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WEC: Shanghai

Hartley/Webber erobern wichtige Pole-Position

Porsche auf Titel-Kurs: Mark Webber und Brendon Hartley erfahren in Shanghai die Pole-Position – Wut bei Audi. GTE-Pro-Pole für Ferrari.

Porsche hat einen weiteren Schritt in Richtung Titelgewinn in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2015 gemacht. Brendon Hartley und Mark Webber, die sich den 919 Hybrid mit Timo Bernhard teilen, stellten ihren Wagen mit einer Durchschnittszeit von 1:42.719 Minuten auf die Pole-Position. Das Trio im Porsche #17 kassiert somit den Bonuspunkt für die Pole. In der Fahrerwertung hat man somit nun zwei statt nur einen Punkt Vorsprung.

Brendon Hartley hatte in der ersten Runde in 1:42.621 Minuten die schnellste Rundenzeit des bisherigen Wochenendes in Schanghai markiert, Kollege Mark Webber legte anschließend mit 1:42.828 Minuten souverän nach. "Es läuft ganz gut", so Webber. "Es war unser Plan, dass wir uns hier die Pole und den Punkt holen. Wir sind gut aufgestellt für das Rennen, das vermutlich unter nassen Bedingungen starten dürfte. Mal sehen, was dann passieren wird."

Das gute Ergebnis für Porsche rundeten Marc Lieb und Romain Dumas im Schwesterauto ab. Die beiden Werkspiloten hatten am Ende einen Abstand von 0,769 Sekunden auf die Polezeit. Der Porsche #18, den im Rennen auch Neel Jani fahren wird, hatte am Morgen (Ortszeit) im dritten Freien Training einige Probleme mit dem Antrieb gehabt. Zu Beginn des Qualifyings musste das Aggregat noch einmal überprüft werden - es lief allerdings alles rund.

Wut und Enttäuschung: Audi #7 im Verkehr

Weniger rund lief es bei den aktuell in der Fahrerwertung auf Platz zwei platzierten Marcel Fässler und Benoit Treluyer. Die Audi-Piloten hatten in der Zeitenjagd nur wenig Freude. Nachdem Treluyer zu Beginn eine solide Rundenzeit fahren konnte, steckte Fässler anschließend derart heftig im dichten Verkehr, dass Kollege Andre Lotterer beim Beobachten an der Box zwischenzeitlich seinen Mittelfinger hochschnellen ließ - begleitet von einem lautstarken: "Fu..!"

Unter dem Strich blieb für den Audi 8 (Duval/di Grassi/Jarvis). Audi wechselte im Verlauf der Session nicht die Reifen, hat somit vier frische Pneus mehr für den Einsatz im Rennen. Diese Poker könnte sich womöglich auszahlen, denn die Piste in China gilt als extrem fordernd. In Schanghai dürfen die Teams jeweils acht Sätze Michelin-Slicks verwenden, somit zwei mehr als auf den meisten anderen Strecken.

Die beiden Toyotas hatten im Qualifying satte drei Sekunden Rückstand auf die Topzeit von Porsche. In der Riege der privaten LMP1-Teams dominierte Rebellion. Kraihamer/Imperatori brachten ihren R-One-AER auf Gesamtrang sieben vor das Schwesterauto von Beche/Prost. Simon Trummer und Pierre Kaffer hatten im CLM P1/01 von ByKolles keine Chance gegen die Konkurrenten aus der Schweiz. Allerdings wurde Rebellion bislang auch in China immer wieder von Problemen mit der Zuverlässigkeit geplagt.

In der LMP2-Klasse zeigten sich die üblichen Verdächtigen an der Spitze. Sam Bird (G-Drive) sicherte sich in einem engen Duell gegen Le-Mans-Sieger Nickt Tandy (KCMG) die Pole-Position in der Kategorie der kleineren Prototypen. Im harten Kampf um den Titel wird G-Drive gute Voraussetzungen haben, zumal das zweite Auto (#28) als Absicherung von Rang drei losfahren kann. Von Startplatz vier kommt etwas überraschend der Morgan-SARD von Morand.

GTE: Porsche spart Reifen, Ferrari sprintet nach vorn

In der GTE-Pro-Klasse führte auch im Qualifying kein Weg an Ferrari vorbei, auch wenn die Konkurrenz es teils mit interessanten Fahrten abseits der Streckengrenzen probierte. Toni Vilander hatte in der ersten Phase der Zeitenjagd bereits die beste Rundenzeit allerersten Piloten in den jeweiligen Autos erzielt, anschließend verwandelte Gianmaria Bruni den Pole-Elfmeter ganz sicher. In 2:01.987 Minuten war der Italiener der einzige Fahrer, der die 2:02-Minuten-Marke knacken konnte.

"Ein schöner Tag, aber das Rennen wird schwierig - wir haben allerdings eine schöne Ausgangsposition. Es war wirklich eine tolle Runde, exakt am Limit, ohne zu weit hinaus zu kommen", berichtet Bruni nach seiner starken Fahrt auf die Pole. Am Ende hatte das Schwesterauto mit Rigon/Calado einen Rückstand von 0,265 Sekunden, von Rang drei startet der Aston Martin 92) und fünf (#91) ins Rennen.

In der GTE-Am-Kategorie fiel die Entscheidung erst in allerletzter Sekunde, als Paul Dalla Lana den Aston Martin 96 brachte. Die Grundlage für die Pole-Position hatte Pedro Lamy zuvor mit der besten Rundenzeit gelegt. "Das war nicht zu erwarten. Es kam im allerletzten Moment. Dass Paul das geschafft hat, ist wirklich spitze", freut sich der ehemalige Formel-1-Pilot aus Portugal. Das Rennen startet am Sonntag um 4:00 Uhr (MEZ).

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