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Rallycross-WM: Trois-Rivières

Spektakulärer Stadtkurs in Kanada

Ende der Sommerpause – die Rallycross-WM gibt in Nordamerika Gas: Trois-Rivières ist ein schneller Stadtkurs mit einigen Sprüngen.

Fotos: FIA World RX

Nach einer einmonatigen Sommerpause startet die Rallycross-WM am Wochenende wieder durch. Zum ersten Mal in dieser Saison steht – aus europäischer Sicht – eine Überseeveranstaltung auf dem Programm. Schauplatz ist der Stadtkurs in Trois-Rivières in Kanada. Der dortige Grand Prix wurde zum ersten Mal im Jahr 1967 ausgetragen, unter anderem machte sich dort Mitte der 70er Jahre auch die spätere Formel-1-Legende Gilles Villeneuve in der Formel Atlantic einen Namen.

Seit 2014 gastiert die Rallycross-WM in Trois-Rivières. Diese Stadt befindet sich in der Provinz Quebec, etwa 130 Kilometer nordöstlich von Montréal. Für Motorsportfans ist das Grand-Prix-Wochenende der Höhepunkt des Jahres: Neben der Weltmeisterschaft begeistern Formula Drift, Supermoto, der kanadische NASCAR-Ableger, die Porsche Challenge und die kanadische Tourenwagenserie mehrere Tage lang.

Der Rallycrosskurs ist 1,351 Kilometer lang und besteht zu 59 Prozent aus Schotter, zu 41 Prozent aus Asphalt. Die Strecke besticht durch eine lange Zielgerade und eine schnelle erste Kurve, bevor engere Kurven und der Schotterabschnitt beginnen. Es ist die längste Gerade der gesamten Saison, und bis Kurve 1 werden mit den 600 PS starken Supercars Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h erreicht. Die Joker Lap befindet sich zu Beginn des Schotterstücks und führt außen um Kurve 5 herum.

Da sich mehrere enge Kurven und der schnelle Abschnitt abwechseln, können die Reifentemperaturen auf bis zu 100 Grad Celsius steigen. Die Fahrer müssen aufpassen, denn in den engen Kurven kann bei Kollisionen rasch eine Felge brechen; für Spektakel sorgen auch zwei Sprünge. Die Premiere vor zwei Jahren gewann Petter Solberg, im Vorjahr war Davy Jeanney erfolgreich. Mit 47,670 Sekunden hält aber Mattias Ekström den Rundenrekord.

Der Schwede hat drei der bisherigen sechs WM-Läufe gewonnen und führt die Weltmeisterschaft fünf Punkte vor Solberg an. "Drei Erfolge bislang sind nicht schlecht, aber es war schon sehr frustrierend, unser Heimrennen in Schweden ohne Pokal und Champagner zu verlassen. Jetzt sind wir umso motivierter, in Kanada den vierten Saisonsieg einzufahren", nimmt sich Ekström vor.

Neben dem DTM-Urgestein zählen auch Solberg und Andreas Bakkerud zu den Mitfavoriten. Der Ford-Pilot siegte zuletzt in Hell und Höljes, womit er sich auf den dritten Platz der WM-Wertung schob. Sein Rückstand auf Ekström beträgt nur noch 32 Punkte. Peugeot-Pilot Sébastien Loeb trat in der Sommerpause im 2008 DKR16 bei der Seidenstraßen-Rallye von Moskau nach Peking an. Er hatte Chancen auf den Sieg, bis er eine vierstündige Zeitstrafe wegen verpasster Checkpoints erhielt. Trois-Rivières kennt der vielfache Rallyeweltmeister noch nicht.

Auf der Nennliste stehen wieder die gewohnten Fahrer und Teams. Dabei ist auch das World RX Team Austria mit Janis Baumanis und Timur Timerzyanov. Auch der Deutsche Rene Münnich macht sich mit seinem Seat auf die weite Reise, nur JRM ist nicht dabei: Nachdem man sich von Liam Doran getrennt hat, konnte kurzfristig kein Ersatz gefunden werden, obwohl der Mini samt Equipment bereits auf dem Weg über den Atlantik war. Über die Gründe für die Trennung von Doran wollte das Team nicht näher eingehen.

Das freie Training und Q1 finden am Samstag statt, anschließend folgen die weiteren Qualifyingheats, bevor am Sonntag das große Finale steigt. Die Zeitverschiebung zwischen Quebec und Mitteleuropa beträgt sechs Stunden, der Schlusslauf findet daher erst gegen 21:30 Uhr MESZ statt.

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