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Motorrad-WM: Sepang

Marquez auf der Pole

Marc Marquez schlug im Qualifying auf dem Sepang International Circuit Valentino Rossi, der mit Platz zwei sein bestes Saisonergebnis erringt.

Foto: Bridgestone

Marc Marquez zeigte im Qualifying für den Grand Prix von Malaysia in Sepang einmal mehr sein überragendes Talent. Der Honda-Werksfahrer brannte in der spannenden Zeitenjagd in den Schlussminuten eine Runde in 2:00,011 Minuten in den heißen Asphalt und sicherte sich die Pole-Position.

Zum achten Mal steht Marquez in dieser Saison bereits auf dem besten Startplatz. Zudem war es seine vierte Pole in Serie. Startplatz zwei sicherte sich Valentino Rossi (Yamaha), der um 0,325 Sekunden langsamer war. Der Superstar startet zum dritten Mal in diesem Jahr aus Reihe eins. Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha) wurde Dritter.

Erschwert wurden die Bedingungen, denn zwischen Q1 und Q2 ging ein kleiner Regenschauer nieder. Die Strecke war in Q2 dennoch trocken, nur einige Stellen und vor allem die Randsteine waren noch feucht. Marquez kümmerte das wenig und gab wie immer Vollgas. "Ich habe es genossen und war in jeder Kurve am Limit", so der WM-Führende. "Ich wusste, dass die schnellsten Zeiten am Ende gefahren werden, denn die Strecke wurde immer trockener." Mit dieser Runde stellte Marquez auch einen neuen Streckenrekord auf.

Obwohl sich Rossi um drei Zehntel geschlagen geben musste, war Platz zwei dennoch sein bestes Qualifying-Resultat in diesem Jahr. "Es war schwierig, da man die feuchten Stellen nicht sehen konnte. Ich wäre selbst um ein Haar gestürzt", meint der Routinier über die rutschigen Streckenverhältnisse. Mit seiner Yamaha ist der Italiener zufrieden: "Ich habe eine gute Abstimmung, konnte angreifen und habe viel Druck gemacht."

Crutchlow griff ebenfalls an und fuhr zum fünften Mal in dieser Saison in die erste Startreihe. "Das Team hat mir gesagt, dass Jorge fast gestürzt wäre und hat mir gesagt, dass ich mich von den Randsteinen fernhalten soll. Ich habe hier große Probleme mit meinem rechten Arm, der plötzlich wieder stark geschwollen ist", merkt der Brite eine Verletzung an, die von einem Trainingssturz in Silverstone stammt.

Weltmeister Jorge Lorenzo verfolgte seine gewohnte Qualifying-Taktik und ging als Erster auf die Strecke. Damit hatte der Yamaha-Pilot freie Fahrt, kam am Ende aber auch als Erster über die Ziellinie. Zunächst hatte Lorenzo auch die Pole-Position inne, doch die nachfolgenden Rossi, Crutchlow und Marquez waren in ihrer jeweiligen letzten Runde noch schneller. Lorenzo rutschte auf Startplatz vier ab. Der Rückstand auf seinen WM-Rivalen Marquez betrug 0,567 Sekunden.

Auch für Dani Pedrosa lief das Qualifying nicht nach Wunsch. Der Spanier hatte die Freien Trainings dominiert und galt als klarer Favorit für die Pole-Position, doch als es schließlich zählte, war von Pedrosa nicht viel zu sehen. Der zweite Honda-Werksfahrer war um knapp sieben Zehntelsekunden langsamer als Teamkollege Marquez. Damit kam er auf Platz fünf. Pedrosa war in seiner persönlich schnellsten Runde zudem deutlich langsamer als bei seiner Bestzeit am Freitag.

Die zweite Startreihe komplettierte Alvaro Bautista (Gresini-Honda) als Sechster. Rookie Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) führt auf Platz sieben die dritte Reihe an. Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso zog Position acht an Land. Auf Marquez fehlten 1,6 Sekunden. Aleix Espargaro (Aspar) war einmal mehr der beste CRT-Vertreter und setzte sich als Neunter in Szene. Damit war er schneller als Andrea Iannone (Pramac-Ducati) und Nicky Hayden (Ducati). Der US-Amerikaner war der langsamste Fahrer in Q2. Es fehlten fast drei Sekunden auf die Spitze. Startplatz zwölf wäre für Stefan Bradl (LCR-Honda) reserviert.

Der Deutsche konnte nicht am Qualifying teilnehmen und befand sich während der Zeitenjagd im Medical Centre. Er hat sich den rechten Knöchel gebrochen. Im vierten Freien Training war der 23-Jährige beim Anbremsen der ersten Kurve über das Vorderrad weggerutscht. Bradl rutschte von der Strecke und blieb dabei in der Auslaufzone mit dem rechten Fuß im Kunstrasen hängen. Bradl hielt sich den Knöchel und konnte die Unfallstelle nicht aus eigener Kraft verlassen. Er wurde für das Rennen für nicht fit erklärt und wird am Sonntag nicht fahren können. Am Montag wird Bradl in Barcelona operiert.

Im ersten Qualifying-Abschnitt traten alle CRT-Vertreter und das Pramac-Ducati-Duo an. Lange hielt Espargaro die Bestzeit, bis sich schließlich Iannone kontinuierlich steigerte und sich in 2:02,326 Minuten an die Spitze setzte. Iannone war damit um 0,306 Sekunden schneller als Espargaro. Die beiden zogen damit ins Q2 ein. Q1 fand noch im Trockenen statt. Pünktlich mit dem Fallen der Zielflagge öffnete eine Wolke über der Strecke seine Schleusen. Es schüttete kurz im Bereich der Boxenanlage.

Das kümmerte die weiteren CRT-Fahrer nicht, denn für sie war nach Q1 Feierabend. Colin Edwards (Forward) verpasste um zwei Zehntelsekunden den Einzug ins Q2. Der Routinier wurde Dritter und wird am Sonntag von Startplatz 13 die fünfte Startreihe anführen. Neben ihm wird sich sein Teamkollege Claudio Corti und Avintia-Pilot Hector Barbera aufstellen. Die Plätze 16 bis 18 in der sechsten Reihe gingen an Hiroshi Aoyama (Avintia), Yonny Hernandez (Pramac-Ducati) und Randy de Puniet (Aspar).

PBM-Pilot Michael Laverty führt auf Position 19 die siebte Reihe vor Danilo Petrucci (Ioda) und Luca Scassa (Cardion AB) an. Ganz hinten werden sich Bryan Staring (Gresini), Lukas Pesek (Ioda) und Damian Cudlin (PBM) aufstellen. Der Start zum Grand Prix findet am Sonntag um 10:00 MESZ statt. Da Bradl nicht starten kann, rücken die Fahrer ab Edwards um je eine Position nach vor.

Moto2: Pole für Rabat

Esteve "Tito" Rabat wurde seiner Favoritenrolle im Qualifying gerecht, doch es ging am Ende eng zu. Das Qualifying der Moto2-Klasse war auch in Sepang wieder spannend: Rabat, der die Trainings nach Belieben dominiert hatte, sicherte sich schließlich in 2:07,063 Minuten die Pole-Position, doch die Konkurrenz konnte auf den Spanier aufschließen. Suter-Pilot Tom Lüthi kam dem Kalex-Fahrer bis auf 18 Tausendstelsekunden nahe. Für Rabat reichte es knapp für seine zweite Pole-Position der Saison. Lüthi steht als Zweiter zum ersten Mal in diesem Jahr in der ersten Reihe.

"Ich bin glücklich, ich habe am gesamten Wochenende einen guten Rhythmus", freut sich Rabat, der schon zwei Saisonsiege auf dem Konto hat. "Ich habe eine gute Abstimmung für das Rennen. Morgen möchte ich einen guten Start machen und werde dann sehen, was möglich ist." Lüthi will aber ebenfalls noch ein Rennen in diesem Jahr gewinnen. "Tito fährt am gesamten Wochenende sehr stark, gestern hätte ich nicht gedacht, dass wir an ihn herankommen, aber wir haben das Motorrad verbessert."

"Ich hoffe morgen auf ein trockenes Rennen. Ich hoffe, dass wir in der Spitzengruppe bleiben und Tito nicht zu weit enteilt", nimmt sich Lüthi für den Sonntag vor. Der Schweizer sprengte das starke Pons-Duo, denn Pol Espargaro wurde Dritter. Dem Titelkandidaten fehlten lediglich 0,098 Sekunden auf seinen Teamkollegen Rabat. "Ich bin überrascht und hatte nicht erwartet, hier unter die ersten Fünf zu fahren", kommentiert Espargaro sein Ergebnis.

"Wir haben das Motorrad heute Morgen stark verbessert. Wir haben im Vergleich zu gestern eine völlig andere Abstimmung gewählt, die gut funktioniert. Morgen wir es ein hartes Rennen, aber ich habe einen guten Rhythmus." Die beiden Spanier Rabat und Espargaro haben sich für den Grand Prix in eine gute Ausgangsposition gebracht, während Scott Redding (Kalex) am Sonntag eine Aufholjagd starten muss. Der WM-Führende hatte neun Zehntelsekunden Rückstand und landete auf Startplatz zehn.

Besser lief es für seinen Marc-VDS-Teamkollegen Mika Kallio, der sich hinter Johann Zarco (Suter) als Fünfter qualifizierte. Der Japaner Takaaki Nakagami (Kalex) komplettierte als Sechster die zweite Startreihe. Die Plätze in Reihe drei gingen an Alex de Angelis (Speed Up), Xavier Simeon (Tech 3) und Jordi Torres (Kalex). Redding führt die vierte Reihe vor zwei deutschsprachigen Vertretern an.

Der Schweizer Dominique Aegerter (Suter) verpasste als Elfter hauchdünn die Top 10. Bester Deutscher war Marcel Schrötter, der seine Kalex auf Startplatz zwölf stellte. Er war auch der letzte Fahrer innerhalb einer Sekunde zu Rabat. Sandro Cortese (Kalex) folgte direkt dahinter als 13. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 1,012 Sekunden. Randy Krummenacher ist verletzungsbedingt nicht bei den drei Asien-Rennen dabei.

Moto3: Pole für KTM-Pilot Salom

Auch in Malaysia ging die Pole-Position in der Moto3-Klasse an einen Spanier: KTM-Werksfahrer Luis Salom absolvierte ein souveränes Training und fuhr zum dritten Mal in dieser Saison auf den besten Startplatz.

Der Deutsche Jonas Folger (Kalex-KTM) wurde Zehnter und wird den Grand Prix am Sonntag aus der vierten Reihe in Angriff nehmen. Philipp Öttl (Kalex-KTM) wurde Zwölfter. Zu Beginn des Qualifyings war die 5,5 Kilometer lange Strecke teilweise noch nass, da es im dritten Freien Training der Moto2-Klasse zu regnen begonnen hatte.

Einige Fahrer drehten mit Regenreifen einige Runden. Die Strecke trocknete aber rasch ab und in den Schlussminuten entwickelte sich eine spannende Zeitenjagd. Salom fuhr seine Runden alleine und suchte sich keinen Windschatten. Trotzdem war er der Schnellste und holte sich die Pole-Position mit einer Runde in 2:13,867 Minuten. Überraschend steht in der ersten Startreihe nur eine KTM, denn die Plätze zwei und drei gingen an FTR-Honda-Fahrer.

Alexis Masbou war um 0,118 Sekunden langsamer als Salom und eroberte zum ersten Mal in seiner Karriere Startplatz zwei. Nach Brünn wird Masbou zum zweiten Mal in diesem Jahr aus der ersten Reihe losfahren. Rang drei sicherte sich der Italiener Niccolo Antonelli. Er startet zum ersten Mal in dieser Saison aus Reihe eins. Die zweite Reihe wird von Mahindra-Pilot Miguel Oliveira angeführt, der Vierter wurde. Die Positionen fünf und sechs gingen an die beiden KTM-Teamkollegen Alex Marquez und Alex Rins.

Dagegen muss Titelkandidat Maverick Vinales (KTM) am Sonntag aus Reihe drei angreifen. Der Spanier war um 0,723 Sekunden langsamer als Salom und landete auf Platz neun. Der Australier Jack Miller vom Racing-Team-Germany ließ sich im Windschatten eines KTM-Piloten zu Rang sieben ziehen. Efren Vazquez wurde mit der zweiten Mahindra Achter. Folger verpasste knapp die dritte Reihe. Generell ging es im Feld sehr eng zu.

Die ersten zehn Piloten lagen innerhalb einer Sekunde. Folger war am unteren Ende dieses Spektrums zu finden und wurde Zehnter. Öttl bestätigte seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen und mischte ebenfalls um den Einzug in die Top 10 mit. Schließlich wurde es Startplatz zwölf. Öttls Rückstand auf die Spitze betrug 1,215 Sekunden. Die weiteren Deutschen waren wieder weit hinten zu finden. Toni Finsterbusch qualifizierte sich mit der Kalex-KTM des Kiefer-Teams als 26. Luca Amato (Mahindra) wurde 30.

Für Kiefer-Pilot Florian Alt ist das Wochenende und die Saison vorzeitig vorbei. Der Deutsche brach sich bei einem Sturz in Kurve 14 im dritten Freien Training einen Knochen im rechten Handgelenk. Die Genesung soll drei bis vier Wochen dauern. Zudem will sich der Youngster bereits auf die kommende Saison konzentrieren, wenn er in die Moto2-Klasse aufsteigen will. Aufgrund seiner Körpergröße ist der 17-Jährige für die Moto3 mittlerweile zu groß.

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