MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Rallycross-WM: Riga

Solberg spricht über Lungenerkrankung

Rallycrosser Petter Solberg spricht erstmals über seine seit Monaten therapierte Lungenkrankheit, die nur zufällig entdeckt wurde.

Bildquelle: FIA World RX

Manchmal hat selbst ein Unfall noch etwas Gutes: Petter Solberg sprach über seine Kollision mit Janis Baumanis in Riga vor einem Jahr und enthüllte dabei brisante Details, denn er hat sich dabei nicht nur zwei Rippen und ein Schlüsselbein gebrochen, sondern im Rahmen der Untersuchungen auch zufällig erfahren, dass er schwer lungenkrank war. Dank der rechtzeitigen Diagnose konnte eine Therapie eingeleitet werden.

"Ich bin ganz ehrlich: Das war ziemlich erschreckend", sagte Solberg rückblickend. "Ich hatte mich schon geraume Zeit schlapp gefühlt. Es ist immer schlimmer geworden, aber ich gab nicht viel darauf. Dann geschah der Unfall, dem ich eigentlich viel zu verdanken habe; die Röntgenaufnahmen zeigten ein Problem mit einem Lungenflügel. Diese Krankheit hat einen komplizierten Namen, aber in aller Kürze bedeutete es: Mein Körper produzierte zu viel Eisen. Das ist den Ärzten glücklicherweise aufgefallen."

Solberg, der nur 13 Tage nach seinem schweren Unfall erneut im Rallycrossauto saß und auf dem Estering gleich wieder ins Finale kam, musste sich aufgrund der Lungenerkrankung in Behandlung begeben. "Es dauerte ziemlich lange, bis wir die richtige Dosierung gefunden hatten. Das war eine schwierige Zeit", berichtete der Norweger. "Ich bemerkte, wie sich meine Augen und mein Gesicht veränderten, ich begann zu zittern. Ich wusste nicht, was passierte und warum."

Einzig im Supercar habe er sich noch wohl gefühlt. "Das Adrenalin", so Solberg, "täuschte darüber hinweg, sodass ich fahren konnte, doch nach den Rennen wurde ich wieder unheimlich schlapp." Im Anschluss an einen Testtag in Frankreich musste er sich erneut in ärztliche Obhut begeben. "Für einige Zeit war ich richtig krank", sagte er. "Wir machten uns sogar Gedanken darüber, wer mich im Team ersetzen könnte, sollte sich mein Zustand nicht bessern. Ich wusste nur: Ich selbst würde es nicht schaffen. Das waren bittere Momente für mich."

Solberg kämpfte jedoch und fuhr weiter. Erst mehr als ein halbes Jahr nach der ursprünglichen Diagnose habe sich eine Besserung eingestellt. "Ich habe mich allmählich kräftiger gefühlt", sagte Solberg und verwies auf die schwedischen Rallycross-WM-Läufe im Sommer 2018. "Seither geht es besser und besser. Ich spüre, wie meine Energie zurückkehrt und sich alles wieder etwas normalisiert. Jetzt haben wir die Sache im Griff."

Er habe seine Krankheit nicht mehr länger geheimhalten wollen, sagte Solberg weiter: "Ich wollte jetzt darüber sprechen. Ich war einfach nicht ich selbst, aber ihr könnt mir glauben, ich komme wieder zurück." Die Medikamententherapie dauere noch gut einen Monat. "Dann folgen weitere Tests", erklärte Solberg. "Die Ärzte sind allerdings zufrieden mit der Genesung, ich ebenfalls – und jetzt auf nach Riga, dort habe ich noch eine offene Rechnung zu begleichen ..."

Trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen belegt Solberg aktuell den dritten Platz in der Gesamtwertung und hat vier Wochenenden vor Schluss sogar noch mathematische Titelchancen. Favorit auf den WM-Gesamtsieg ist jedoch Solbergs Teamkollege Johan Kristoffersson, der die Saison 2018 bisher nach Belieben dominiert.

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallycross-WM: Riga

Weitere Artikel:

Sulayem vor zweiter Amtszeit

Carlos Sainz sen. zieht FIA-Kandidatur zurück

Weil Carlos Sainz sen. nun doch nicht für die Wahl zum FIA-Präsidenten kandidiert, steht Mohammed bin Sulayem ohne Gegner praktisch schon als Sieger fest

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.

"Drive to Survive"-Bösewicht?

F1-Filmstar räumt mit Verstappens Image auf

Max Verstappen kommt in "Drive to Survive" wie ein Bösewicht vor - F1-Schauspieler Damson Idris erklärt jetzt, wie er den Niederländer erlebt hat

Während der Scherer-Phx-Audi im ersten Qualifying die Bestzeit fährt, hat das Schwesterauto Probleme - Brennender Porsche liefert spektakuläre Bilder

Rallycross Fuglau: Bericht

Hitzeschlacht im Waldviertel

Umjubelte Heimsiege gab es beim internationalen MTL Rallycross von Fuglau bei Horn. Nicht nur dank des Wetters ging es im Waldviertel heiß her, auch auf der Rennstrecke wurden spannende Rennen ausgefahren.

Für Großbritannien-GP

McLaren F1 enthüllt Chrome-Design

McLaren bringt zum Formel-1-Rennen in Silverstone eine besondere Chrome-Lackierung an den Start - Lando Norris peilt den Sieg an