Rallycross-ÖM: Sosnova | 11.04.2011
Zufriedene Gesichter und Defekte zur Eröffnung
Vier Neueinsteiger beim Saisonauftakt in Sosnova: Leopold Haiden, Birgit Kuttner, Martin Gattringer und Fabian Ohrfandl schlugen sich tapfer.
Vier Neueinsteiger im Starterfeld, das gab es schon lange nicht. Leopold Haiden (Mazda RX8), Birgit Kuttner (Honda Civic), Martin Gattringer (Peugeot 306) und Fabian Ohrfandl (BMW 325i) nahmen die weite Anreise für ihre Premiere in Kauf. Alle Vier schlugen sich tapfer, ist doch der Einstieg auf dem schnellen Kurs von Sosnova alles andere als einfach.
Den ersten Dämpfer für die Austrianer gab es bereits im Zeittraining. Der Motor im Ford Focus von Alois Höller gab den Geist auf, der Oberösterreicher war damit vorzeitig aus dem Rennen und bangt nun auch um seinen Einsatz in Melk am nächsten Wochenende.
Markenkollege Jürgen Weiß sprang in die Bresche und holte die zweitschnellste Trainingszeit bei den Supercars hinter dem Tschechen Pavel Koutny im brandneuen Ford Fiesta T16 4x4. Die einzigen Vertreter bei den Touringcars, Josef Strobl und Leopold Haiden, bestritten mit ihren Mazda RX8 die Vorläufe gemeinsam mit den Supercars. Das war ihnen lieber wie die Mischung mit den Supernationals im Vorjahr, bei den Supercars wird nicht so viel Kleinholz gemacht.
In den verbleibenden Divisionen hatten die Österreicher im Training die Nase vorne. Christian Petrakovits im VW Polo holte sich die Bestzeit bei den Super 1600 und Klaus Freudenthaler im Seat Ibiza gab dem sieggewohnten Tschechen Roman Castoral einige Rätsel auf. Mit seiner schnellsten Runde im Zeittraining war er um mehr als eine Sekunde schneller als der Zweite.
Der Ausfallreigen bei den Supercars setzte sich für die Österreicher auch im ersten Vorlauf fort. Tristan Ekker beendete zwar seinen Lauf, musste aber danach mit Differenzialschaden am VW Polo aufgeben. Jürgen Weiß legte dafür nochmal nach und fuhr Bestzeit vor Pavel Koutny. Die noch nicht perfekt abgestimmte Startautomatik im VW Polo hinderte Christian Petrakovits im ersten Vorlauf am Siegen.
Die Gegner waren am Start enteilt, mehr als Rang vier war dann nicht mehr drin. Bei den Supernationals bekam Roman Castoral nochmal eine kräftige auf die Mütze. Klaus Freudenthaler fuhr Bestzeit und deklassierte den Tschechen in vier Runden um mehr als fünf Sekunden. Neueinsteiger Martin Gattringer konnte sich vom Beginn an im Mittelfeld platzieren, während Fabian Ohrfandl noch mit der Abstimmung seines BMW kämpfte. Doch bis zum zweiten Vorlauf kam auch er in Fahrt, mehr als zehn Sekunden schneller als im ersten Durchgang.
Im dritten Vorlauf der Supercars kollabierte das Differenzial am Ford Focus von Jürgen Weiß, der Startplatz in der zweiten Reihe des A-Finales war ihm trotzdem sicher. Christian Petrakovits kam auch besser zurecht, wenn auch die Startautomatik in der kurzen Zeit vor Ort nicht zur Perfektion gebracht werden konnte. Er qualifizierte sich mit Rang zwei nach den Vorläufen klar für das A-Finale.
Keine Zweifel über die Vorherrschaft gab es bei den Supernationals. Klaus Freudenthaler dominierte weiter und holte sich die Pole Position für das A-Finale. Alle anwesenden Österreicher schafften den Finaleinzug. Richard Förster, mit dem VW Golf II seines Sohnes unterwegs, gewöhnte sich langsam an das neue Gefährt und wurde immer schneller.
Der Sieg im D-Finale brachte ihm, ebenso wie dem zweitplatzierten Fabian Ohrfandl, den Aufstieg in das C-Finale. Auch dieses entschied Richard Förster für sich und belegte schließlich Rang neun in der Gesamtwertung. Am Tagessieg von Klaus Freudenthaler war nicht zu rütteln. Er feierte einen klaren Start Ziel Sieg vor den Tschechen Tomas Hurt (Citroen C2) und Roman Castoral.
Erfreulich war die Rückkehr des Burgenländers Markus Werfring, der im Vorjahr nach unzähligen Motorschäden das Handtuch geworfen hatte. Er nahm doch noch einen Anlauf und kam ohne Defekte durch die Vorläufe. Rang zwölf im dritten Vorlauf motivierte ihn sichtlich. Im D-Finale hatte er das Glück nicht auf seiner Seite, denn nach einem Frühstart wurde er von der Teilnahme ausgeschlossen.
Bei den Supercars holte Jürgen Weiß mit einem nicht optimal arbeitenden Differenzial das Maximum heraus. Er überquerte als Dritter im A-Finale hinter Marek Zeman und Pavel Koutny die Ziellinie.
Christian Petrakovits holte in der Super1600 Rang zwei hinter dem Polen Krzysztof Skorupski, der ebenfalls einen VW Polo pilotiert. Für den Burgenländer ein erfolgreicher Test für die kommenden Aufgaben in der Europameisterschaft.
Bleibt schließlich noch das Finalergebnis bei den Touringcars, das die „Mazda-Zwillinge“ unter sich austrugen. Josef Strobl holte sich den Sieg vor Leopold Haiden.
Die Rallycross-ÖM wird am 16./17. April auf dem Wachauring fortgesetzt.