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Finale einer gelungenen Premieren-Saison

Das letzte Rennwochenende der Premierensaison des Recaro Formel-3-Cups stand ganz im Zeichen der Frage: Wer wird Vize-Meister?

Als Kandidaten kamen der Rookie-Sieger Sven Barth oder der Österreicher Hannes Neuhauser in Frage. Für beide Kontrahenten gab es Argumente: Hannes Neuhauser, der Doppelsieger der Auftaktveranstaltung in Oschersleben, kennt sich also gut aus im Motopark und Sven Barth reiste mit 16 Punkten Vorsprung an.

Doch es gab auch noch João Paulo de Oliveira. Der dominierende Mann des Championats hatte keine Lust, den beiden Kampfhähnen die ersten Plätze zu überlassen. Ganz im Gegenteil, der JB-Pilot holte sich wieder einmal zwei Siege. „Mein Ziel war es, noch einmal mit Leistungen zu überzeugen, um mich für einen Aufstieg in 2004 zu empfehlen“, erklärte „JP“, der verrät: „Ich möchte am liebsten einmal einen DTM-Renner testen.“

Einen kleinen Ausrutscher des in Führung liegenden Joao Paulo de Oliveira konnte der Zweitplatzierte Hannes Neuhauser im Sonntagrennen nicht nutzen, doch der 18-Jährige war trotzdem nicht unglücklich. „Es war eines meiner stärksten Rennen der Saison, selten war ich so nah an JP“, schätzte er richtig ein. Den Abstand von einer Sekunde hielten die Zwei konstant, de Oliveira konnte nicht wegfahren und Neuhauser kam dem Cup-Meister nicht näher.

Die beiden zweiten Ränge reichten dem Achleitner-Piloten allerdings nicht aus, um Sven Barth im Duell um die Vize-Krone zu besiegen. Denn der Wöss-Schützling fuhr in beiden Läufen als Vierter über die Ziellinie. „Ich konnte das Tempo der Spitze nicht mitgehen. Zum einen war meine Abstimmung nicht gut, zum anderen war der Zündunterbrecher kaputt. Deshalb musste ich beim Gangwechsel immer vom Gas.“ Aber der Student der Verfahrenstechnik blieb cool, fuhr locker und ohne Hektik sein Rennen. „Mein Team hat mich über die Position von Hannes auf dem Laufenden gehalten.“ Als Markus Mann von hinten aufkam, wehrte sich der 22-Jährige nicht übermäßig. „Mann war auch wirklich schneller als ich.“

Das stimmt genau, denn der 18-Jährige Mann konnte sich sofort vom blauen Barth-Dallara absetzen. Der 2002er Vize-Meister der Formel-König hat beim Finale in Oschersleben eine starke Vorstellung abgeliefert, die Belohnung waren zwei Podestplätze. „Es ist prima gelaufen, mein Auto war das ganze Wochenende super.“, freute sich der EMS-Fahrer. Er hatte im Sommer ein kleines Tief, aus dem er sich rechtzeitig vor dem Ende der Saison herausgezogen hat. João Paulo de Oliveira, Hannes Neuhauser, Markus Mann und Sven Barth waren in beiden Rennen die ersten vier Plätze vorbehalten.

Bester hinter dem Quartett war am Samstag Franz Schmöller, doch am Sonntag schaffte es der Bayer nur bis zur ersten Kurve. Tomás Kostka und er rumpelten aneinander, was der orange-rote Dallara des FS-Motorsport-Teams mit einer abgebrochenen vorderen Radaufhängung bezahlte. Der Tscheche Kostka blieb im Rennen. Er umrundete den 3,667 Kilometer langen Kurs geduldig hinter Adrian Wolf und wartete auf einen Fehler des Schweizers. Doch der Teamkollege vom Meister de Oliveira
machte alles richtig. So bot sich für Kostka keine Chance auf eine Positionsverbesserung.

Überholen ist auf der Rennstrecke von Oschersleben sowieso nicht einfach, denn es fehlen die langen Geraden und die Möglichkeiten zum Ausbremsen vor engen Ecken. Im ersten Lauf hat auch Catharina Felser diese Erfahrung gemacht. Die einzige Dame im Feld folgte Kostka, doch dabei blieb es auch.

Ihren Schreckmoment hatte die Trella-Mannschaft von Catharina Felser am Samstagmorgen. Die Mechaniker stellten ernüchtert fest, dass das Lenkrad des Felser-Dallara fehlte. „Das Ding kostet mit Dashboard und allem drum und dran mindestens 7000 Euro“, war Klaus Trella sauer. Bei Cup-Organisator Bertram Schäfer fand sich passender Ersatz.

Ebenfalls wenig Zufriedenheit herrschte am Samstag bei Michel Frey. „Ich habe ungünstig geparkt“, grinste er als Kommentar zu seinem Abflug. Frank Brendecke wählte ebenfalls den Weg durchs Kiesbett, doch er fand die Strecke wieder. Thomas Rössler musste ohne Vortrieb nach wenigen Metern schon aussteigen.

Am Sonntag verabschiedete sich Tomas Toth nach zwei Ausritten endgültig aus dem Rennen, nachdem Franz Schmöller in der ersten Kurve der ersten Runde mit Tomás Kostka kollidierte und ausschied. Kurz vor Ende warf David Hemkemeyer seinen Dallara in die Streckenbegrenzung. Da der DMSB-Junior nicht direkt aus dem Auto kletterte, brach die Rennleitung die Hatz mit der roten Flagge zwei Minuten vor dem regulären Ende ab. Hemkemeyer ist außer einem Schreck unverletzt geblieben.

Nach 16 Rennen, verteilt auf acht Veranstaltung kann der Recaro Formel-3-Cup auf eine gelungene Premieresaison zurückblicken. 28 Fahrer konnten Punkte einfahren, aber nicht den überlegenen Titelgewinn von Joao Paulo de Oliveira verhindern. Der Champion wird in nächster Jahr sicher nicht mehr antreten, dafür wahrscheinlich aber wieder der Rookie 2003, Sven Barth. Gemeinsam mit ihm rechnet die Formel-3-Vereinigung als Organisator des RECARO Formel-3-Cup mindestens mit einem konstant großen
Starterfeld in Grand Prix Stärke.

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