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Motorrad-WM: Assen

Grandioses Finish in Assen

In einem spannenden Finish konnte Valentino Rossi seinen großen Widersacher Marc Marquez bezwingen und so seinen dritten Saisonsieg einfahren.

Foto: MotoGP

Valentino Rossi hat sich seinen insgesamt neunten Sieg bei der Dutch TT gesichert. Der WM-Spitzenreiter setzte sich in Assen in einem spektakulären Duell gegen Weltmeister Marc Marquez durch und konnte damit seine WM-Führung wieder etwas ausbauen. Pole-Setter Rossi führte das Rennen vom Start weg an, konnte Marquez allerdings nie abhängen. Sieben Runden vor Ende übernahm der Honda-Pilot erstmals die Führung.

Der Spanier führte das Rennen einige Runden an, während Rossi stets am Hinterrad der RC213V klebte. Drei Runden vor Ende zog der Italiener wieder vorbei und fuhr sofort eine kleine Lücke heraus. Marquez versuchte dem neunmaligen Weltmeister zu folgen und holte ihn tatsächlich wieder ein. In der letzten Kurve kam es zu einer Berührung und Rossi musste ins Gras. Er behielt aber die Kontrolle über sein Bike und sicherte Yamaha den siebten Sieg im achten Rennen. Für Rossi selbst war es der erste Sieg von Pole seit Misano 2009.

Chancenlos war dagegen Jorge Lorenzo, der zuvor vier Rennen in Serie gewinnen konnte. Zwar hielt der Yamaha-Pilot in den ersten Runden noch mit dem Führungsduo mit, musste dann allerdings abreißen lassen und kam mit einem deutlichen Rückstand nur auf Rang drei ins Ziel. Dahinter fuhr Andrea Iannone auf der Ducati ein einsames Rennen. Er kam mit einem großen Abstand nach vorne und nach hinten als Vierter ins Ziel.

Dahinter sortierten sich Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha), Cal Crutchlow (LCR-Honda) und Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) ein. Dani Pedrosa (Honda), Aleix Espargaro und Maverick Vinales (beide Suzuki) komplettierten die Top 10. Stefan Bradl (Forward-Yamaha) sah die Zielflagge nach einem Sturz derweil nicht. Zum Zeitpunkt seines Unfalls war der Deutsche 15. und damit bester Open-Pilot. Der Klassensieg ging stattdessen an seinen Teamkollegen Loris Baz, der 15. wurde.

Moto2: Wieder Sieg für Zarco

Der Franzose Johann Zarco (Kalex) setzte seinen Erfolgslauf in der Moto2-Klasse fort und feierte bei der Dutch TT in Assen seinen dritten Saisonsieg. Mit Ausnahme des Saisonauftaktes in Katar stand Zarco bei allen anderen Rennen auf dem Podest. Drei Runden vor Rennende überholte er Tito Rabat (Kalex) und ließ dem Weltmeister keine Chance. Mit diesem Sieg vergrößerte Zarco seinen WM-Vorsprung auf 45 Punkte. Speed-Up-Fahrer Sam Lowes komplettierte das Podium als Dritter. Bester Deutscher war Jonas Folger (Kalex), der nach langer Führung Siebter wurde.

Das Rennen musste nach der ersten Runde abgebrochen werden. Beim Start war es im hinteren Teil des Feldes zu einer Kollision zwischen Marcel Schrötter, Anthony West und Luis Salom gekommen. "Ich habe ehrlich gesagt nichts gesehen", sagt Schrötter bei 'Eurosport'. "Es hat sich gestaut und es war ein großes Chaos." Salom stürzte, wobei sein Motorrad stark beschädigt wurde und Flüssigkeit auf der Strecke und in der Auslaufzone von Kurve 1 verteilte.

Aus Sicherheitsgründen wurde abgebrochen. Folger lag zu diesem Zeitpunkt hinter Rabat auf dem zweiten Platz. Die Karten wurden aber neu gemischt. Nach einer Pause von 27 Minuten wurde das Rennen erneut gestartet. Die Distanz wurde von ursprünglich 24 Runden auf 16 verkürzt. Folger startete noch besser und bog als Führender in die erste Kurve ein. Der Deutsche konnte sich in den ersten Rennen um bis zu eine Sekunde absetzen, doch Rabat und Zarco fuhren die Lücke bis Runde fünf zu.

Folger konnte das Tempo nicht halten und fiel immer weiter zurück, bis er schließlich als Siebter ins Ziel kam. Der Deutsche musste mit einem Vorderreifen ins Rennen gehen, der schon 16 Runden alt war. "Ich gehe stark davon aus, dass der Reifen ziemlich abgebaut hat", meint Folger bei 'Eurosport'. "Ich habe zum Schluss 31 Runden drauf gehabt. Die ersten vier Runden waren in Ordnung und dann ist es bergab gegangen."

Der gebrauchte Reifen machte sich vor allem in der Bremsphase zur Zielschikane bemerkbar, wo er keine Chance gegen die Angriffe seiner Gegner hatte. "Ich war heute chancenlos. Ich war davon überzeugt, dass ich aufs Podium fahren kann, aber leider hat es dann doch nicht funktioniert", bedauert der Deutsche. "Jetzt müssen wir schauen, was mit den Reifen los war."

Auch die weiteren Deutschen feierten keine Erfolgserlebnisse. Sandro Cortese und Schrötter verpassten als 17. und 18. die WM-Punkte. Suter-Pilot Florian Alt schied beim Restart durch Sturz aus. Für die Fans aus der Schweiz holte Tom Lüthi mit Platz fünf die Kohlen aus dem Feuer. Dominique Aegerter sammelte als Zwölfter vier WM-Punkte. Randy Krummenacher kam auf Position 14 ins Ziel. Robin Mulhauser und Jesko Raffin gingen leer aus.

An der Spitze prägte das Duell Zarco gegen Rabat das Rennen. Die beiden lieferten sich ein enges Duell inklusive Berührungen. Zarco war vor allem in den letzten fünf Rennrunden stärker und machte den Sieg klar. "Das Schwierigste war der Rennbeginn", atmet der Sieger im Parc Ferme durch. "Ich war hinter ihnen und das Überholen war nicht einfach. Ich kämpfte mit Tito, der sehr aggressiv war. Am Ende zog er etwas davon, aber ich konnte ihn wieder einholen."

"Ich dachte mir, dass es die beste Strategie wäre, zwei Runden vor Ende zu überholen und wegzufahren, denn ich hatte das Gefühl, dass ich schnell genug dafür war. Das habe ich dann auch gemacht, es war fantastisch." Rabat büßte durch die direkte Niederlage weitere fünf WM-Punkte auf Zarco ein. "Heute war er besser als ich", gibt Rabat neidlos zu. "Er hat mich besiegt, aber ich bin glücklich über den zweiten Platz. Wir müssen weiter so arbeiten."

Lowes konnte das Spitzenduo nicht herausfordern und kletterte zum dritten Mal in dieser Saison auf das Podest. "Wir haben gesehen, dass es nicht viele gibt, die mit diesen beiden Jungs mithalten können", sagt der Brite. "Wir sind auf einem anderen Bike und wir machen einen guten Job. Beim Start hatte ich ein paar Probleme, aber als ich dann eine freie Strecke hatte, da war meine Pace nicht so weit weg von ihrer. Ich bin ziemlich zufrieden." Weiter geht es in zwei Wochen auf dem Sachenring. Das Highlight in Deutschland findet am 12. Juli statt.

Moto3: Oliveira feiert Sieg Nr2

Miguel Oliveira hat sich in einem spektakulären Finish seinen zweiten Saisonsieg geschnappt. Der KTM-Pilot triumphierte in Assen in einem unglaublich engen Rennen, in dem bis zur letzten Runde noch gleich sieben Piloten um den Sieg kämpften. Im Ziel trennten Sieger Oliveira lediglich 0,540 Sekunden von seinem Teamkollegen Brad Binder, der sich mit dem siebten Rang zufriedengeben musste. Der befürchtete Regen bleib aus, das Rennen war über die gesamten 22 Runden trocken.

Oliveira ging als Führender in die letzte Runde, fiel jedoch zwischenzeitlich hinter Rookie Fabio Quartararo auf Rang zwei zurück. Erst im letzten Sektor konnte Oliveira die Stärken seiner KTM ausspielen und sich die Führung zurückholen. Auf der Zielgeraden kam der Franzose anschließend nicht mehr an seinem Gegner vorbei und musste sich mit einem Rückstand von nur 0,066 Sekunden mit Rang zwei begnügen.

"Ich habe mehrere Runden geführt, wurde am Ende aber immer überholt", berichtet der Sieger nach dem Rennen. "Schließlich war ich in einer guten Position, um ihn zu überholen. Ich freue mich sehr über diesen Sieg." Quartararo beschreibt die letzte Runde derweil als "sehr schwierig": "Das Rennen war generell sehr langsam. Ich wollte natürlich gewinnen, aber ich freue mich über den Podestplatz."

Pech hatte derweil Quartararos Teamkollege Jorge Navarro. Der Spanier führte das Rennen in der Schlussphase immer wieder an, musste sich am Ende allerdings mit Rang vier begnügen und verpasste damit sein erstes Podium in der Motorrad-Weltmeisterschaft. WM-Spitzenreiter Danny Kent schnappte Navarro Platz drei in den letzten Kurven noch weg. "Es war ein hartes Rennen. Ich hatte auch im Windschatten Mühe. Wichtig ist, dass ich wieder auf dem Podium stehe und meine WM-Führung ausgebaut habe. Dafür bin ich hier", so Kent.

Insgesamt fuhr der WM-Leader ein eher zurückhaltendes Rennen. Er war zwar immer in der siebenköpfigen Spitzengruppe dabei, die Führungsarbeit überließ er allerdings den anderen. Unter anderem zeigte sich auch Romano Fenati (KTM) immer wieder an der Spitze, am Ende musste er sich allerdings mit Platz fünf vor Pole-Setter Enea Bastianini (Honda) begnügen, der weiterhin auf seinen ersten Sieg warten muss.

Für die verrückteste Szene des Tages sorgte Niklas Ajo. Der Finne ging als Achter und damit Führender der Verfolgergruppe in die letzte Kurve, wo er die Kontrolle über seine KTM verlor und vom Sitz rutschte. Dann wurde es kurios: Ajo behielt die Hände am Lenker und rutschte auf den Knien zunächst durch die Wiese und schaffte es in dieser Position (kniend neben dem Motorrad) anschließend sogar noch über die Ziellinie.

Belohnt wurde der Finne für dieses Spektakel allerdings nicht: Er fuhr beziehungsweise rutschte lediglich als 17. über die Linie und ging damit leer aus. Stattdessen profitierte unter anderem Philipp Öttl von der unfreiwilligen Einlage. Er kam dadurch noch bis auf Rang 15 nach vorne und nahm so noch einen WM-Punkt mit. Der Deutsche war von Startplatz zwölf ins Rennen gegangen, verlor allerdings zwischenzeitlich viele Plätze.

"In Kurve 15 hatte ich eine Kollision, musste kurz in die Wiese und habe dadurch einige Plätze verloren. Dann konnte ich mich wieder nach vorne kämpfen. Mit Rang 15 habe ich wieder einen Punkt geholt. Das Motorrad hat gut funktioniert, aber die Umsetzung hätte im Rennen etwas besser sein können", berichtet der Deutsche nach dem Rennen bei 'Eurosport'.

"Es waren in der Gruppe an die zehn Fahrer und es war sehr schwierig, einen Weg vorbei zu finden. Es war nur in wenigen Bremsphasen sicher möglich. Generell war ziemlich viel Verkehr. Wir haben uns aber gut geschlagen", so Öttl, der nun am Sachsenring wieder angreifen möchte. "Ein Platz in den Top 10 wäre sehr gut. Es ist aber wie jedes andere Rennen. Ich freue mich, dass immer viele Zuschauer kommen", sagt der Deutsche.

Großes Pech hatte derweil Maria Herrara (Husqvarna). Die Spanierin fuhr in Runde 13 auf einem starken achten Platz, ihr Rennen wurde dann allerdings nach einer leichten Berührung mit Niccolo Antonelli abrupt beendet. Insgesamt gab es in Assen acht Ausfälle zu beklagen. Unter anderem sahen auch Kent-Teamkollege Efren Vazquez und Alexis Masbou (beide Honda) vom Racing-Team-Germany die Zielflagge nicht.

In der Weltmeisterschaft konnte Kent seinen Vorsprung weiter ausbauen. Mit 165 Punkten liegt er nun bereits 57 Zähler vor Bastianini und 63 Punkte vor Oliveira. Das nächste Rennen der Moto3-Weltmeisterschaft findet am 12. Juli auf dem Sachsenring statt. Startzeit ist wie gewohnt 11:00 Uhr MESZ.

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