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Bergrallyecup: Gossendorf

Evergreens schlagen beim Finale zu

Spannung beim letzten Lauf des Bergrallyecups 2016 – zwei Haudegen des Bergrennsports drückten dem Saisonfinale ihren Stempel auf.

Fotos: H. Rieger

Großes Zuschauerinteresse und Spannung bis zuletzt beim letzten Lauf zum Bergrallyecup in Gossendorf bei Feldbach. Zwei Haudegen des Bergrennsports drückten dem Saisonfinale ihren Stempel auf. Der Koglhofer Porsche-Pilot Rupert Schwaiger feierte seinen siebenten Tagessieg und sicherte sich damit auch heuer das Double, denn sowohl der Klassensieg in der hubraumstärksten Zweiradklasse als auch der OSK-Pokal gingen auch diesmal nach Koglhof. In der Tageswertung siegte Schwaiger mit 1,2 Sekunden Vorsprung auf Lokalmatador und Gastgeber Markus Binder auf Ford Cosworth.

Der Gossendorfer haderte erneut mit technischen Problemen, verzichtete auf den dritten Rennlauf, um keinen weiteren Motorschaden zu riskieren. Auf Gesamtplatz drei mit nur fünf Hundertstel Rückstand auf den Ford-Piloten kam der Haslauer Felix Pailer im Lancia Delta Integrale, der einmal mehr einen heroischen Kampfgeist zeigte; toller vierter Platz für den Gratweiner Thomas Holzmann im Mitsubishi Evo 6 VLN. Dieses Ergebnis ist umso bemerkenswerter, da er heuer nur einige ausgewählte Bergrennen gefahren ist.

Tragischer Held des Tages war der Weizer Stefan Wiedenhofer im Mitsubishi Mirage R5: Bestzeit im ersten Training, und auch in den ersten beiden Rennläufen war er top unterwegs; im letzten Wertungslauf kam er in einer der schnellsten Passagen mit dem Boliden jedoch auf das Bankett, und dann gab es kein Halten mehr. Die Folge war ein zweifacher Überschlag und ein arg in Mitleidenschaft gezogenes Auto. Das Wichtigste aber, dass Wiedenhofer unverletzt aus dem Fahrzeug klettern konnte. Ein toller fünfter Gesamtrang war für den "Sieger der Herzen" ein kleines Trostpflaster.

Auf Platz sechs landete mit Andi Marko bereits der erste Zwei-Liter-Pilot im Audi A4 quattro STW vor Werner Karl im Audi S2R quattro. Einmal mehr sensationell war die Vorstellung von Manuel Michalko, der mit dem 1600er-Citroën-Saxo den achten Gesamtrang belegte. Michi Wels bewies im VW Scirocco mit Platz neun einmal mehr sein großes fahrerisches Können; das gleiche gilt auch für Michael Emsenhuber im VW Corrado, der die Top 10 in der Gesamtwertung vervollständigte.

Klassenergebnisse:

• E1 über 2.000 cm³ 4WD

Spannung pur vor dem letzten Rennen in dieser Division um den Cupsieg in dieser Klasse. Gastgeber und Lokalmatador Markus Binder sicherte sich zum insgesamt vierten Mal den Klassensieg beim Heimrennen, verzichtete dann aber auf den dritten Rennlauf, um keinen Motorschaden zu riskieren. Der Haslauer Lancia-Pilot ließ von Anfang an keine Zweifel aufkommen, dass er unbedingt seinen 20. Titel einfahren wollte. Mit großem Kämpferherz und einer perfekten Vorstellung gelang ihm dies auch, Platz zwei in dieser Division und der Titel waren der verdiente Lohn.

Eine sensationelle Leistung bot mit Platz drei Thomas Holzmann im spektakulären Mitsubishi Evo 6 VLN. Der gute vierte Rang von Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5) wurde durch den Megacrash des Weizers im dritten Lauf getrübt, der Fahrer blieb zum Glück unverletzt. Werner Karl Audi S2R quattro erreichte mit Platz fünf den Vizetitel in dieser Klasse und ist gewiss auch 2017 einer der Topfavoriten auf den Cupsieg in dieser Division; Platz sechs für Kemal Hasic, der im letzten Lauf bei einem Beinaheabflug mit seinem Subaru Impreza für eine Schrecksekunde sorgte; auf Platz sieben mit kontinuierlich guten Zeiten der Salzburger Stefan Promok im Mitsubishi Evo 8.

• E1 über 2.000 cm³ 2WD

Der Koglhofer Porsche-Pilot krönte eine Supersaison mit dem sechsten Double in Folge, denn sowohl der Cupsieg in dieser Klasse als auch der OSK-Pokalsieg wanderten einmal mehr nach Koglhof. Zehn Klassensiege bei ebenso vielen Rennen, davon sieben Erfolge in der Tageswertung, sprechen eine deutliche Sprache; Platz zwei für BMW-Pilot Manfred Platzer, der damit einen Top-3-Gesamtplatz erreichte; auf Platz drei der Lödersdorfer Karl–Heinz Binder im Ford Sierra RS 500. Der Routineer sicherte sich damit auch heuer den Vizetitel.

Eindrucksvoll meldete sich mit Platz vier Thomas Weberhofer im Lotus Omega 3,6l Biturbo zurück. Gerhard Moser, der Chefmechaniker von Staatsmeister Karl Schagerl, fuhr mit dem VW Polo G40 einen tollen fünften Rang nach Hause; auf Platz sechs Andreas Müllner im weiß-blauen BMW M3. Mit Platz sieben in der Klassenwertung beim Saisonfinale erreichte der Weststeirer Karl Heinz Schauperl den ausgezeichneten vierten Platz in der Gesamtwertung dieser Division; auf Platz acht Slalom- und Rundstreckenspezialist Dominik Wallner vor Drifterass Daniel Sailer, beide in BMW E 30.

• E1 bis 2.000 cm³

Ein sensationelles Starterfeld von 15 Autos beim letzten Lauf der heurigen Saison zeigen den Aufwärtstrend dieser Klasse. Der dominierende Mann war auch diesmal der Südsteirer Andi Marko im Audi A4 quattro STW. In eindrucksvoller Manier sicherte sich der Ratscher auch 2016 den Titel. Der Gleisdorfer VW-Scirocco-Pilot Michael Wels bestätigte mit Platz zwei seine tolle Form und sicherte sich damit auch die Vizemeisterschaft; in bestechender Form auch Michael Emsenhuber mit Platz drei im VW Corrado. Punktegleich mit Markus Habeler musste er sich in der Wertung nur aufgrund von mehr zweiten Plätzen von Habeler geschlagen geben, ein toller vierter Gesamtrang kann sich aber sehen lassen.

Prächtig in der heurigen Saison unterwegs: Drifterkönig Hermann Blasl mit Platz 4 im Opel Kadett C Coupé; zudem feierte er in Gossendorf sein 30-Jahre-Jubiläum im Bergrennsport. Ausgezeichnet schlug sich bei seinem Comeback in dieser Rennserie mit Platz fünf der Fladnitzer Michi Auer im VW Scirocco; die Planungen für 2017 laufen bereits; super auch Automobilslalomass Patrick Mayer mit Platz sechs im VW Golf GTI; guter Siebenter im Renault Mégane Coupé der Steirer Manfred Majkovski vor Markus Müllner im VW Golf 1 GTI. Rene Panzenböck bewies mit Platz neun, dass man auch mit einem Renault Clio in Rundstreckenabstimmung schnell sein kann.

Zehnter Platz und eine Bereicherung in dieser Klasse: Stefan Datzreiter im VW Polo Kit Car. Dauerbrenner Werner Jud wurde im 2er-Golf Elfter vor Harald Daurer im 1er-Golf. Der Leibnitzer Renault-Mégane-Pilot Martin Povoden errang Platz 13 vor der einzigen Dame aus Niederösterreich im Seat Ibiza; schlussendlich guter 15. bei seinem Debüt der junge Patrick Wendolsky im VW Golf 1 GTI.

• E1 bis 1.600 cm³

Eine blütenweiße Weste auch für Manuel Michalko (Citroën Saxo RP4): Zehn Starts, ebenso viele Siege und der überlegene Cuperfolg in dieser Division. Der junge Andreas Krammer (Alfa 33) bewies einmal mehr, welch großes Potential in ihm steckt. Platz zwei vor dem Edelsgruber Manuel Blasl im VW Golf, der sich damit den Vizetitel sicherte. Guter Vierter: Der Steirer Gregor Hutter aus Hart bei Graz im soundstarken Alfa Romeo 145. Beim zweiten Auftritt nach seinem Comeback wird Audi-Pilot Josef Rabl guter Fünfter.

• Division A über 2.000 cm³

Der Piregger Reinhold Taus (Subaru Impreza WRX STI), diesmal in der Gruppe A am Start, sicherte sich mit 1,6 Sekunden Vorsprung den Sieg vor Newcomer Roland Hartl aus Wien im Mitsubishi Evo 6. Andi Perhofer (Subaru Impreza WRX STI) wurde mit kontinuierlich guten Zeiten Driter vor dem bereits feststehenden Meister dieser Klasse, Wolfram Sommer (Mitsubishi Evo 7).

• Gruppe A bis 2.000 cm³

Emotionaler Abschied in dieser Division: Der Feldbacher Patrick Lorenser siegte beim Saisonfinale im Honda Civic Type R für seinen Stammclub MSC Gossendorf, sicherte sich damit auch den Cupsieg, gab aber zugleich seinen Rücktritt vom Bergrennsport bekannt. Man darf bei dem sympathischen und schnellen Feldbacher auf ein bekanntes Zitat hoffen, das da heißt "Sag niemals nie". Der Weizer Thomas Lickel (Opel Kadett GSI) sicherte sich mit Platz zwei den Vizemeistertitel in dieser Klasse.

• Klasse N über 2.000 cm³

In Abwesenheit des bereits feststehenden Cupsiegers Dieter Holzer fuhr der Krieglacher Peter Probhardt (Mitsubishi Evo 9) ein beherztes Rennen und wurde mit Topzeiten ausgezeichneter 13. im Gesamtklassement aller Klassen.

• Klasse N bis 2.000 cm³

Mission Titelverteidigung erfolgreich absolviert – das gilt für den Steirer Helmut Harrer im Honda Civic Type R: Sieg in dieser Division und oben drauf der Cupsieg. Auf Platz zwei und damit Vize: Der Breitenauer Renault-Clio-Pilot Wolfgang Schutting vor Patrick Flechl (Opel Astra GSI), der seine Premierensaison durchaus erfolgreich beendete.

• Historisch über 2.500 cm³

Gerald Glinzner aus Kärnten sicherte sich in seinem Porsche Carrera nach dem ÖM-Titel auch den Cupsieg in dieser Klasse und bestätigte dies mit einem Sieg beim Saisonfinale in Gossendorf, aber ein stark fahrender Reinhard Sonnleitner im VW Golf G60 machte es ihm nicht leicht – mit 2,9 Sekunden Rückstand Zweiter vor dem Burgenländer Herbert Neubauer Lancia Integrale, der eine tolle Saison absolviert hat.

• Historisch bis 2.500 cm³

Der Lödersdorfer Mario Krenn bewies mit dem zehnten Sieg beim zehnten Lauf seine Dominanz und feierte mit seinem Team MSC Lödersdorf den neunten Cupsieg in Folge; Topvorstellung des Mellachers August Gratzer mit Gesamtplatz 3 in dieser Wertung; auf Platz drei in einem VW GTI mit spektakulärem Fahrstil der Kärntner Rene Warmuth vor Franz Brunner im Opel Kadett B und den zwei BMW-Fahrern Franz Haidn und Thomas Hösl.

• Historisch bis 1.600 cm³

Nur fünf Starts in der heurigen Saison, doch das reichte zum Vizetitel und Klassensieg beim Saisonfinale für Patrick Ulz (Alfasud TI). Auf Platz zwei: Newcomer Philipp Lernpaß im VW Derby. Mit Platz drei beim letzten Lauf in Gossendorf kürte sich der Weizer Erwin Mandl (NSU TT) zum ersten Mal zum Cupsieger dieser Klasse.

Nächster Termin: Bergrallyeball und Gesamtsiegerehrung am 26. November 2016 in der Sport- und Kulturhalle Sinabelkirchen; Veranstalter: MSC Gleisdorf; Beginn: 19:30 Uhr; musikalische Unterhaltung: Aufleb´n und DJ Moses

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