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Autocross/Rallycross Fuglau

Bereicherung für den Motorsport

Auf dem Nordring trafen die Rallycrosser nach jahrelanger Pause wieder auf die Autocrosser. Nicht nur eine Annäherung an die OSK, sondern vor allem eine Bereicherung für den Motorsport.

Fotos: Herbert Kainz/Silvia Picha

Die besten Bilder

Der permanente Streckenumbau erforderte klarerweise einen großzügig ausgelegten Zeitplan. Das Wochenende wurde voll ausgenutzt und langweilig war wohl niemandem. Rund 20 Autocrosser waren mit von der Partie. Nachdem das Rallycross außer der ÖM zu keiner Meisterschaft zählte, konnten beide Serien gemeinsam doch ein ansprechendes Starterfeld stellen.

Die Supercars bekamen gerade mal die vier für volle ÖM-Punkte notwendigen Teilnehmer an den Start. Erstmals in dieser Saison gelang dies auch bei den Touringcars, verantwortlich dafür war Autocross-Umsteiger Stefan Kellner im Renault Clio. Markus Köberl war bei den Super1600 zum Einzelkämpfer degradiert, er bestritt die Vorläufe gemeinsam mit den Supercars. Startermangel kennen die Supernationals offensichtlich nicht, 24 Teilnehmer sorgten auch diesmal wieder für tolle Action.

Jürgen Weiß im Ford Focus holte sich die Trainingsbestzeit bei den Supercars. Auch für ihn etwas überraschend, denn der Ford Focus wurde in den letzten Wochen völlig umgebaut. Die neuen Differenziale verteilen jetzt die Kraft gleichmäßig auf beide Achsen. Rang zwei im Zeittraining ging an Alois Höller, der immer noch mit einem Ersatzmotor im Ford Focus antreten musste und sich keine große Chancen für den Nordring ausrechnete.

Patrick Breiteneder markierte eine ziemlich eindrucksvolle Bestzeit bei den Touringcars. Dahinter überraschte Quereinsteiger Stefan Kellner mit Rang zwei. Ebenso klar fiel die Bestzeit für Roman Castoral (Opel Astra OPC) bei den Supernationals aus. Auf Rang zwei reihte sich Klaus Freudenthaler im Seat Ibiza ein.

Ein ziemlich klares Bild brachten die Vorläufe der Supercars. Auch mit dem Ersatzmotor war Alois Höller nicht zu schlagen. Hinter ihm platzierten sich immer der Tscheche Ales Mrkacek (Mitsubishi Evo 9) und Jürgen Weiß. Nur im dritten Vorlauf rückten die Beiden nach, denn da trat Alois Höller nicht mehr an. Er hatte zu diesem Zeitpunkt die Pole Position für das A-Finale bereits fixiert.

Die Bestzeit im ersten Vorlauf der Touringcars ging an Josef Strobl vor Patrick Breiteneder. Stefan Kellner musste sein erstes Rallycross vorzeitig beenden. Eine kaputte Antriebswelle sorgte für den Ausfall, ein Ersatzteil konnte nicht aufgetrieben werden. Ab dem zweiten Vorlauf änderte sich die Rangordnung, denn Patrick Breiteneder übernahm das Kommando. Josef Strobl klagte über mangelnde Motorleistung. Er musste auf einen Serienmotor zurückgreifen da der Rennmotor nicht einsatzbereit war.

Die erste Bestzeit bei den Supernationals holte sich Klaus Freudenthaler, die beiden anderen gingen an Roman Castoral. Die Ränge drei und vier gingen in allen Vorläufen an den Tschechen Tomas Hurt (Citroen C2) und Martin Gattringer (Peugeot 306). Eine tolle Vorstellung des jungen Waldviertlers in seinem erst dritten Rallycross. Überhaupt haben sich viele Österreicher an diesem Wochenende in Hochform präsentiert.

Ronald Ley (Skoda Felicia) lag in der Summierung der Vorläufe auf Rang fünf und qualifizierte sich damit direkt für das A-Finale. Nur einen Rang dahinter Mario Leonhardsberger im Nissan Sunny GTI, gefolgt von Autocrosser Harald Falschlehner, der im Opel Kadett einen tollen Rallycross-Einsatz feierte. Auf den weiteren Rängen Thomas Mühlbacher (Seat Ibiza), Karl Wagner (BMW 325i) und Reinhard Schellenbacher (Opel Corsa).

Nicht ganz zufrieden war Sven Förster (VW Golf II GTI). Rang elf nach den Vorläufen lag unter den Erwartungen des Studenten. Karl Schadenhofer zeigte einige Male das Potenzial seiner Turbo-Golfs auf, wird aber noch einige Kilometer brauchen, um an die Spitze zu kommen. Sein erstes Rallycross bestritt der Oberösterreicher Gerhard Gruber, er verfehlte mit Rang 21 den Finaleinzug nur um einen Platz.

Die Finalläufe wurden ziemlich durchgemischt. Bei den Supernationals gab es aufgrund des großen Starterfeldes insgesamt vier Finalläufe, in allen anderen Divisionen nur das A-Finale. Den Anfang machte das D-Finale der Supernationals, das die Hollabrunnerin Birgit Kuttner im Honda Civic für sich entscheiden konnte. Sie war somit auch im folgenden C-Finale mit von der Partie. Der Sieg und damit der Aufstieg in das B-Finale gingen dort an Sven Förster.

Im B-Finale gab es eine Startkarambolage die drei Opfer forderte. Mario Leonhardsberger, Karl Wagner und Sven Förster konnten zur Laufwiederholung nicht mehr antreten, ihre Boliden hatten zu großen Schaden genommen. Das dezimierte Feld führte Harald Falschlehner an, er holte sich mit dem B-Finalsieg den letzten verbleibenden Startplatz im A-Finale. Dort musste er schon nach wenigen Runden aufgeben. Irgendein Defekt an Fahrwerk oder Aufhängung war aufgetreten und sorgte für heftige Klopfgeräusche und Vibrationen. Den Start zum A-Finale entschied Klaus Freudenthaler für sich. Im Laufe der sechs Runden fand Roman Castoral einen Weg vorbei und holte sich den Tagessieg bei den Supernationals vor Klaus Freudenthaler und Tomas Hurt. Dahinter Martin Gattringer und Ronald Ley, die ihre Spitzenergebnisse aus den Vorläufen bestätigten.

Die Touringcars sahen den zweiten Tagessieg in Folge von Patrick Breiteneder. Er verwies Josef Strobl und Leopold Haiden (Mazda RX8) auf die Plätze. Markus Köberl als einziger Starter bei den Super1600 verzichtete auf das Finale, um sich selbst und das Publikum nicht zu langweilen. Mehr als der Sieg zählte für ihn die Erfahrung mit dem Peugeot 206. Wertvolle Kilometer die ihn sichtbar wieder einen Schritt weiterbrachte.

Mit einem Blitzstart übernahm Alois Höller im A-Finale der Supercars die Führung. Schon in der ersten Runde kam es zu einem Zwischenfall. Der Tscheche Ales Mrkacek ritt eine Attacke auf den Führenden und Alois Höller landete in der Leitplanke. Jürgen Weiß überlauerte die Situation sofort und setzte sich an die Spitze. Er gab die Führung bis zur Zielflagge nicht mehr ab und feierte seinen ersten Tagessieg in der Österreichischen Meisterschaft. Das Podest der Supercars wurde komplettiert von Ales Mrkacek und Tristan Ekker (VW Polo). Jürgen Weiß übernahm mit seinem Sieg auch die Führung in der Staatsmeisterschaft.

Die Rallycross-ÖM wird am 29. Mai im PS Racing Center Greinbach fortgesetzt.

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