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WTCC: Hungaroring

Ungarn-Vorschau: Karten neu gemischt

Eine Vorschau auf das dritte Wochenende der Tourenwagen-WM 2016; Honda und Lada am neu asphaltierten Hungaroring mit Erfolgsballast.

Das dritte Rennwochenende der Tourenwagenweltmeisterschaft 2016 auf dem Hungaroring nahe Budapest ist in gewisser Weise ein Neustart in die Saison, den erstmals wurde das Kompensationsgewicht neu berechnet – Honda und Lada büßen ihren Gewichtsvorteil von 80 Kilogramm gegenüber Citroën größtenteils ein.

Die Honda Civic müssen 70 Kilogramm zuladen und sind damit nur nur noch zehn Kilogramm leichter als die Citroën C-Elysées, den Lada Vestas werden 50 Kilogramm Erfolgsballast aufgehalst. Da Citroën selbst mit deutlich mehr Gewicht bereits zwei Mal den Polesitter stellte und mit Weltmeister José María López zwei von vier Rennen gewann, darf man annehmen, dass sich in Ungarn wieder das übliche Bild der vergangenen beiden Jahre zeigt, d.h. eine Citroën-Dominanz.

"Ich habe das Gefühl, dass unsere Saison erst in Ungarn so richtig beginnt", meint Citroën-Pilot Yvan Muller. "Dort müssen wir eine starke Leistung zeigen und jene Punkte gutmachen, die wir in der Frühphase der Saison verloren haben." Das gilt vor allem für den Franzosen, der in der WM-Wertung derzeit nur den sechsten Platz belegt.

Auch Lada-Pilot Nick Catsburg, der am vergangenen Wochenende in der Slowakischen Republik seine erste Pole Position sowie den ersten Rennsieg nur knapp verpasste, rechnet damit, dass das Gewicht am Hungaroring eine große Rolle spielen wird. "Daher wäre es besser gewesen, wenn wir an den ersten beiden Wochenenden besser gepunktet hätten. Nun müssen wir in Budapest schauen, wo wir wirklich stehen", sagt Catsburg, der in der Tourenwagen-WM noch nicht auf dem Hungaroring gefahren ist.

Neuer Asphalt auf dem Hungaroring

Doch nicht nur wegen der veränderten Fahrzeuggewichte werden die Karten in Ungarn neu gemischt: Zwar ist der Hungaroring schon seit 2011 Teil des WM-Kalenders und damit vielen Fahrern und Teams wohlbekannt, allerdings wurde heuer der komplette Kurs neu asphaltiert; zudem wurden in Kurve 4 sowie in einer Schikane die Randsteine abgeflacht. "Ich weiß nicht, welchen Asphalt sie verwendet haben, es könnte viel schneller oder viel langsamer sein. Das ist eine große Unbekannte", meint Tiago Monteiro (Honda), der die WM-Wertung nach vier von 24 Rennen mit einem Punkt Vorsprung auf Titelverteidiger López anführt.

Lokalmatador im Scheinwerferlicht

Im Mittelpunkt wird auf dem Hungaroring aber nicht der Portugiese, sondern einer seiner Teamkollegen, Lokalmatador Norbert Michelisz, stehen, der alljährlich zehntausende Zuschauer an die Rennstrecke lockt, die ihn dort frenetisch anfeuern. Im vergangenen Jahr belohnte Michelisz seine Fans wie schon 2012 mit einem Laufsieg, und auch heuer wird der Ungar bei seinen Heimrennen besonders motiviert sein.

"Meine Karriere hat auf dem Hungaroring begonnen, und ich habe viele gute Erinnerungen an ihn", sagt Michelisz. "Meine beiden Siege dort werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Die Fans sind die besten der Welt und sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre. Wenn du am Ende des zweiten Rennens aus dem Auto steigst, kannst du es schon nicht mehr erwarten zurückzukommen."

Neben den veränderten Fahrzeuggewichten und dem neuen Asphalt könnte auch das ungarische Wetter die Kräfteverhältnisse durcheinanderwirbeln. Soll es an den Trainingstagen noch trocken und warm sein, ist für Sonntag ein deutlicher Temperatursturz und Regen vorhergesagt.

Der Blick in die Nennliste verrät, dass Rene Münnich ins Cockpit des Chevrolet Cruze seines gleichnamigen Teams zurückkehrt, nachdem er am letzten Wochenende aufgrund einer Terminkollision durch James Thompson vertreten wurde. Für die Lokalmatadoren von Zengö soll Daniel Nagy sein Seriendebüt geben, während hinter dem Start von Nika mit John Bryant-Meisner weiterhin ein Fragezeichen steht.

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