unmittelbar nach dem Start sogar kurzzeitig in Führung gegangen, musste jedoch den resolut vorgehenden Iannone schon nach wenigen Kurven vorbeilassen.

Während Iannone bereits nach anderthalb Runden um 1,6 Sekunden enteilt war, mischte sich neben Elias und Wilairot auch Fonsi Nieto kurzzeitig in den Kampf um Platz zwei ein. Doch der Auftritt des Spaniers war nur ein kurzes Intermezzo. Der Moriwaki-Pilot schoss vom 21. Startplatz rasch nach vorne, fiel aber aufgrund von Motorenproblemen ebenso schnell wieder zurück und musste in der siebten Runde schließlich die Box ansteuern und das Rennen aufgeben.

Anthony West stattete der MZ-Mannschaft eine Runde später ebenfalls einen Besuch ab. Es sollte nicht der letzte sein, denn der Australier nahm nach einer längeren Reparaturpause das Rennen wieder auf, bevor er es schließlich doch vorzeitig beenden musste. Auch Arne Tode bog nach seinem Sturz in der neunten Runde in die Boxengasse ein und gab wenig später auf.

Spätestens zur Halbzeit des Rennens war entschieden, wer am Samstagmittag in der Moto2 gewinnen würde. Iannone führt mit über sechs Sekunden Vorsprung und zeigte keinerlei Schwächen. Dahinter waren Elias und Wilairot dagegen rundenlang in einen derart harten Zweikampf verwickelt, so dass der zu dem Zeitpunkt viertplatzierte Tom Lüthi immer näher zu den beiden Streithähnen aufschließen konnte.

Zwei Runden vor Schluss war es dann schließlich soweit: Erst ging Elias zum wiederholten Male am Bimota-Piloten vorbei, kurz darauf folgte Lüthi. Wilairot gab daraufhin noch einmal alles, doch letzten Endes musste er sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Nur 0,083 Sekunden fehlten ihm im Ziel auf den Schweizer.

Noch enger ging es im Kampf um den letzten zu vergebenen WM-Punkt zu. Yonny Hernandez und Alex Baldolini rasten in der letzten Runde Seite an Seite auf den Zielstrich zu. Dabei drängte Hernandez seinen Konkurrenten im Rechtsknick unmittelbar vor dem Ziel links von der Strecke und überquerte die Ziellinie zwei Hundertstelsekunden vor Baldolini. Der Italiener beschwerte sich schon, während er noch Mühe hatte, einhändig seine I.C.P.-Maschine im Grünstreifen auf Kurs zu halten.

Drei Plätze dahinter erreichte schließlich auch ein entkräfteter Stefan Bradl das Ziel. Der Kiefer-Pilot, der mit Muskelbeschwerden im Arm ins Rennen gegangen war, verlor erst wenige Runden vor dem Ende den Anschluss an die Gruppe, welche um die Punkteränge kämpfte. Ganz vorne feierte dagegen Iannone, der in der WM-Zwischenwertung einen großen Satz nach vorne macht. Elias baute seinen Vorsprung auf Shoya Tomizawa auf 24 Zähler aus.

125 ccm: Márquez schafft den Hattrick

Marc Márquez hat das 125er-Rennen der Dutch TT in Assen gewonnen. Der Derbi-Pilot setzte seine Pole-Position in einen souveränen Start-Ziel-Sieg um und feierte damit seinen dritten Grand-Prix-Sieg in Folge. Zweiter wurde Nicolás Terol, der dadurch wieder die Führung in der WM-Zwischenwertung übernommen hat. Sandro Cortese fuhr ein unauffälliges Rennen und kam als Fünfter in Ziel. Jonas Folger schaffte vom letzten Startplatz eine famose Aufholjagd, die ihn bis in die Top 10 führen sollte.

Doch der Reihe nach: Pole-Sitter Márquez gewinnt den Start, direkt hinter ihm reihen sich zunächst drei Team-Duos ein: Bradley Smith und Terol (Aspar), Efren Vázquez und Pol Espargaró (Tuenti), sowie Danny Webb und Alberto Moncayo (Andalucia Cajasol). Cortese verliert wie schon so oft zunächst etwas an Boden, bleibt aber an der Führungsgruppe dran.

Doch schon in der zweiten Runde zerteilt sich das Feld in mehrere Grüppchen. An der Spitze setzen sich Márquez und Terol ab, dahinter werden Espargaró und Smith von Vázquez aufgehalten, der mal wieder mit dem Messer zwischen den Zähnen ins Rennen gestartet ist. Vázquez' aggressive Fahrweise sollte aber schon bald ein Opfer fordern: ihn selbst. Am Ende der dritten Runde stürzt der Tuenti-Pilot und scheidet aus.

Während sich Márquez und Terol ganz vorne schnell ein Polster von mehreren Sekunden verschaffen, fährt Espargaró bereits ab der vierten Runde ein einsames Rennen, da Smith und Cortese, der sich mittlerweile auf dem fünften Rang häuslich eingerichtet hat, ebenfalls nicht mithalten können.

Die eigentliche Sensation des Rennens ereignet sich etwas weiter hinten. Folger, der nach einem Motorschaden am Freitag von 32. und letzten Startplatz in den sechsten WM-Lauf der Saison gehen musste, liegt nach zweieinhalb Runden schon an 14. Stelle. Im weiteren Verlauf des Rennens arbeitet sich der Ongetta-Pilot noch weiter nach vorne. Seine Aufholjagd endet erst im Ziel, das er als Zehnter erreicht.

Sechs Runden vor dem Ziel fällt schließlich die Entscheidung im Kampf um den Sieg. Terol, der offensichtlich zu kämpfen hat, um Márquez dicht folgen zu können, verliert beim Überrunden der Nachzügler deutlich an Boden. Wildcard-Pilot Jerry van de Bunt passt dabei nicht auf und übersieht Terol beim Einbiegen in eine Rechtskurve.

Der Aspar-Pilot hat keine andere Wahl als sich innen durchzudrücken. Terol berührt van de Bunt, der erschrocken aufmacht und wenige Meter später stürzt. Márquez nutzt die Gunst der Stunde, fährt prompt seine schnellste Rennrunde und fährt mit einem Vorsprung von rund 2,3 Sekunden souverän ins Ziel. Espargaró wird Dritter und verliert seine WM-Führung an Terol.

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