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Histo Cup: Rijeka

RRA mit Trio in Rijeka: Challenges gelöst!

Race Rent Austria beim dritten Lauf zum Histo Cup in Rijeka: Rundstreckendebüt von Rallyepilot Christoph Wögerer. Zweimal Platz zwei und so gut wie keine Probleme für Christian Müller. Nach dem Abschuss von Roland Königsecker stellten sich Folgeschäden am Mazda 323 GTR ein...

Fotos: Race Rent Austria

Ein Wohnmobil mit Rennwagen am Hänger, Autos, Kleinbusse und allesamt besetzt mit motorsportbegeisterten Menschen - wer so etwas am Ende der vergangenen Woche auf den Straßen von Österreich, Slowenien oder Kroatien bemerken konnte, wurde womöglich Zeuge der Anreise von Teilen der Race Rent Austria-Family nach Rijeka zum Automotodrom Grobnik, auf welchem der dritte Lauf zum Histo-Cup auf dem Programm stand. Die 4,168 Kilometer lange und mit 15 Kurven gesegnete Rennstrecke befindet sich auf einem Hochplateau direkt über der Adria.

Wögerer: „Nemo im Haifischbecken“

Eigentlich wollte Christoph „DaChees“ Wögerer nur das Race Rent Austria-Team nach Rijeka begleiten, um dort ein schönes Wocenende unter Freunden zu genießen. Doch ein einziger Satz veränderte die „Weltlage“ drastisch: „Du wirst ja nicht ohne Rennauto runterfahren.“ Der Satz stammte von Race Rent Austria-Teamchef Wolfgang Schmollngruber - und wurde prompt erhört. Wögerer: „Ich habe mir noch schnell ein paar Rennslicks besorgt und schon konnte es losgehen.“

Bereits im Jahr 2012 überraschte der bisherige Rallye-Copilot Christoph Wögerer den heimischen Rallyezirkus mit seinem Wechsel hinter das Lenkrad - gemeinsam mit Simon Schmidinger, der nun aus dem „Gebetsbuch“ las, sorgte er zudem als „Dead Panda Team“ für Humoreinlagen im Rallyecockpit, welche nicht nur in Österreich, sondern weltweit für Lacher und Rekordklicks in der Youtube-Community sorgten.

Eingesetzt wurde auf dem Automotodromo Grobnik natürlich jener Ford Fiesta ST150, den Wögerer im Rallyesport bewegt - die kleineren Umbaumaßnahmen wie etwa die Entfernung des Beifahrersitzes wurden von Race Rent Austria vorgenommen.

Nach den ersten Trainingseinheiten erklärte Christoph: „Die Strecke ist cool - wohl auch dank des neuen Asphalts.“ Ansonsten stand jedoch plötzlich das Thema Furcht im Raum. Und zwar gleich zweimal. Zum einen berichtete Wögerer, dass „eine Befürchtung wahrgeworden ist“. Um schließlich hinzuzufügen: „Ich habe mir die Autos vom Histo Cup auf dem Salzburgring angesehen - das waren ganz andere Ford Fiesta, zwischen einem Rundstrecken- und einem Rallye-Fiesta liegen Welten! Denn du hast auf der Rundstrecke einen ganz anderen Fokus.“ Dass auch die Getriebeübersetzung suboptimal war, womit lediglich eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 170 km/h möglich war und Christoph daher „oft im Begrenzer fuhr“, bestätigte lediglich die vorhin erwähnte Befürchtung.

Ein wenig echte Furcht kam aus einem anderen Grund auf, wie Christoph erklärt: „Wir haben das relativ kurzfristig organisiert - so wusste auch der Veranstalter des Histo Cups nicht so genau, was auf ihn zukam. Und so wurden wir der Gruppe ‚Tourenwagen offen‘ zugewiesen. Dort sind jedoch viel stärkere Autos dabei, die waren auf der Geraden rund 100 km/h schneller als ich. Da kommst du dir dann wie der Nemo im Haifischbecken vor.“

Um das zu ändern, nahm Wögerer Kontakt mit dem Veranstalter auf: „Nach den Trainingseinheiten sind wir zum Veranstalter gegangen und haben ihm das Problem erklärt - er hat uns dann einer anderen Gruppe zugeordnet, in der ich mich mit zwei bis drei Autos matchen konnte und sogar schneller war.“

Wie fällt also das Schluss-Resümee nach dem ersten Rumdstreckenrennen aus? Christoph legt los: „Für mich war es eine große Überraschung, dass es für mich, rein subjektiv betrachtet körperlich anstrengender war als auf der Ralllyepiste. Ein großer Vorteil ist, dass du auf der Rundstrecke das Auto sehr gut kennenlernst, da du ja immer die gleichen Kurven hast, welche du wie in einem Ritual immer wieder durchfährst. Trotzdem werde ich dem Rallyesport treu bleiben.“

War Copilot Simon Schmidinger eigentlich auch dabei, um Daumen zu drücken? Christoph verneint: „Simon war in China.“ Wann wird man das Duo Wögerer/Schmidinger wieder im Rallye-Fiesta sehen? Der Oberösterreicher antwortet: „Bei der Rallye Weiz - auf diese Rallye freue ich mich ganz besonders. Die Sonderprüfungen sind sehr anspruchsvoll und wunderschön. Für mich ist das quasi die zweite Heimrallye.“

Müller: Nahezu problemlos

Für Christian Müller im Race Rent Austria Mitsubishi Colt Evo lief es diesmal nahezu reibungslos, wenn man von einem defekten Verteilergetriebe am Sonntag absieht, welches von den Mechankern umgehend repariert wurde.

In den Rennen der Youngtimer bis 3.000 ccm konnte Christian jeweils Platz zwei belegen. Was ihn besonders freut: „Ich konnte zwei GT3-Boliden überholen! Mit den zweiten Plätzen bin ich zufrieden - der BMW M3 GTR war einfach nicht zu schlagen.“

Müller wollte zudem auch das Budget schonen: „Vor Ort war ein ganzer Extrabus mit Reifen - doch wir sind mit einem Satz durchgefahren, auf der Rundstrecke hast du ja nur Asphalt und da weisen die Reifen einen gleichmäßigeren Abrieb auf.“

Für Christian Müller geht es jetzt in die Renn-Sommerpause: „Wir starten im September auf dem Salzburgring und im Oktober beim großen Finale auf dem Red Bull Ring.“

Königsecker: Abschuss mit Folgen

"Vor den Rennen absolvierte auch Roland Königsecker den Testtag: „Der Test war okay. Im zweiten Stint jedoch mussten wir die Kupplung austauschen. Was für Race Rent Austria natürlich kein Problem darstellte.“

Am ersten Renntag lief es im Qualifying gut - doch im Rennen selbst hatte Roland Pech: „Ich bin in der ersten Kurve abgeschossen worden. An ein Weiterfahren war nicht zu denken, denn bei dem Unfall ist eine Spurstange gebrochen, außerdem war die Tür eingedrückt. Ich dachte, dass es damit bereits vorbei ist, denn eine passende sonderangefertigte Spurstange hatten wir nicht dabei.“

„Doch dann entschieden wir uns, die Spurstange einfach zu schweißen. Wir haben uns von Stahl eine Schweißmaschine ausgeborgt und dann wurde die Spurstange wieder zusmmengeschweißt - sodass ich rechtzeit zum Qualifying antreten konnte.“

Nach dem Qualifying wartete schon die nächste Challenge auf Wolfgang Schmollngruber und Race Rent Austria, Roland Königsecker berichtet: „Das Mitteldifferenzial ging kaputt. Doch Schmolli hat so gut wie alle Ersatzteile stets dabei - da ist Race Rent Austria wirklich top!“

So stand auch der Teilnahme am zweiten Rennen nichts im Wege. Doch in der sechsten Runde brach am Mazda 323 GTR eine Halbachse. Wolfgang Schmollngruber vermutet: „Das war wohl ein Folgeschaden aus dem Abschuss im ersten Lauf, wo auch die Achse getroffen wurde. Auch das Mitteldifferenzial scheint ein solcher Folgeschaden zu sein.“

Was Roland Königsecker gefällt: „Da ich im zweiten Rennen immmerhin sechs Runden absolvieren konnte, wurde ich noch als Vierter gewertet und bekam so immerhin noch ein paar Pünktchen gutgeschrieben.“ Auch Königsecker wird erst beim vorletzten Lauf des Histo Cups auf dem Salzburgring wieder an den Start gehen...

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