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WTCC: Salzburgring

Pole für Morbidelli am Salzburgring

Überraschung im Qualifying: Chevrolet-Fahrer Gianni Morbidelli setzt sich auf dem Salzburgring überraschend gegen die Favoriten durch.

Nein. Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Doch der Salzburgring ist bei der WTCC noch immer für eine Überraschung gut gewesen. So auch im diesjährigen Qualifying, das Gianni Morbidelli (Münnich-Chevrolet) mit einer Runde am absoluten Limit für sich entschied. In 1:22.137 Minuten fegte der Italiener auf die Pole-Position - und ließ damit die Favoriten von Citroen ganz schön alt aussehen.

WTCC-Rekordchampion Yvan Muller (Citroen) gelang es im Q3-Finale nämlich nicht, die Zeit von Morbidelli zu knacken. Auch Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) blieb hinter dieser Bestzeit zurück. Sebastien Loeb (Citroen) und WM-Spitzenreiter Jose-Maria Lopez (Citroen) waren im Einzel-Zeitfahren direkt von Morbidelli geschnappt worden und landeten auf den Positionen drei und fünf.

Doch der Reihe nach: In Q1 hatte sich Morbidelli in 1:22.535 Minuten durchgesetzt und das Citroen-Trio um Muller, Lopez und Loeb auf die Plätze verwiesen. Glückspilz des Tages ist sicher Lopez: Er drehte sich in der schnellen Fahrerlager-Kurve, schlug aber nicht in die Leitplanken ein und konnte weiterfahren. In einer ähnlichen Situation war Hugo Valente (Campos-Chevrolet) am Vormittag heftig gecrasht.

Während Valente aufgrund der Unfallschäden nicht am Qualifying teilnehmen konnte, lieferten sich Honda und Lada einen interessanten Schlagabtausch um den Einzug in die Top 12. Tarquini aber ließ sich nicht davon anstecken und gab keinen letzten "Schuss" ab. "Das war riskant, aber ich wollte keine frischen Reifen mehr verwenden", meint er. Als Zwölfter gelang ihm das Weiterkommen - mit einer Punktlandung.

Ausgeschieden dagegen: James Thompson (Lada) und Rob Huff (Lada) auf den Positionen 13 und 14. Selbst das intensive Windschatten-Fahren half der russischen Marken nicht. Besser lief es da schon für Franz Engstler (Engstler-BMW) in der TC2-Kategorie: In seiner Klasse sicherte sich der deutsche Routinier einmal mehr die Pole-Position und damit eine gute Ausgangslage für die Rennen.

In Q2, für das Engstler als Gesamt-16. nicht mehr startberechtigt war, ging schon nach einigen Minuten gar nichts mehr. Denn Dusan Borkovic (Campos-Chevrolet) flog, wie Lopez in Q1, in der Fahrerlager-Kurve ab und buddelte seinen Rennwagen im Kiesbett ein. Die Rennleitung ließ daher rote Flaggen zeigen, sodass die Streckenposten das Auto bergen konnten. Und kurz darauf ging es von Neuem los.

Auf der Uhr: noch sechs Minuten. Morbidelli führte mit 1:22.281 Minuten vor Muller, Loeb und Lopez. Doch alle Fahrer gingen für einen zweiten Anlauf zurück auf die Strecke. Und dabei drehte Muller auf: Der WTCC-Rekordchampion verzichtete auf einen Citroen-Windschatten, fuhr in 1:22.085 Minuten aber dennoch nach vorn. Hinter ihm verbesserte sich auch Coronel und schob sich ebenfalls vor Morbidelli.

Loeb und Lopez komplettierten die Top 5 für Q3, Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) scheiterte dagegen um ein Hundertstel am Weiterkommen und wurde Sechster. Die weiteren Positionen in den Top 12 gingen an Monteiro, Bennani, Michelisz, Tarquini, Münnich und Borkovic. Beim zweiten Rennen am Sonntag steht demnach Tarquini auf der Pole-Position, gefolgt von seinen drei Honda-Markenkollegen.

"Für uns ist es hier schwierig", meint Tarquini. "Aufgrund der langen Geraden hatten wir nicht damit gerechnet, in die Top 5 fahren zu können." Und so machten im finalen Shootout andere Piloten die vorderen Startplätze für Rennen eins unter sich aus. Lopez legte vor, wurde aber gleich von Loeb um zwei Zehntel unterboten. Dann die große Überraschung: Morbidelli war nochmals zwei Zehntel schneller.

Und damit ging das Einzel-Zeitfahren der WTCC in die entscheidende Phase, denn nur noch Coronel und Muller konnten noch ins Geschehen eingreifen. Das tat Coronel, platzierte sich aber lediglich auf Position drei - hinter Morbidelli und Loeb, aber vor Lopez. Muller machte es dann nochmals spannend, scheiterte aber um 0,049 Sekunden an der Zeit von Morbidelli. Erstmals steht im Qualifying kein Citroen vorn.

"Ich bin überrascht", gesteht Morbidelli. "Gleichzeitig freue ich mich natürlich, denn diese Leistung war unglaublich. Was mir wichtig ist: Wir verbessern uns von Rennen zu Rennen. Dieses Ergebnis zeigt: Wir bewegen uns in die richtige Richtung. Und die Pole-Position stimmt mich hochzufrieden. Im Rennen wird es aber schwierig, vor allem die Reifen leiden. Du musst vorsichtig sein, aber auch Druck machen."

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