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Superbike-WM: Portimão

Siege für Sykes und Rea

Tom Sykes gewinnt den ersten Lauf, als es gerade zu regnen beginnt – Jonathan Rea siegt dann im komplett verregneten zweiten Lauf.

Fotos: worldsbk

Der Weltmeister war im ersten Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft in Portimao nicht zu schlagen. Tom Sykes (Kawasaki) ließ sich im 15. Rennen der Saison 2014 auch von zwischenzeitlich einsetzendem Regen nicht beirren und feierte einen souveränen Sieg. Nach 20 Runden überquerte Sykes die Ziellinie mit einem Vorsprung von 2,539 Sekunden vor Sylvain Guintoli (Aprilia), der in einem spannenden Dreikampf Loris Baz (Kawasaki) und Marco Melandri (Aprilia) hinter sich ließ.

Polesetter Sykes fiel bei deutlich kühleren Temperaturen als an den Trainingstagen und bedecktem Himmel nach dem Start zwar zunächst auf Position drei zurück, kämpfte sich aber innerhalb von vier Runden an die Spitze zurück und setzte sich anschließend von seinen Verfolgern ab. Bald sah der Brite wie der sichere Sieger aus, doch gegen Rennhalbzeit drohte das Renngeschehen zu kippen, denn plötzlich begann es an einigen Stellen der Rennstrecke zu regnen, woraufhin die weißen Flaggen geschwenkt wurden.

Da der leichte Regen jedoch bald wieder abzog, kam keiner der Fahrer zum Motorradwechsel in die Box. Sykes konnte seinen zwischenzeitlich leicht geschrumpften Vorsprung wieder ausbauen. Im Dreikampf um Rang zwei wechselten die Positionen zwischen Guintoli, Baz und Melandri mehrfach hin und her. Am Ende setzte sich die beiden Franzosen durch, während Melandri der undankbare vierte Platz blieb.

Enttäuschend endete das Rennen auch für Jonathan Rea (Honda). Von Position zwei aus gestartet, hatte der Brite nach dem Start zunächst die Führung übernommen, doch im weiteren Rennverlauf konnte er das Tempo der Schnellsten nicht ganz mitgehen. Auch um Rang sechs entwickelte sich ein Dreikampf zwischen den beiden Crescent-Suzuki-Piloten Alex Lowes und Eugene Laverty sowie Davide Giugliano (Ducati). Im Ziel hatte Lowes die Nase knapp vor Giugliano und Laverty.

Dahinter folgten auf den Positionen neun und zehn mit David Salom (Kawasaki) und Sylvain Barrier (BMW) schon die besten Fahrer der Evo-Klasse. Beide lieferten sich einen packenden Zweikampf um den Klassensieg, der erst im Fotofinish entscheiden wurde. Dort lag Salom schließlich um 14 Tausendstelsekunden vorne.

Ebenfalls auf Top-10-Kurs lagen Chaz Davies (Ducati) und Leon Haslam (Honda), bis sie in Runde 13 aneinander gerieten und stürzten. Beide Piloten nahmen das Rennen zunächst wieder auf, doch Davies, der das Rennen aus der ersten Startreihe in Angriff genommen hatte, musste sein Motorrad kurz darauf in der Box abstellen. Haslam arbeitete sich noch bis auf Platz elf nach vorne. Claudio Corti (MV Agusta) verzichtete nach seinem Sturz in der Superpole 1 auf Anraten der Ärzte auf einen Rennstart.

Lauf 2: : Rea siegt, Drama bei Aprilia

Jonathan Rea (Honda) ging im Regen von Portimao über das Wasser. Der Brite feiert im zweiten Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft einen deutlichen Sieg, durfte sich dafür aber auch bei den beiden Aprilia-Werksfahrern Sylvain Guintoli und Marco Melandri bedanken. Beide waren zur Rennmitte klar die Schnellsten und holten mit Siebenmeilenstiefeln auf den seit dem Start führenden Rea auf. Doch dann fuhr Guintoli seinem Teamkollegen bei einem missglückten Überholmanöver ins Motorrad, woraufhin beide Fahrer stürzten.

Beide Fahrer rutschten nach dem Zusammenstoß in Runde 14 in Kurve vier ins Aus, wobei Melandri noch vom Motorrad Guintolis getroffen wurde. Während der Italiener das Rennen aufgeben musste, hob Guintoli sein Motorrad wieder auf und kämpfte sich noch bis auf Platz sieben nach vorne. "Das war unglücklich für sie, denn sie waren deutlich schneller", blickt Rennsieger Rea auf den Zwischenfall zurück.

Der Brite konnte nach dem Crash der beiden Aprilia-Piloten hingegen beruhigt seinem vierten Saisonsieg entgegenfahren. Der Honda-Pilot erlaubte sich bei sehr nassen Bedingungen keinen Fahrfehler und lag im Ziel mehr als sechs Sekunden vor seinen Verfolgern. Ich habe den Regen in meinem Motorhome gehört, während ich die Tour de France angesehen habe. Da habe ich zu singen begonnen, denn ich wusste, das ist unsere Chance", sagt Rea. "Im Trocken hätte ich wahrscheinlich nicht hier gestanden."

"Ich habe versucht mein eigenes Tempo zu fahren", blickt Rea auf das Rennen. "Dieser Sieg in Nassen ist schön, ich hätte ihn aber lieber im Trockenen geholt, aber wir nehmen es, wie es kommt. Es sind 25 Punkte für mich und das Team. Wir arbeiten hart daran, unser Paket an die Spitze zu bringen."

Neben Rea standen zum ersten Mal in dieser Saison die beiden Ducati-Piloten Davide Giugliano und Chaz Davies als Zweiter und Dritter auf dem Siegerpodium. Beide hatten ihre Panigale gut auf die nassen Fahrbahn abgestimmt. "Es waren sehr schwierige Bedingungen, aber mein Motorrad war richtig gut", sagt Giugliano. "Ich freue mich über dieses Resultat und auch für Ducati, die zwei Fahrer auf dem Podium haben. Das war sehr wichtig. Jetzt geht es nach Laguna Seca auf eine Strecke, die ich mehr mag."

"Ich hatte nicht erwartet auf dem Podium zu stehen. Das ist sogar mein erstes Podium bei schlechtem Wetter, normalerweise habe ich bei diesen Bedingungen Probleme", freut sich Davies. "Ich muss mich bei meinen Jungs bedanken, das war das beste Motorrad, das ich je im Regen gefahren bin", lobt auch der Brite sein Arbeitsgerät. "Es hat genau gemacht, was ich wollte."

Vom Unfall der beiden Aprilia-Fahrer profitierte auch Weltmeister Tom Sykes (Kawasaki). Der Brite, der in der Gesamtwertung klar in Führung liegt, fuhr ein zurückhaltendes Rennen und ging im Wissen um seinen klaren Punktevorsprung jedem Zweikampf aus dem Weg. Ohne große Gegenwehr ließ er einen Gegner nach dem anderen passieren, als Achter nahm Sykes aber dennoch wertvolle Punkte aus dem zweiten Rennen mit. Durch das Missgeschick der Aprilia-Piloten ist sein Vorsprung in der WM-Wertung nahezu unverändert.

Ein starkes Regenrennen fuhr auch Alex Lowes (Crescent-Suzuki), der auf Rang vier kam, während sein hoch eigeschätzter Teamkollege Eugene Laverty als Neunter blass blieb. Leon Haslam (Honda) auf Rang sieben, Loris Baz (Kawasaki) auf Rang acht und Toni Elias (Red-Devils-Aprilia) als Zehnter komplettierten die Top 10.

Schnellster Evo-Pilot war Ayrton Badovini (Bimota), der als Neunter ins Ziel kam, allerdings wegen der weiterhin fehlenden Homologation der BB3 ebenso wie Teamkollege Christian Iddon nicht gewertet wird. So "erbte" offiziell BMW-Pilot Sylvain Barrier den Evo-Sieg.

In der Gesamtwertung liegt nach 16 von 26 Saisonrennen Sykes mit 284 Punkten weiterhin klar in Führung. Guintoli hat als erster Verfolger schon 43 Punkte Rückstand auf den Titelverteidiger. Dritter ist Sykes' Teamkollege Baz (- 48 Punkte), gefolgt von Rennsieger Rea (- 49 Punkte). Das neunte Rennwochenende der Superbike-WM 2014 findet schon am kommenden Wochenende in Laguna Seca/USA statt.

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