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Bergrallyecup: Lödersdorf

Auftakt nichts für schwache Nerven

Nichts für schwache Nerven war das Duell um den Tagessieg beim Saisonauftakt zum Bergrallyecup 2018 auf dem Köberlberg in Lödersdorf.

Fotos: H. Rieger

Der Weizer Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5 Evo 2) und Bergrallyeikone Rupert Schwaiger aus Koglhof im Porsche 911 Biturbo lieferten sich bei zwar etwas kühlen, aber trockenen Bedingungen einen sehenswerten Kampf um den Tagessieg. Im ersten Rennlauf war Schwaiger gerade einmal 0,03 Sekunden schneller als der Mitsubishi-Pilot, der dann mit einem Dreher im zweiten Wertungslauf ein kleines Aha-Erlebnis hatte. Der Porsche-Fahrer aus Koglhof setzte mit 45,76 Sekunden eine neue Bestzeit, also musste der dritte Rennlauf die Entscheidung bringen.

Wiedenhofer setzte alles auf eine Karte und erzielte mit 44,87 Sekunden nicht nur Tagesbestzeit, sondern auch den Gesamtsieg mit 0,85 Sekunden Vorsprung auf Rupert Schwaiger. Auf Platz drei kam mit Felix Pailer ein weiterer Routinier, dieser fährt heuer bereits seine 46. Rennsaison im Lancia Delta Integrale. Dahinter auf Platz vier lag mit dem Gleisdorfer Michael Wels (VW Scirocco) nach einer beeindruckenden Leistung bereits das erste Zwei-Liter-Auto.

Ein Topergebnis gab es auch für Gastgeber Karl-Heinz Binder mit Platz fünf im Ford Sierra RS 500 vor dem zweiten Zwei-Liter-Boliden Heiko Fiausch im Opel Astra GSI. Bemerkenswert war auch Gesamtplatz sieben für den Piregger Reinhold Taus im Subaru Impreza WRX STI. Auf Platz acht ein ein weiteres Gruppe-A-Auto: Benjamin Duller aus Kärnten im Mitsubishi Lancer Evo 6. Bernhard Lenz wurde in seinem neongelben BMW M3 E36 guter Gesamtneunter. Die Top 10 vervollständigt der Wiener Roland Hartl in einem weiteren Gruppe-A-Evo-6.

Klassenwertungen:

• E1 über 2.000 cm³ 4WD

Der Weizer Stefan Wiedenhofer peitschte seinen Mitsubishi Mirage R5 Evo 2 beim Saisonauftakt in Lödersdorf mit 1,51 Sekunden Vorsprung auf Bergrallye-Evergreen Felix Pailer aus der Haslau im Lancia Delta Integrale, der einmal mehr eine beeindruckende Leistung ablieferte, zum Klassensieg. Platz drei gab es für den Mürztaler Werner Karl im infernalischen Audi S2R quattro, der aber im dritten Rennlauf mit technischem Defekt w.o. geben musste. Newcomer Julian Theuretzbacher legte mit seinem Subaru Impreza GT eine Talentprobe ab und belegte Platz vier.

• E1 über 2.000 cm³ 2WD

Der zweifache Titelträger Rupert Schwaiger bewies mit seinem Auftakttriumph, dass auch heuer der Sieg nur über ihn und seinen Porsche 911 Biturbo führen wird. Auf Platz zwei kam ein stark fahrender Karl-Heinz Binder, der sich mit seinem Ford Sierra RS 500 in seinem Wohnzimmer am Köberlberg anscheinend richtig wohl fühlt. Der Loipersdorfer Bernhard Lenz im spektakulären BMW M3 E36 bewies mit Rang drei, dass mit ihm auch 2018 zu rechnen ist. Platz vier gab es für Thomas Weberhofer, der einmal mehr mit dem Opel Omega Biturbo ein Spitzenresultat erzielte. Markus Müllner im BMW M3 erzielte bei seinem Erstauftritt am Berg ein Topergebnis. Ronald Reiß im Ford Escort Turbo wurde guter Sechster vor dem Weststeirer Karl-Heinz Schauperl in seinem mittlerweile legendären VW Käfer. Drifterass Daniel Sailer kam auf Platz acht und begeisterte die Fans mit einer tollen Show.

• E1 bis 2.000 cm³

Nichts anbrennen ließ Michael Wels aus Gleisdorf im VW Scirocco, der amtierende Cupsieger dieser Klasse – er siegte mit 1,25 Sekunden Vorsprung auf den Leobener Opel-Astra-GS-Piloten Heiko Fiausch. In dieser Division gab es auch eine interne Wette zwischen den VW- und den Opel-Fahrern, die am Ende zugunsten der Wolfsburger Fraktion ausging. Platz drei ging an Michael Emsenhuber im VW Corrado, der heuer sicherlich ein gewichtiges Wort um den Titel mitreden möchte. Vierter wurde ein stark fahrender Markus Blasl mit dem neu aufgebauten Opel Kadett C Coupé vor Dauerbrenner Werner Jud aus Södingberg im VW Golf 2. Helmut Fähnrich im Opel Corsa erreichte in dieser Klasse Platz sechs.

• E1 bis 1.600 cm³

Manuel Blasl aus Edelsgrub feierte mit seinem VW Golf einen vielumjubelten Sieg vor Günter Strohmeier, der mit dem 1400er-Alfasud eine hervorragende Leistung ablieferte. Platz drei gab es für Florian Pyringer, den Cupsieger des Vorjahres im VW Golf 1. Auf Platz vier: Der Steirer Gregor Hutter im soundstarken und topvorbereiteten Alfa Romeo 145. Dominik Rabl auf einem weiteren VW Golf GTI wurde guter Fünfter.

• Klasse A über 2.000 cm³

Diese Division war diesmal gut besetzt, es gab es einen sehenswerten Kampf zwischen dem Steirer Reinhold Taus (Subaru Impreza WRX STI) und dem Kärntner Benjamin Duller (Mitsubishi Evo 6), den Ersterer schließlich knapp mit 0,38 Sekunden Vorsprung für sich entschied. Auf Platz drei ein weiterer Mitsubishi-Pilot in einem Evo 6: Roland Hartl aus Wien. Manfred Fuchs, heuer nur sporadisch am Start, wurde guter Vierter.

• Klasse A bis 2.000 cm³

Der Kärntner Patrick Orasche musste mit seinem Team in der Mittagspause eine gebrochene Halbachse am Renault Mégane wechseln, siegte dann aber unangefochten vor Helmut Harrer aus Hohenau, diesmal im für ihn ungewohnten Citroën Xara. Wenn alles klappt, wird sein Einsatzauto, der Honda Civic Type R, aber beim nächsten Lauf wieder einsatzbereit sein.

• Klasse N bis 2.000 cm³

Der Breitenauer Wolfgang Schutting, amtierender Cupsieger dieser Klasse, siegte im neu lackierten Renault Clio Williams vor Patrick Flechl im Opel Astra GSI und Markus Raith, der im Honda Civic Type R guter Dritter wurde.

• Historisch über 2.500 cm³

Der Kärntner Gerald Glinzner musste diesmal hart kämpfen, um sich in seinem Porsche 911 SC Harald Neuherz im Audi S1 quattro vom Leib zu halten, meisterte dies aber souverän und siegte schließlich mit 0,66 Sekunden Vorsprung auf den Audi-Piloten. Mit Platz drei bot auch Herbert Neubauer, diesmal gesundheitlich etwas angeschlagen, im Lancia Integrale eine Topleistung.

• Historisch bis 1.400 bzw. 1.600 cm³

Da in beiden Klassen nicht die erforderliche Starteranzahl erreicht wurde, legte man beide zusammen. Es siegte im 1600er- Alfasud-TI Patrick Ulz aus Heiligenkreuz vor Dominic Neumann aus Gleisdorf im 1400er-Mini-Cooper-BMC. Nach technischen Defekt leider ausgefallen: Erwin Mandl im NSU TT.

• E2-SH

Gaststarter "Raketenbruno" Ianniello sorgte mit seinem infernalischen Lancia Delta S4 für großes Aufsehen und siegte vor dem Niederösterreicher Wilhelm Bernhard im Steyr-Puch-R5-Prototypen.

• Gleichmäßigkeit

Sag niemals nie – das galt für den Feldbacher Patrick Lorenser, diesmal in einem Peugeot 106 GTI am Start.

Noch zu erwähnen ist die 15jährige Stella Ochabauer, die erst vor einem Monat die Rennlizenz erhalten hat, außer Bewerb zum ersten Mal Bergrennluft schnupperte und auf die Frage, wohin ihr Weg im Rennsport führen solle, selbstbewusst mit "Ich möchte auf jeden Fall in die Königsklasse" antwortete.

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