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GP2 Series: Sotschi

Binder fährt wieder hinterher

Jolyon Palmer ist GP2-Meister der Saison 2014: Mit seinem Sieg in Sotschi holt sich der Brite die Meisterschaft – Binder auf Platz 23.

Der Sack ist zu! Drei Rennen stehen zwar in dieser Saison noch aus, doch mit dem Sieg von Sotschi ist klar: Jolyon Palmer ist GP2-Meister der Saison 2014! Auf dem Sotschi Autodrom gewann der DAMS-Pilot ein turbulentes Rennen und sicherte sich die Krone, weil Meisterschaftsrivale Felipe Nasr (Carlin) nach zwei Durchfahrtsstrafen außerhalb der Punkte landete!

"Es fühlt sich unglaublich an", jubelt der frischgebackene Champion nach der Zieldurchfahrt. "Es war an diesem Wochenende nicht einfach, es zu schaffen, vor allem da ich gestern die Pole-Position verpasst habe. Meister zu sein, fühlt sich wahnsinnig an. Es waren vier Jahre voll harter Arbeit in der GP2, und jetzt kommt das unglaubliche Ende. Der Druck ist zwar abgefallen, aber morgen gibt es immer noch ein weiteres Rennen. Wir können es einfach genießen und Spaß haben."

Für den vorzeitigen Erfolg musste der Brite heute bei der Russland-Premiere hart kämpfen, denn nur ein Sieg hätte ihm heute den Titel beschert. Am Ende des Rennens bekam er noch einmal großen Druck von Mitch Evans (Russian Time), doch der Neuseeländer fuhr nach 28 Runden mit 1,2 Sekunden Rückstand als Zweiter ins Ziel, Racing-Engineering-Pilot Raffaele Marciello wurde Dritter.

Nasr erlebt Rennen zum Vergessen

Meisterschaftsrivale Felipe Nasr hätte das Titelrennen heute noch einmal offen halten können, doch der Brasilianer erlebte ein Rennen zum Vergessen. Von Startposition zwölf aus kam er zwar zu Beginn gut nach vorne, doch dabei überholte er abseits der Strecke und bekam eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Diese saß er allerdings (regelwidrig) während einer Safety-Car-Phase ab und musste deswegen prompt noch einmal durch die Boxengasse fahren. Am Ende wurde der Carlin-Pilot enttäuschender 18. und hat nun auch rechnerisch keine Chance mehr auf den Titel.

Auch Stoffel Vandoorne hätte die Meisterschaftsentscheidung heute verhindern können. Der McLaren-Junior münzte seine Pole-Position in eine frühe Führung um und fuhr vor Palmer auf Rang eins. Doch in Runde sieben rollte Stefano Coletti (Racing Engineering) aus und sorgte so für den Einsatz des Safety-Cars, das seit Suzuka lieber einmal zu viel als zu wenig auf die Strecke kommt.

Palmer nutzte die Gelegenheit für seinen Pflichtboxenstopp, auch Vandoorne wollte eigentlich hereinkommen, doch im letzten Moment zackte der ART-Pilot wieder aus der Einfahrt und blieb vorne - ein Fehler. Denn während hinter ihm fast alle Piloten zum Stopp gekommen waren, musste der Belgier wenige Runden vor Schluss unter Rennbedingungen herein und fiel auf Rang fünf hinter Palmer, Evans, Marciello und Arthur Pic (Campos) zurück.

Palmer in exklusivem Kreis

Fortan war klar, dass Palmer nur noch von Evans hätte gestoppt werden können. Der Russian-Time-Pilot probierte es mit aller Macht, fand allerdings keinen Weg am Briten vorbei, sodass dieser als Erster über den Zielstrich rollte und sich nun GP2-Meister 2014 nennen darf. Palmer steht damit in einer Liste mit Nico Rosberg, Lewis Hamilton oder Nico Hülkenberg. "Wenn man durch die Liste der Champions geht, dann finden sich dort nur unglaubliche Fahrer. Auf dieser Liste zu sein, kann man mir nicht mehr wegnehmen. Das ist ein unglaubliches Gefühl", kann es Palmer noch gar nicht fassen.

Für DAMS ist es damit bereits der dritte Fahrertitel im vierten Jahr. Nach Romain Grosjean 2011 und Davide Valsecchi 2012 führte nun auch Jolyon Palmer das französische Team zu Meisterehren. "Ich kann dem Team nicht genug danken. Es hat das ganze Jahr über einen unglaublichen Job gemacht. Wir haben eigentlich um jeden Sieg im Hauptrennen und um jede Pole gekämpft und haben kaum Fehler gemacht."

Neben der feststehenden Meisterschaft für Palmer waren die anderen Ergebnisse nur noch Nebensache: Evans, Marciello, Pic und Vandoorne folgten auf den Plätzen zwei bis fünf, dahinter klassierten sich Andre Negrao (Arden), Sergio Canamasas (Trident) und Julian Leal (Carlin), der damit im morgigen Sprintrennen (10:05 Uhr) von der Pole aus ins Rennen gehen wird. Marco Sörensen (MP) und Nathanael Berthon (Lazarus) komplettierten die Top 10. Simon Trummer (Rapax) wurde 15., Rene Binder (Arden) 23., Daniel Abt wurde zwischenzeitlich gedreht und stellte seinen Hilmer vorzeitig ab.

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