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WTCC: Hungaroring

Yvan Muller siegt im Regenchaos

Norbert Michelisz fliegt in der ersten Kurve ab – den Sieg feiert überlegen das Chevrolet-Duo Yvan Muller vor Rob Huff. Gabriele Tarquini auf Platz drei.

Das zweite Rennen von Ungarn dürfte den Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben, denn so viel Action ist selbst für die stets lebhaften Sprintrennen der WTCC eher selten. Erst gab es einen Crash am Start, dann fegte ein Regenschauer über die Strecke, das Rennen wurde unterbrochen, Robert Dahlgren (Polestar) wurde zum tragischen Helden und Chevrolet holte einen starken Doppelsieg.

Yvan Muller (Chevrolet) und Rob Huff (Chevrolet) gelang es nämlich nach dem Neustart, den bis dato Führenden Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) niederzuringen und den italienischen Ex-Champion auf Position drei zu verweisen. Direkt dahinter hatte sich Dahlgren postiert, fiel aufgrund einer Strafe aber zurück bis auf Rang neun. Tom Coronel (ROAL) holte sich so Platz vier vor Tiago Monteiro (Sunred).


Franz Engstler (Engstler) landete auf Platz fünf und sicherte sich damit den Klassensieg vor Javier Villa (Proteam) und Darryl O'Young (Bamboo). Dahlgren rettete mit Rang neun noch zwei WM-Punkte über die Linie, während Fredy Barth (SEAT-Swiss) als Zehnter auch in Lauf zwei punktete. Ein solches Ergebnis war zunächst aber bei Weitem nicht absehbar gewesen.

Das zweite Rennen von Ungarn war erst wenige Sekunde alt, da überschlugen sich auch schon die Ereignisse. Der stehende Start kam den BMW Piloten erwartungsgemäß entgegen und Alain Menu (Chevrolet) hatte schlechte Karten gegen die Hecktriebler um ihn herum, doch diese eliminierten sich schon in Kurve eins gegenseitig. Auslöser dieser Kollision war ausgerechnet Lokalmatador Michelisz.

Der ungarische Rennfahrer geriet im Startgetümmel auf das Gras am rechten Fahrbahnrand und konnte daher kaum verzögern, als Kristian Poulsen (Engstler) direkt vor ihm in die Eisen stieg und einlenkte. Was folgte, war eine Crash unter Markenkollegen, wobei der BMW von Michelisz schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch das Fahrzeug von Poulsen erlitt heftige Beschädigungen.

Das Feld umschiffte die havarierten Rennwagen und setzte seine Fahrt fort, doch weit kamen die restlichen 17 Piloten nicht. Was war los? Als Regenspezialist Robert Dahlgren (Polestar) als Erster von der Bahn flog und durch die Grünanlagen des Hungarorings pflügte, wurde deutlich: Die dunklen Wolken über der Rennstrecke hatten begonnen, sich zu entladen - Budapest versank im Platzregen!

Und jetzt gab es auf dem Kurs kein Halten mehr, denn mit Slicks auf plötzlich nasser Fahrbahn suchten manche Fahrer ihre Chance, was die Reihenfolge hinter dem Führenden Tom Coronel (ROAL) durcheinander wirbelte. In Runde eins ging das noch relativ glatt, doch schon einen Umlauf später liefen regelrechte Sturzbäche über die Strecke, sodass die Rennleitung ein Einsehen hatte.

Just in dem Augenblick, als die Protagonisten mehr schlitterten als fuhren, zeigten die Streckenposten rote Flaggen und das Rennen wurde nach wenigen Minuten abgebrochen. Die Teams rückten sofort mit Regenreifen aus und brachten ihren Fahrern die Pneus in die erneute Startaufstellung, wo unter weiteren Schauern ein Boxenstopp nach dem anderen vorgenommen wurde. Die WTCC rüstete um.

Während einige Fans total durchnässt bereits den Heimweg antraten, hielt der Großteil der Zuschauer aus und beobachte gespannt, was sich vor der Garage des Zengö-Teams tat. Dort arbeitete die Crew fieberhaft daran, den BMW 320 TC von Michelisz wieder flottzumachen. Angesichts der großen Schäden wurde aber noch immer geschraubt, als die Rennleitung den Neustart für 14:05 Uhr ansetzte.

Just 15 Sekunden vor dem Neustart des Rennens ordnete sich der orangerote Rennwagen am Ende der Boxengasse in die Warteschleife ein. Die Mechaniker hatten das Unmögliche möglich gemacht und das Auto von Michelisz in der Kürze der Zeit repariert, was die Zuschauer auf den Rängen äußerst wohlwollend zur Kenntnis nahmen. Hinter dem Safety-Car ging das Feld wieder auf die Reise.

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