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WEC: Spa-Francorchamps

Vorschau: Erstmals drei LMP1 von Toyota

Das LMP1-Werksduell – drei Mal Toyota, zwei Mal Porsche – geht in die zweite Runde; in Belgien ist mit Wetterkapriolen zu rechnen.

Beim bevorstehenden zweiten Saisonlauf der Langstrecken-WM 2017 geht das Duell zwischen Porsche und Toyota unter veränderten Voraussetzungen in die nächste Runde. Im letzten Rennen vor den 24 Stunden von Le Mans setzen die Japaner erstmals einen dritten Wagen ein – nur dieser TS050 von Kunimoto, Lapierre und Sarrazin mit der Startnummer 9 geht in einer Niederabtriebskonfiguration an den Start.

Porsche bleibt mit beiden Fahrzeugen bei der Le-Mans-Aerodynamik; in dieser Konfiguration hat man beim Saisonauftakt in Silverstone unerwartet viel Druck auf Toyota ausgeübt. Buemi, Davidson und Nakajima konnten sich den Sieg nur knapp sichern, die beiden 919 LMP1 haben Porsche mit den Rängen zwei und drei die Führung in der Herstellerwertung gesichert. Der sieben Kilometer lange Kurs in den Ardennen kommt trotz seiner 20 Kurven eher Autos mit weniger Abtrieb entgegen.

Im dritten TS050, der zur Jungfernfahrt mit dem Le-Mans-Aeropaket ausrücken wird, feiert Nicolas Lapierre sein Toyota-Comeback, während der Japaner Yuji Kunimoto sein WM-Debüt gibt. "Wir wollen ein gutes Ergebnis, aber ganz oben auf der Liste steht die Vorbereitung auf Le Mans", erklärt Stéphane Sarrazin, der seinen Stammplatz im Toyota-Kader an Neuzugang José María López abgeben musste. Der Argentinier hatte bei seinem Renndebüt in Silverstone einen Unfall und darf wegen der dabei erlittenen Wirbelverletzungen auf ärztliches Geheiß in Spa nicht an den Start gehen.

Die LMP1-Kategorie wird auch beim zweiten Saisonlauf nur vom CLM P1/01 von ByKolles komplettiert. Das bayerische Team musste sich beim Auftaktrennen in Silverstone mit den Autos der LMP2-Klasse herumschlagen, was sich auf der schnellen Ardennenbahn kaum ändern wird, denn die kleineren Prototypen sind auf den Geraden sehr schnell unterwegs. In diesem Jahr gibt es nur einen LMP2-Gaststarter, der sich auf Le Mans vorbereiten will.

Der Auftritt von Tockwith mit den Piloten Karun Chandhok, Philip Hanson und Nigel Moore wird mit Spannung erwartet, die Briten schicken einen JS P217 von Onroak ins Rennen. Somit wird es zum ersten Mal Konkurrenz für die zahlreichen Oreca-Chassis geben, während sich Dallara erst in Le Mans zeigen wird. Der Kampf in der LMP2-Klasse dürfte auch in Spa-Francorchamps extrem eng werden, ein Favorit ist kaum auszumachen.

Nach ihrem Sieg in Silverstone bekommen es Jarvis, Laurent und Tung (Jota) zudem mit einem weiteren Konkurrenten zu tun: Alpine bringt erstmals ein zweites Auto. Alex Negrao, Nelson Panciatici und Pierre Ragues teilen sich einen A470 mit der Startnummer 35. Ex-Porsche-LMP1-Pilot Romain Dumas ersetzt im Schwesterauto den zu Toyota zurückkehrenden Nicolas Lapierre; auch in Le Mans wird der amtierende LMP1-Weltmeister seinen Landsmann vertreten.

Im GTE-Pro-Starterfeld gibt es im Vergleich zu Silverstone keine Veränderungen: Aston Martin und Ford setzen erneut auf jeweils drei Piloten, bei Ferrari und Porsche bleibt es bei nur zwei Fahrern pro Fahrzeug. Die Deutschen wollen nach dem frühen Aus der Startnummer 92 (Christensen/Estre) in Silverstone bloß ein problemloses Wochenende erleben. In der GTE-Am-Klasse bahnt sich ein weiterer harter Kampf an. Im ersten Rennen hatten Griffin, Mok und Sawa vom Clearwater-Team den Sieg für Ferrari geerbt.

Das Sechs-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps könnte von wechselhaften Wetterbedingungen geprägt werden. Die aktuellen Vorhersagen weisen eine hohe Regenwahrscheinlichkeit und niedrige Temperaturen für das freie Training am Donnerstag aus. Am Freitag soll es nur etwas besser werden. Am Rennsamstag soll es dann bei Werten um 17 Grad durchwegs trocken und sonnig sein. Gut möglich also, dass die Teams erst im Wettbewerb Erfahrung mit trockenen Bedingungen machen werden.

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