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VLN: Westfalenfahrt Schmidt-Staade, Scheufen, Porsche 996 RSR, 54. Reinoldus-Langstreckenrennen, VLN 2014

Tempolimit auf der Nordschleife ...

Panikreaktion nach dem VLN-Crash: Der DMSB beschließt sowohl PS-Reduktionen als auch ein Tempolimit für einige Passagen der Nordschleife!

Kurzschlussreaktion nach dem tödlichen VLN-Unfall: Der DMSB beschloss für einige "heikle" Passagen der Nordschleife ein Tempolimit!

Fotos: Jan Brucke/VLN

Das Präsidium des deutschen Motorsportbunds hat auf einer Sondersitzung umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen für die Nordschleife des Nürburgrings beschlossen. "Dazu gehören Leistungsreduktionen für einige Fahrzeugklassen ebenso wie eine Art Tempolimit in bestimmten Streckenabschnitten", erklärte DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck. "Außerdem sind einige Zuschauerbereiche vorerst nicht im gewohnten Umfang zugänglich." Auslöser dafür war der Unfall von Jann Mardenborough beim VLN-Lauf vor mehr als einer Woche, bei dem ein Zuschauer ums Leben kam.

Damit soll ein sicherer Rennbetrieb gewährleistet werden, bis die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach dem tödlichen Unfall am letzten März-Wochenende abgeschlossen und weitere Untersuchungen erfolgt sind. Vor der Entscheidung des DMSB-Präsidiums hatte eine Expertenrunde aus Vertretern des Rennstreckenbetreibers, der Automobilhersteller, von Profirennfahrern und Breitensportlern, der Veranstalter sowie DMSB-Sicherheits- und Technikexperten in Frankfurt getagt, um Lösungsvorschläge zu erarbeiten.

"Alle Beteiligten waren sich einig, dass alles getan werden muss, um Unfälle, bei denen Zuschauer zu schaden kommen können, zu verhindern", so Stuck. "Nun haben wir Maßnahmen beschlossen, die kurzfristig den Rennbetrieb wieder erlauben – wenn auch im eingeschränkten Umfang. Gleichzeitig setzt der DMSB eine Expertenkommission ein, die mittelfristige Lösungen erarbeiten soll, die dann möglichst unmittelbar nach der Rennsaison umgesetzt werden sollen. Dazu könnten umfassende Reglementänderungen ebenso gehören wie eventuelle Baumaßnahmen."

Im Einzelnen sind zur sofortigen Umsetzung folgende Maßnahmen vorgesehen: Die Fahrzeuge der Topklassen werden eingebremst, indem die Motorleistung um fünf Prozent reduziert wird. Um ein gefährliches Abheben zu verhindern, muss die Geschwindigkeit an den kritischen Streckenabschnitten Flugplatz, Schwedenkreuz und Antoniusbuche reduziert werden. Dies erfolgt, indem jeweils einige hundert Meter vor diesen Streckenabschnitten eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h gilt, auf der Döttinger Höhe sind es 250 km/h.

Diese wird – ähnlich wie bei Warnsignalen durch gelbe Flaggen – per GPS kontrolliert und bei Verstößen mit drastischen Strafen belegt. Erst nach Passieren der Tempozone darf wieder beschleunigt werden. Dadurch erreichen die Fahrzeuge die nunmehr als heikel eingestuften Streckenabschnitte Flugplatz, Schwedenkreuz und Antoniusbuche mit deutlich geringerer Geschwindigkeit als bisher. Gleichzeitig wird ein plötzliches Bremsen ausgeschlossen.

Daneben werden in den Streckenabschnitten Flugplatz, Schwedenkreuz, Metzgesfeld und Pflanzgarten einige Zuschauerbereiche vorerst nur eingeschränkt zugänglich sein, bis bauliche Veränderungen den Zugang wieder ermöglichen. Das vorläufige Verbot für die bislang ausgesetzten Fahrzeugklassen, auf der Nürburgring-Nordschleife an DMSB-genehmigten Rennveranstaltungen teilzunehmen, wurde im Gegenzug wieder aufgehoben.

"Mit dem beschlossenen Maßnahmenpaket können die in den nächsten Wochen auf der Nordschleife geplanten Veranstaltungen zunächst stattfinden. Gleichzeitig wird der DMSB den Rennbetrieb ganz besonders im Blick behalten und in einer Expertenkommission nach geeigneten Maßnahmen suchen, die sicheren und fairen Motorsport auf der Nordschleife auch in den kommenden Jahren ermöglichen sollen", so Stuck.

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