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Dream-Race

DTM über eine Sekunde zu langsam

Nach dem Fünffacherfolg der japanischen Wagen fordert Audi Zusatzgewichte für die Super GT-Autos - Berger widerspricht.

Fotos: DTM

Nach dem Aus vor dem Start für Phoenix-Audi-Pilot Loic Duval war der Weg beim Dream-Race frei für die Super-GT-Piloten. Mike Rockenfeller, der im Abt-Audi von Platz vier losgefahren war, hatte wie die anderen DTM-Asse beim Samstagsrennen in Fuji nichts mit dem Sieg zu tun. Der beste Fahrer in einem DTM-Auto? Benoit Treluyer als Sechster.

Nun schlägt Rockenfeller Alarm und fordert eine Balance-of-Performance-Anpassung: "Ich glaube, man hat gesehen, dass wir eigentlich über eine Sekunde zu langsam sind im Rennen. Das war auch ein bisschen zu erwarten und ist schade, denn wir haben die BoP nicht. Ich glaube, es müsste eine geben, damit wir eine Chance haben."

Aber würde das nicht bedeuten, dass die Super-GT-Piloten bei heftigem Regen chancenlos sind, weil sie mit den Hankook-Regenreifen nicht klarkommen? "Ich glaube, im Regen sind die schon auch schneller", antwortet der ehemalige DTM-Meister.

"Vielleicht kennen wir den Reifen ein bisschen besser. Wir sind es gewohnt, es im Qualifying auf eine Runde hinzukriegen", relativiert er Loic Duvals geringen Rückstand von nur knapp über drei Zehntelsekunden auf die Pole.

Der Audi-Werksfahrer bekommt übrigens Rückendeckung von seinem Sportchef: Auch Dieter Gass sieht einen klaren Nachteil für die DTM am ersten Renntag. "Wir sind hier, um den Leuten, die hierher kommen und die Rennen anschauen, gute Kämpfe und guten Sport zu bieten", sagt er. "Und wir haben auch ein paar gute Kämpfe gesehen - aber nur zwischen den Super-GT-Autos. Die DTM-Autos waren darin nicht so sehr involviert."

Gass spielt den Ball an die Experten der Serien-Dachorganisationen ITR und GTA weiter. "Ich würde mir wünschen, dass wir morgen auf Augenhöhe mit den Super-GT-Autos sind, damit wir einen ordentlichen Kampf aller Autos geliefert bekommen. Wir müssen uns die heutigen Daten anschauen und möglicherweise morgen eine Anpassung machen."

Dass diese nicht schon am Samstagmorgen passiert ist, sieht er entspannt. Durch die wechselhaften Bedingungen an den Vortagen sei es für die Verantwortlichen "sehr schwierig gewesen, das vorab richtig einzuschätzen und mit den verfügbaren Daten eine Balance of Performance hinzukriegen. Und wenn man keine Balance of Performance macht, dann bekommt man so ein Ergebnis wie heute."

Wird die DTM-Dachorganisation ITR also reagieren und gemeinsam mit GTA die Super-GT-Autos durch Zusatzgewichte langsamer machen? "Es ist immer schwierig, auf die Hersteller zu hören", schmunzelt ITR-Geschäftsführer Gerhard Berger. "Weil dann wären die Autos in diesem Rennen bereits zwei Tonnen schwer, also locker bleiben!"

Der Österreicher offenbart, dass die Super GT beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim eingefordert hatte, die DTM-Autos mit 200 Kilogramm Zusatzgewicht einzubremsen, was aber wegen der laufenden Saison nicht möglich war.

"Hier geht es in die andere Richtung", deutet Berger an, dass die DTM-Hersteller nun Druck machen, dass die Japaner eingebremst werden. Dabei habe man erst am Samstag in Fuji "ein wahres Bild erhalten, wie es aussieht".

Dennoch schließt er eine BoP-Anpassung für den Sonntag nicht aus: "Wir haben heute gesehen, dass wir ein bisschen hinten sind und werden uns heute noch zusammensetzen. Wir haben immer gesagt, dass wir etwas korrigieren werden, wenn das notwendig ist, denn wir haben erst ab dem nächsten Jahr ein gemeinsames Reglement. Wir müssen uns das aber sorgfältig ansehen und dürfen keine Schnellschüsse machen."

Einer, der eine Balance-of-Performance-Anpassung nicht für notwendig erachtet, ist übrigens DTM-Champion Rene Rast. Der Achtplatzierte des Samstagsrennens hält es "vielleicht für das falsche Zeichen, die jetzt einzubremsen. Wir haben ja in Hockenheim dominiert, und da gab es für die Super-GT-Autos auch keine BoP. Wir müssen jetzt damit klarkommen und einfach das Rennen fahren."

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