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WEC: Shanghai

Audi in Bestform

Beim WEC-Rennen in China könnte auch die letzte Titelentscheidung des Jahres fallen, Audi zeigt sich wie immer gut aufgestellt.

Der zwölfte Le-Mans-Triumph, der vorzeitige Herstellertitel in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), dazu fünf Siege und fünf Trainingsbestzeiten bei den ersten sechs Veranstaltungen: Audi präsentiert sich in der WEC in Bestform. Beim siebten Saisonlauf in Schanghai am 9. November kann sich auch die Fahrer-WM entscheiden.

Seit dem Rennen in Fuji steht fest, dass die Langstrecken-Weltmeister auch in diesem Jahr Audi fahren. Loic Duval/Tom Kristensen/Allan McNish können sich im Audi R18 e-tron quattro in China bereits vor dem Finale den WM-Titel sichern. Ihre einzigen verbliebenen Gegner sind ihre Teamkollegen Marcel Fässler/Andre Lotterer/Benoit Treluyer. 40,75 Punkte trennen die beiden Audi-Fahrerteams, 52 Zähler werden noch vergeben.

Drei Faktoren machen den siebten Lauf der WEC für Audi zu einer großen Herausforderung. Bei der Premiere in Schanghai vor einem Jahr erlebte Audi, dass sich die Kurvenradien der modernen Grand-Prix-Strecke für den R18 e-tron quattro besonders nachteilig auswirken. Gleich in sechs sehr engen Kurvenpassagen ist der Hybrid-Rennwagen langsamer als 120 km/h. Erst oberhalb dieser Geschwindigkeit darf das Hybrid-System jedoch die zurückgewonnene Energie wieder zur Beschleunigung einsetzen - so schreibt es das Reglement vor.

Zweiter Faktor: Die Veranstaltung wurde auf zwei Tage verkürzt. Zwischen dem ersten Training und der Zielflagge liegen nur 33 Stunden. Das verlangt Ingenieuren und Fahrern eine besonders konzentrierte Arbeit bei der Abstimmung und der Rennvorbereitung ab. Ein dritter Faktor gibt dem Kampf um die Podiumsplätze weitere Würze: Neben Audi setzt Herausforderer und Vorjahressieger Toyota wie zuletzt in Fuji auch zwei Autos ein.

Damit steht Audi und seinen vielen Rennsport-Fans ein anspruchsvolles "Heimspiel" bevor. Längst ist China für die Marke mit den Vier Ringen zu einer zweiten Heimat geworden. Das Land ist der größte Einzelmarkt und ein starker Wachstumsmotor für das Unternehmen. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres stieg der Absatz in China um 20,6 Prozent auf 358.213 Automobile.

In diesem Jahr feierte die Marke außerdem ein Jubiläum, denn ihre Erfolgsgeschichte in China begann genau vor 25 Jahren mit einem Lizenzvertrag zwischen Audi und First Automotive Works (FAW). Heute fertigt ein Joint-Venture Audi-Modelle in Changchun, Ende 2013 wird ein weiteres Werk in Foshan eröffnet. Das Thema Hybrid-Technologie, für das der R18 e-tron quattro seit 2012 im Motorsport steht, gewinnt auch in China an Dynamik. Im Juli kündigten Audi und FAW an, gemeinsam ein Plug-in-Hybrid-Projekt speziell für den chinesischen Markt zu beginnen.

Wolfgang Ullrich (Motorsportchef): "Im größten Einzelmarkt von Audi wollen wir auch sportlich eine gute Figur machen. Wir geben alles, um mit dem R18 e-tron quattro unseren sechsten WEC-Saisonsieg und unseren ersten Erfolg auf dem Kurs von Schanghai einzufahren. Vor uns liegt ein anspruchsvolles Rennen. Zugleich steht uns die nächste Weltmeisterschafts-Entscheidung bevor. Loic Duval, Tom Kristensen und Allan McNish haben die Chance, Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer bereits beim siebten Saisonlauf als Weltmeister abzulösen. Ich glaube, dem Publikum wird damit einiges geboten."

Chris Reinke (Leiter LMP): "Mit Blick auf die Verkaufszahlen ist Schanghai unser Heimrennen. Auch deshalb ist es ein sehr wichtiges Rennen, mit dem wir noch eine Rechnung offen haben. Wir haben vor einem Jahr nicht gewonnen und sind jetzt umso motivierter. Der Streckencharakter ist eine große Herausforderung, denn in den engen Kurven können wir unser Hybrid-System reglementbedingt nicht nutzen."

Ralf Jüttner (Technischer Direktor): "Vor einem Jahr in Schanghai war es für uns nicht ganz einfach, unser Auto optimal abzustimmen. Die Strecke ist bekannt dafür, sehr anspruchsvoll zu sein. Toyota hat das Rennen im Vorjahr gewonnen, dieses Jahr wollen wir vorn liegen. Wir reisen mit dem Datenbestand aus dem Vorjahr an und haben zwei verbesserte Rennwagen am Start. In dieser Saison waren wir stets sehr konkurrenzfähig. Deshalb kann es auch in China nur ein Ziel geben: den Sieg."

Marcel Fässler: "Schanghai ist ein sehr spezieller Kurs mit guten Überholmöglichkeiten. Mir gefällt die Streckenführung sehr gut. Schon die lang gezogene erste Kurve erfordert viel Können, weil wir ihren Scheitelpunkt nicht sehen können. Vor einem Jahr war es bei diesem Rennen nicht so einfach für uns, aber ich bin überzeugt, dass wir in diesem Jahr dank der sehr guten Vorbereitung optimistisch sein dürfen."

Andre Lotterer: "Schanghai ist eine typische moderne Grand-Prix-Strecke. Ehrlich gesagt hängt mein Herz nicht an solchen Kursen und ihren sehr speziellen Kurven. Aber darum geht es nicht - wir wollen für Audi das Beste erreichen. Im Vorjahr konnten wir die Reifen nicht so gut nutzen. Ich bin zuversichtlich, denn wir haben in diesem Jahr deutliche Fortschritte gemacht, die sich auch in China bemerkbar machen werden."

Benoit Treluyer: "Ich glaube, dass Schanghai das schwierigste Rennen des Jahres wird. Wir haben deutlich gesehen, dass unseren Ingenieuren mit dem Auto ein großer Schritt gelungen ist. Aber der Kurs kommt uns mit seinen Kurven überhaupt nicht entgegen. Leider dürfen wir unsere Hybrid-Energie nicht so frei nutzen wie unser Konkurrent. In China zu gewinnen wird nicht leicht."

Loic Duval: "Ich lerne eine neue Strecke und ein neues Land kennen. Uns ist bewusst, wie wichtig China für Audi als Automobilmarkt ist. Natürlich würden wir gerne um den Sieg kämpfen. Das ist wichtig für Audi und für uns drei Fahrer im Auto mit der Startnummer 2."

Tom Kristensen: "Für uns ist das Rennen in China eine schöne Aufgabe. Wir wollen mit Audi den ersten WEC-Sieg der Marke auf dem größten Markt erringen. Und wir alle wissen, dass es um die mögliche vorzeitige Entscheidung in der Fahrerweltmeisterschaft geht, nachdem Audi den Titel in der Herstellerwertung bereits gewonnen hat."

Allan McNish: "Im Kampf mit Toyota waren wir in diesem Jahr wettbewerbsfähiger als in der vergangenen Saison, vor allem auf den Kursen mit engeren Kurven wie in Brasilien. Auch Schanghai hat eine solche Charakteristik. Ich erwarte einen sehr engen Kampf zwischen beiden Herstellern. Wir haben im zweiten Jahr des R18 e-tron quattro inzwischen ein sehr gutes Gefühl für unser Auto, aber leicht wird das Rennen nicht."

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