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GT Masters: Nürburgring

Regenchaos: Dreifachsieg für Audi

Zwei kurze Regenschauer und eine Safety-Car-Phase waren auf dem Nürburgring die Zutaten für ein chaotisches Rennen des GT Masters.

Foto: ADAC Motorsport

Bei wechselhafter Witterung meldete sich die inoffizielle deutsche GT3-Meisterschaft mit einem furiosen Rennen aus der Sommerpause zurück. Jordan Lee Pepper aus Südafrika und Nicki Thiim aus Dänemark hatten im Audi R8 bei schwierigen Bedingungen, zwei Regenschauern und zwischenzeitlich abtrocknender Strecke die beste Strategie und fuhren zum ersten Saisonsieg. "Das Team hat uns bei einsetzendem Regen genau zum richtigen Zeitpunkt an die Box geholt", sagte Thiim. "Wir haben als eines der ersten Teams gestoppt, das hat uns dann weit nach vorn gebracht." Mit einem taktisch klugen Rennen eroberten in einem weiteren Audi der Österreicher Daniel Dobitsch sowie der Schwede Edward Sandström, im Mai an selber Stelle Sieger des 24-Stunden-Rennens, ihre erste gemeinsame Podestplatzierung. Rahel Frey (Schweiz) und Philip Geipel (Deutschland) vertrauten im gesamten Rennen auf Slickreifen und komplettierten mit dieser mutigen Taktik einen Dreifachsieg von Audi.

Ragginger vergibt Sieg durch Reifenwechsel

Das berüchtigte und unberechenbare Eifelwetter sorgte für Hochspannung im GT Masters. Der Österreicher Martin Ragginger setzte sich im Porsche 911 nach dem Start von der Pole Position aus in Führung vor seinem Landsmann Clemens Schmid im Bentley Continental und Frey im Audi. Ein Regenschauer nach neun Minuten eröffnete dann einen Taktik- und Regenpoker. Auf der nassen Strecke blieb Ragginger lange auf Slicks und hoffte auf bessere Bedingungen.

Doch der Poker von Ragginger ging nicht auf. Durch seinen späten Reifenwechsel erst kurz vor dem Wechsel auf Klaus Bachler fielen Porsche-Piloten weit zurück. Nach dem obligatorischen Fahrerwechsel trumpften Thiim und Pepper auf. Das Audi-Duo hatte in der ersten Rennhälfte taktisch geschickt agiert, wechselte als eines der ersten Teams auf Regenreifen. Das brachte Thiim nach dem Plichtstopp die Führung ein. Diese baute der Däne kontinuierlich aus und fuhr mit einem komfortablen Vorsprung von 15,6 Sekunden zum ersten Sieg im GT Masters. Dobitsch/Sandström eroberten vier Runden vor Rennende noch Rang zwei von Tabellenführer Luca Ludwig, der gemeinsam mit Sebastian Asch für Mercedes Vierter wurde.

"Es wurde auch langsam Zeit für den ersten Sieg. Die Saison im GT Masters war in diesem Jahr schwierig, daher ist es für alle großartig hier zu gewinnen", jubelte Thiim. "Es fühlt sich unglaublich an, hier zu siegen", freute sich Pepper. "Die erste Saisonhälfte war für alle sehr charakterbildend. Das war genau ein Rennen, wie wir es gebraucht haben. Unsere Strategie war goldrichtig, wir konnten gut nach vorn fahren."

Erstes Podium für Rahel Frey im GT Masters

Eine starke Leistung zeigten Frey/Geipel. Das Audi-Duo verzichtete während zweier Regenschauer im Rennen auf einen Reifenwechsel, setzte auf Slicks und fuhr mit dieser mutigen Strategie auf Rang drei. Die heimlichen Sieger am Samstag waren die Tabellenführer Ludwig/Asch. Nach Wertungsausschluss im Qualifying aufgrund von Untergewicht ihres Flügeltürers mussten sie von hinten starten und fuhren in den Wetterkapriolen zwischenzeitlich bis auf Rang zwei nach vorn. Am Ende belegten die Tabellenführer als Vierte im neunten Rennen in Folge eine Position in den Top Vier, während der Tabellenzweite Bachler Pech hatte. Der Porsche-Pilot wurde unverschuldet Opfer eines Kontakts zwischen der Corvette von Daniel Keilwitz und dem Bentley von Fabian Hamprecht und musste seinen beschädigten 911 abstellen.

Stefan Wackerbauer/Kelvin van der Linde sorgten auf Rang fünf für vier Audi R8 in den Top Fünf. Hari Proczyk/Bernd Schneider beendeten das Rennen im SLS vor ihren Markenkollegen Nico Bastian/Stef Dusseldorp als Sechste. Die Schubert-BMW von Dominik Baumann/Jens Klingmann sowie und Claudia Hürtgen/Uwe Alzen lagen in der zweiten Rennhälfte in den Top Fünf und belegten nach zwei Feindkontakten mit Geipel die Ränge acht und neun. Diego Alessi/Patrick Assenheimer brachten ihre Corvette auf Rang zehn ins Ziel.

Mattschull gewinnt Gentlemen-Wertung beim Debüt

Einen erfolgreichen Einstand im GT Masters feierten Alexander Mattschull und CarCollection Motorsport. Mit Unterstützung von Ex-DTM-Pilot Renger van der Zande fuhr Mattschull im Mercedes SLS bei seinem Debüt zum Klassensieg. Marc Gassner belegte im Nissan GT-R Rang zwei und stand erstmals seit dem Saisonstart in Oschersleben wieder auf dem Gentlemen-Podium. Jakub Knoll fuhr im BMW Z4 GT3 auf Rang drei während Tabellenführer Remo Lips in seiner Corvette mit Slicks von der nassen Strecke in die Reifenstapel rutschte und dadurch zur Rennmitte eine Safety-Car-Phase auslöste.

Zweite Chance für Bachler und Porsche am Sonntag

Ragginger/Bachler haben im Porsche 911 am Sonntag eine zweite Chance, Punkte auf die Tabellenführer Ludwig/Asch aufzuholen. Bachler startet von der Pole und teilt sich die erste Startreihe mit Audi-Pilot Geipel. Samstagssieger Thiim startet als Dritter vor Hamprecht im Bentley. Das Auto der Tabellenführer Ludwig/Asch muss das Rennen wegen des Wertungsausschlusses vom Qualifying erneut von ganz hinten in Angriff nehmen.

Update: Dobitsch/Sandström neue Sieger
Nach einer Zeitstrafe gegen Pepper/Thiim feiern Sandström und Dobitsch ihren ersten GT-Masters-Sieg; auch Zakspeed, ROWE und Schubert werden nachträglich bestraft.

Das Audi-Duo Daniel Dobitsch (AUT) und Edward Sandström (SWE) wurde beim neunten Lauf des GT Masters auf dem Nürburgring nachträglich zum Sieger erklärt. Jordan Lee Pepper (RSA) und Nicki Thiim (DEN), die im Audi R8 als erste die Zielflagge gesehen hatten, wurden am Samstag Abend aufgrund eines nicht erlaubten Überholmanövers während einer Safety-Car-Phase von den Sportkommissaren mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe belegt und nur auf Rang fünf gewertet. Thiim hatte am Ende einer Safety-Car-Phase einen Gegner vor dem Erreichen der Ziellinie überholt. Gemäß Reglement sind Überholmanöver am Ende einer Safety-Car-Phase aber erst ab Erreichen der Ziellinie erlaubt.

Aufgrund eines identen Vergehens wurden auch die Tabellenführer Luca Ludwig/Sebastian Asch und Nico Bastian/Stef Dusseldorp (alle Mercedes SLS) sowie Dominik Baumann/Jens Klingmann im BMW Z4 nachträglich mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt. Ludwig/Asch wurden auf Rang neun gewertet, Bastian/Dusseldorp auf Rang elf und Baumann/Klingmann auf Rang zwölf. Das Ergebnis von Saisonlauf neun ist aufgrund einer angekündigten Berufung allerdings inoffiziell.

Für Sandström/Dobitsch ist der Erfolg im Audi R8 der erste Sieg im GT Masters, ihr Team war zum ersten Mal seit dem Saisonfinale in Hockenheim 2012 erfolgreich. Auch nach den Entscheidungen der Sportkommissare bleibt der Dreifachsieg von Audi bestehen. Rahel Frey/Philip Geipel wurden als Zweite gewertet, ihre Markenkollegen Stefan Wackerbauer/Kelvin van der Linde auf Rang drei. Hari Proczyk/Bernd Schneider übernahmen im Mercedes SLS Rang vier.

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