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Motorrad-WM: Jerez

Der „Doktor“ ist noch nicht fit

Valentino Rossi bleibt vor dem zweiten Lauf in Jerez vorsichtig. Seine Schulter bereitet noch große Probleme, die Maschine auch. Honda wieder Favorit.

Fotos: Ducati

Der Wechsel zu Ducati ist für Valentino Rossi noch nicht aufgegangen. Beim Auftakt in Katar war die Desmosedici zu langsam. Die GP11 ist hinter Honda und Yamaha die drittbeste Maschine. Der neunfache Weltmeister hat ebenfalls noch Probleme mit der angeschlagenen Schulter. Nun steht mit Jerez das nächste Rennen auf dem Programm. Die spanische Strecke besteht praktisch nur aus Kurven und hat zwei recht kurze Gerade. Körperlich zählt sie zu den anstrengenden Pisten.

"Es ist eine schwierige Zeit, denn wir müssen verschiedene Probleme lösen. Da bin einmal ich, denn ich brauche noch etwas Zeit, um wieder 100 Prozent fit zu sein" so Rossi. "Die Schulter bereitet mir noch immer große Schmerzen. Speziell in der zweiten Rennhälfte reicht die Kraft nicht aus."

"Das macht sich beim Bremsvorgang und den Richtungswechseln bemerkbar. Am Motorrad müssen wir auch noch arbeiten, um einige Probleme zu lösen. Bei den Testfahrten war meine körperliche Situation noch schlimmer. Wir haben viel gearbeitet, aber es war nicht genug." Als Rossi für die Saison 2004 zu Yamaha gewechselt war, konnte er gleich das erste Rennen gewinnen.

Ist die Ducati die größte Herausforderung in der Karriere des Ausnahmekönners? "Ich weiß es nicht. Zu Beginn war es bei Yamaha auch eine große Herausforderung. Jetzt ist es etwas schwieriger, denn das Level ist sehr hoch. Dazu kommt meine körperliche Schwäche. Außerdem gibt es jetzt viel weniger Testfahrten als damals. Wir brauchen noch etwas Zeit. Ich mag Jerez, denn ich habe hier schon oft gewonnen. Das Wetter ist gut und viele Fans freuen sich auf das Rennen am Sonntag. Wir wollen unser Resultat von Katar verbessern."

"Zuerst muss ich fit werden und noch mehr Kilometer auf dem Motorrad abspulen, um die Desmosedici am Limit bewegen zu können. Die anderen Hersteller, speziell Honda, haben einen großen Schritt gemacht. Unser Motorrad ist praktisch so wie im Vorjahr. Uns muss jetzt der gleiche Schritt gelingen."

Seinem Konkurrenten Dani Pedrosa (Honda) geht es körperlich derzeit nicht viel besser. Deshalb wünscht Rossi dem Spanier alles Gute für seine Operation nach dem Jerez-Wochenende. "Für Dani ist noch nichts vorbei. Trotzt der Probleme ist er in Katar Dritter geworden. In Jerez ist Dani immer fantastisch gefahren. Er wird auch diesmal konkurrenzfähig sein. Er hat nach dem Rennen ein Monat Pause. Alles Gute für die Operation. Hoffentlich ist Dani in Estoril wieder voll fit."

Stoner will den Sieg

Casey Stoner zählt nach seinem Auftaktsieg zum engen Kreis der Favoriten in Jerez. Der Wechsel zu Honda hat sich für den Australier bislang voll ausgezahlt.

Aber: Auf der spanischen Strecke hat der Weltmeister von 2007 in der Vergangenheit keine herausragenden Resultate geholt. Das will der 25-Jährige in diesem Jahr ändern. Das Wochenende in Jerez sieht er auch als Standortbestimmung im Vergleich zur Konkurrenz. Von einem Triumphzug will Stoner nicht reden.

"Die Testfahrten haben uns viel Zuversicht gegeben. Bei jedem Test ist es besser und besser gelaufen. Das erste Rennen wollten wir erledigen. Wie jeder weiß, hatte ich dort eine sehr gute Statik. Man darf daraus aber nicht auf den Rest der Saison schließen", ist Stoner zurückhaltend. "Diese Strecke gibt uns einen viel besseren Indikator, wo wir stehen und wie es für die weiteren Rennen aussieht."

"Der Asphalt ist hier ganz anders als bei den Strecken, auf denen wir getestet haben. Das Grip-Niveau ist unterschiedlich. Wir sind gespannt, wie es für uns läuft. Der Sieg war natürlich toll, denn besser kann man eine Saison nicht starten. Jetzt freue ich mich auf die europäischen Rennen."

"In Jerez ist es für mich in der Vergangenheit nicht perfekt gelaufen. Mir sind ein paar Fehler passiert und das Glück war auch nicht immer auf meiner Seite. Es ist nicht meine beste Strecke, aber es ist genug Zeit, das Ruder herumzuwerfen. Es motiviert mich in jedem Jahr, das Beste herauszuholen."

Das Feld ist in diesem Jahr hart umkämpft. Wie sieht Stoner seine WM-Chancen? "Die letzten vier Jahre waren auch schon sehr hart. Wir geben in jedem Jahr unser Bestes. Mehr kann man nicht tun. Wenn man Fehler macht, so wie sie mir im Vorjahr passiert sind, macht man sich die Meisterschaft sehr schwierig."

Vorjahrssieger Lorenzo will Heimsieg wiederholen

Im vergangenen Jahr feierte Jorge Lorenzo in Jerez einen spektakulären Sieg. Dani Pedrosa war bereits weit enteilt, doch Dank einer famosen Aufholjagd in den letzten Runden schloss der Yamaha-Star zu seinem Landsmann auf. Wenige Kurven vor dem Ziel ging Lorenzo am verdutzten Pedrosa vorbei und sicherte sich seinen ersten Saisonsieg auf dem Weg zum WM-Titel. Anschließend sprang Lorenzo samt Helm und Lederkombi in einen Teich im Infield der Strecke.

Der Mallorquiner hätte sicher nichts dagegen, wenn es nach seinem zweiten Platz beim Saisonauftakt am kommenden Sonntag ähnlich gut für ihn laufen würde. "Ich bin bereit, nach Jerez zurückzukehren", sagt Lorenzo.

"Wir sind in Katar so gut in die Weltmeisterschaft gestartet. Im vergangenen Jahr ist es ganz ähnlich gelaufen und habe danach den vielleicht besten Sieg meiner Karriere gelandet, indem ich in wenigen Runden eine große Lücke geschlossen habe."

Für Sonntag können wir keine Vorhersagen treffen, aber meine Crew und ich werden so viel wie möglich arbeiten, um ganz vorne zu sein", fährt der Weltmeister fort. "Jerez ist für mich ein besonderer Ort, vielleicht die beste Rennstrecke der Welt. Als ich 15 war, bin ich hier das erste Mal vor 100.000 Leuten gefahren, einen Tag nach meinem Geburtstag."

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