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TUSC: Road Atlanta

Ein weiterer Sieg für Lietz und Porsche

Sintflutartige Regenfälle erzwingen den Abbruch, so können Lietz, Tandy und Lieb das Petit Le Mans gewinnen, Fittiopaldi Champion der Prototypen.

Die 18. Auflage des Petit Le Mans musste die Entscheidung im Titelkampf 2015 der United-SportsCar-Championship (USCC) bringen. Doch die Bedingungen auf der Berg-und-Talbahn von Road Atlanta waren alles andere als optimal. Wie schon der Großteil der Freien Trainings und auch das Qualifying, so fand auch das Rennen bei starkem Regen statt. Hurrikan "Joaquin" treibt derzeit an der US-Ostküste sein Unwesen. Nicht nur im Bundesstaat Georgia gibt es seit Tagen ergiebige Niederschläge.

Ungeachtet dessen wurde das auf zehn Stunden angesetzte Petit Le Mans am Samstag pünktlich um 11:10 Uhr Ortszeit (17:10 Uhr MESZ) gestartet. Während der gesamten Renndistanz regnete es mal stärker, mal etwas weniger stark. Von einer trockenen Spur konnte aber zu keiner Zeit die Rede sein. Die Folge der schwierigen Bedingungen waren zahlreiche Dreher und Abflüge und damit einhergehend ausgedehnte Gelbphasen (zehn an der Zahl). Zwischenzeitlich war der Regen so stark, dass für etwas mehr als eine Stunde die Rote Flagge herauskommen musste. Die Rennzeit lief trotzdem weiter.

Nach 7:51 Stunden hatten die IMSA-Verantwortlichen ein Einsehen. Zum starken Regen kam die Dunkelheit, wodurch die Sicherheit nicht mehr gewährleistet war. Durch den vorzeitigen Abbruch ging der Sieg bei der 18. Auflage des Petit Le Mans nicht an ein Team aus der Prototype-Klasse, sondern aus der GTLM-Klasse. Die Porsche-Piloten Nick Tandy, Patrick Pilet und Richard Lietz ließen sich trotz Start vom Ende des Feldes als die strahlenden Rennsieger feiern.

Mit dem überraschenden Gesamtsieg hat Pilet den Titel in der GTLM-Klasse fixiert. "Der Regen hat uns natürlich geholfen", gesteht Teamkollege Tandy, der das seltene Kunststück geschafft hat, in einer Saison sowohl die 24 Stunden von Le Mans als auch das Petit Le Mans zu gewinnen. Zuvor haben dies nur die Audi-Piloten Emanuele Pirro und Frank Biela (beide 2001), Tom Kristensen (2002) sowie Allan McNish und Rinaldo Capello (beide 2008) geschafft.

Hinter dem siegreichen Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 ging beim sintflutartigen Petit Le Mans 2015 auch der zweite Platz im Rennergebnis an ein Team aus der GTLM-Klasse. John Edwards, Lucas Luhr und Jens Klingmann (BMW) lagen zum Zeitpunkt des Abbruchs fünf Sekunden hinter dem führenden Porsche und sorgten damit für die zweite große Überraschung auf dem Podium.

Gesamtplatz drei im Rennen - gleichbedeutend mit dem Sieg in der Prototype-Klasse - holten sich Christian Fittipaldi, Joao Barbosa und Sebastien Bourdais im Corvette-DP von Action Express. Damit übernahmen Fittipaldi/Barbosa beim letzten der zwölf Saisonrennen die Tabellenführung in der Topklasse und ließen sich als Champions feiern.

Westbrook/Valiante verlieren USCC-Titel im Regen

Weil die als Tabellenführer in der Prototype-Klasse angereisten Richard Westbrook und Michael Valiante zusammen mit Gaststarter Mike Rockenfeller im Corvette-DP von VisitFlorida (Sprit of Daytona) gleich mehrfach neben der Strecke zu finden waren, gaben sie den Titel im letzten Moment noch aus der Hand. Nach anfänglicher Führung von Polesetter Westbrook, waren es kurz nach der Zwei-Stunden-Marke zunächst Valiante und wenige Minuten später Rockenfeller, die mit dem Corvette-DP jeweils eingangs Start/Ziel ins nasse Gras gerieten.

Nennenswerten Schaden nahm der blaue Daytona-Prototype der Tabellenführer durch die Abflüge zwar nicht, aber es gingen zwei Runden verloren. Später handelte man sich eine weitere Runde Rückstand ein. So war für Westbrook/Valiante/Rockenfeller nicht mehr als Platz fünf in der Prototype-Klasse zu holen. Der Traum vom Titel war für Westbrook/Valiante damit ausgeträumt.

Zweiter Titelgewinn in Folge für Fittipaldi/Barbosa

Der einen Leid, der anderen Freud: Barbosa/Fittipaldi, die sich bereits im vergangenen Jahr die Krone aufgesetzt hatten, holten sich dank ihres zusammen mit Gaststarter Bourdais eingefahrenen Klassensieges den zweiten USCC-Titel in Folge. Neben den beiden Titelgewinnen gewannen sie 2014 die 24 Stunden von Daytona und 2015 die 12 Stunden von Sebring. "Es war eine fantastische Reise. Wir werden alles daran setzen, diesen Lauf im nächsten Jahr fortzusetzen", so die ersten Worte von Christian Fittipaldi.

Joey Hand, Scott Pruett und Scott Dixon (Ganassi) und Eric Curran, Dane Cameron und Max Papis (Action Express) machten das Podium der Prototype-Klasse komplett. Nach den Problemen der Crew von Spirit of Daytona lagen zwischenzeitlich auch Curran/Cameron auf Titelkurs. Durch eine abweichende Boxenstoppstrategie hatten sie aber zum Zeitpunkt des Abbruchs das Nachsehen gegenüber ihren Teamkollegen Fittipaldi/Barbosa und müssen diesen den Titel überlassen.

Scuderia Corsa schafft Wende im GTD-Titelkampf

Den Sieg in der Prototype-Challenge-Klasse (PC) sicherten sich Tom Kimber-Smith, Mike Guasch und Andrew Palmer im Oreca von PR1. Am Titelgewinn von Jon Bennett und Colin Braun (CORE) konnten die Rennsieger nicht mehr rütteln, obwohl der CORE-Oreca in den Händen von zunächst Bennett und später auch Gaststarter Anthony Lazzaro gleich zweimal in die Streckenbegrenzung einschlug.

In der GTD-Klasse holten sich Patrick Lindsey, Spencer Pumpelly und Madison Snow im Park-Place-Porsche den Sieg beim Saisonfinale. Der Titel geht an Townsend Bell und Bill Sweedler, die ihren Scuderia-Corsa-Ferrari zusammen mit Jeff Segal auf Platz vier der Klasse ins Ziel brachten und damit noch den Sprung von Tabellenplatz drei an die Spitze geschafft haben.

Die als GTD-Tabellenführerin angereiste Christina Nielsen wurde im TRG-Aston-Martin zusammen mit ihren Kollegen Kuno Wittmer und Brandon Davis nur Neunte der Klasse. Damit war die Chance auf den Titel für die Dänin genauso dahin wie für die Tabellenzweite angereisten Christopher Haase und Dion von Moltke. Sie kamen zusammen mit Bryce Miller im Paul-Miller-Audi auf Platz zehn ins Ziel.

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