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Der Norisring als Saisonhöhepunkt

Beim Rennen in Nürnberg hofft Tabellenführer Wittmann auf einen Heimvorteil, während Audi endlich den ersten Saisonsieg feiern will.

Das Rennen auf dem Nürnberger Norisring markiert am kommenden Wochenende den Höhepunkt der DTM-Saison: Der 2,3 Kilometer lange Stadtkurs ist der einzig verbliebene seiner Art in Deutschland und äußerst anspruchsvoll. Der enge Leitplankenkanal verzeiht den Piloten mit seinem rauen und welligen Asphalt keinen Fehler. Hier ist sowohl im Qualifying als auch in den 83 Rennrunden Millimeterarbeit gefragt. Wegen seiner einzigartigen Atmosphäre rund um das Fahrerlager am Dutzendteich ist das Rennen im sogenannten "fränkischen Monaco" bei den DTM-Fans äußerst beliebt.

Als Tabellenführer reisen Marco Wittmann und BMW zum vierten Saisonrennen nach Nürnberg. Mit 50 Punkten führt Wittmann die Fahrerwertung an, der BMW-Pilot hat zudem die kürzeste Anreise: Die Strecke liegt nur wenige Kilometer von seinem Wohnort Fürth entfernt. Entsprechend groß ist die Vorfreude: "Das Rennen ist das Highlight des Jahres", sagt Wittmann und ergänzt: "Es ist großartig, dass ich als Führender der Fahrerwertung in meiner Heimat antreten werde."

Dabei darf der 24jährige auf viel Unterstützung hoffen. Familie und Freunde werden vor Ort sein, um ihn in Nürnberg anzufeuern und seinen Traum in Erfüllung gehen zu lassen: "Ein starkes Ergebnis auf dem Norisring", formuliert Wittmann sein Ziel vorsichtig, denn der Norisring ist tückisch. Obwohl er nur aus vier Kurven besteht, ist er für die Fahrer eine echte Herausforderung. "Wenn du auf anderen Strecken einen Fehler machst, dann landest du im Kiesbett. Auf dem Norisring küsst man hingegen direkt die Mauer", sagt Joey Hand, der im vergangenen Jahr auf dem Norisring Achter wurde.

Noch ohne Sieg, aber mit vier Fahrern, die sich an die Fersen des Tabellenführers geheftet haben, kommt Audi nach Nürnberg. Der amtierende DTM-Champion Mike Rockenfeller liegt mit 31 Punkten auf Rang zwei der Fahrerwertung, gefolgt von Edoardo Mortara (27 Punkte), Miguel Molina und Adrien Tambay (beide 26 Punkte). "Die Erwartungen an unser Heimspiel sind hoch", sagt Dieter Gass, Leiter der DTM-Abteilung bei Audi und fügt hinzu: "Das Ziel ist ganz klar der erste Saisonsieg."

Mit Jamie Green hat man zudem einen ausgewiesenen Norisring-Experten im Aufgebot: Von 2008 bis 2010 sowie im Jahr 2012 konnte der Brite auf dem traditionsreichen Stadtkurs gewinnen. Allerdings war vergangenes Jahr seine Premiere mit Audi weniger erfolgreich als erhofft. Motivation genug für Green, es in diesem Jahr besser zu machen. "Mein Auto und auch ich selbst sind bestens vorbereitet", sagt der Brite. Vorjahressieger gab es übrigens keinen, da nach der Disqualifikation von Mattias Ekström wegen eines Verstoßes gegen die Parc-fermé-Regeln der zweitplatzierte Robert Wickens aus unerfindlichen Gründen im Gesamtklassement nicht nachrückte.

Timo Scheider, DTM-Champion 2008 und 2009, blickt nach den guten Audi-Resultaten bei den ersten drei Saisonrennen zuversichtlich auf das kommende Wochenende: "Ich habe gute und schlechte Erinnerungen an den Norisring. In diesem Jahr wäre es Balsam für meine Seele und vor allem wichtig mit Blick auf die Meisterschaft, wenn ich dort nach vorn fahren könnte."

Nach dem Sieg von Christian Vietoris beim zweiten Lauf in Oschersleben hofft Mercedes wieder auf gute Punkte. Mit Gary Paffett hat man den mit 20 Siegen aktuell erfolgreichsten DTM-Piloten im Fahrerkader, der mit dem Norisring zudem schöne Erinnerungen verbindet. "Der Kurs in Nürnberg ist eine ganz andere Herausforderung als die permanenten Rennstrecken, die den Großteil des Rennkalenders bilden. Diese spezielle Streckencharakteristik und die fantastische Atmosphäre machen das Rennen zu einem der absoluten Highlights des Jahres", sagt Paffett, der hier 2004 und 2005 gewinnen konnte.

Markenkollege Vitaly Petrov hingegen startet zum ersten Mal auf dem Norisring. "Meine Fahrerkollegen haben mir schon viel über die einzigartige Atmosphäre am Dutzendteich und die anspruchsvolle Strecke erzählt", sagt der erste russische Fahrer in der DTM-Geschichte. Stadtkurse sind ihm nicht unbekannt – in seiner Formel-1-Zeit ist Petrov unter anderem in Monaco gefahren und kennt das Gefühl, dass kleinste Fehler zum Ausfall führen können. "Solche Herausforderungen gefallen mir", gibt der Russe selbstbewusst zu Protokoll.

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