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Wendlingers Sieg unter Fragezeichen

Karl Wendlinger und Jaime Melo werden nach dem Rennen mit 5 Minuten Strafzeit belegt, das Team hat Berufung eingelegt, Philipp Peter wird Zweiter.

Nur kurz war heute die Freude bei Karl Wendlinger nach seinem Sieg beim 6. Lauf zur FIA-GT-Meisterschaft in Donington. Denn am späten Nachmittag kam dann die Hiobsbotschaft der Rennleitung: Fünf-Minuten-Zeitstrafe wegen Verletzung des Parc-Fermé-Regularien und damit Rückversetzung auf den sechsten Platz, das Duo Alzen/Bartels (Saleen), das in der letzten Runde den sicheren Sieg durch eine Kollision mit einem langsameren Fahrzeug verspielt hatte, wurde nachträglich doch noch zum Sieger erklärt.

Dieses Ergebnis ist aber noch nicht rechtskräftig, da Wendlingers Team "JMB Racing" sofort einen Gegenprotest eingelegt hat. Heisst im Klartext: Der Fall geht zur FIA nach Paris, wo eine entgültige Entscheidung getroffen wird. Der Tiroler läuft also Gefahr, seinen Sieg auf dem "grünen Tisch" zu verlieren.

Aber was ist genau passiert? "Normalerweise wird man von den Marschalls eingewiesen, wohin man fahren muss. Dies war heute nicht der Fall. Da ich auf vom Team keine Anweisungen erhielt, bin ich bis zu unserer Box gefahren, wo das Auto dann unter Aufsicht der Marschalls in den Parc Fermé geschoben wurde. Dadurch war auch keine Möglichkeit einer eventuellen Manipulation oder Veränderung gegeben. Deshalb verstehe ich auch die Zeitstrafe nicht", erklärt Karl Wendlinger, "mal sehen, wie die FIA entscheidet. Was für mich zählt ist die Tatsache, dass ich den Sieg auf der Strecke errungen habe."

Philipp Peter holt Rang drei bzw. zwei

Einen guten Start erwischte Fabio Babini, der Teamkollege von Philipp Peter, auf dem Ferrari 575 Maranello GTC mit der Startnummer 11. Babini arbeitete sich kontinuierlich bis auf den zweiten Rang nach vorne. Da ihm kurz vor Ende seines Rennabschnitts das Benzin ausging fiel der Ferrari des Duos auf den siebten Rang zurück.

Der österreichisch-schweizerische Doppelbürger Philipp Peter konnte sich während seinem Stint wieder bis auf den dritten Rang vorkämpfen, bevor er sein Auto wieder an seinen italienischen Teamkollegen übergab, der den dritten Platz bis ins Ziel halten konnte. Durch die Zeitstrafe für das siegreiche Auto von JMB Racing mit Karl Wendlinger und Jamie Melo am Steuer eroberten Philipp Peter und Fabio Babini den zweiten Rang.

„Wir sind ganz happy, wir haben über 20 Sekunden vor dem ersten Boxenstopp verloren, da wir ein Problem mit der Benzinpumpe oder dem Tank hatten“, freute sich Philipp Peter unmittelbar nach dem Rennen: „Ohne das Tankproblem wären wir weiter vorne gewesen, aber wir sind auch schon mal 39 Sekunden vor dem Ende eines Rennens in Führung liegend ausgeschieden, so ist es halt. Uns freut es enorm dass wir das zweite Mal in diesem Jahr auf dem Podest stehen und wichtige Meisterschafts-Punkte gesammelt haben."

"Wir sind auf dem richtigen Weg und werden ab dem nächsten Rennen eine neue Aerodynamik und einen verbesserten Motor einsetzen können. Ich freue ich schon riesig, in vier Wochen mit diesem Auto das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps fahren zu dürfen!“

Mit 25 Punkten sind Fabio Babini und Philipp Peter gemeinsam auf Rang 4 in der FIA-GT-Meisterschaft, das Team von GPC Squadra Corse liegt auf dem zweiten Rang.

Pech für Walter Lechner jun.

Kein Glück für den Österreicher Walter Lechner jun. beim heutigen FIA-GT-Lauf in Donington (GB): Von der Pole Position gestartet, erlebten der Salzburger und seine Saleen-Teamkollegen Toni Seiler (SUI) und Paul Knapfield (GB) ein durchwachsenes Rennen, das letztlich mit einem technisch bedingten Ausfall endete.

Im Training mit seiner insgesamt fünften FIA-GT-Pole-Position einmal mehr das Maß der Dinge, büßte Lechner jun. durch Schnitzer seiner Teamkollegen bereits früh die Chancen auf einen Spitzenplatz ein: Startfahrer Toni Seiler produzierte nach wenigen Runden einen Dreher ins Kiesbett, der wertvolles Terrain kostete.

Eine Durchfahrtstrafe und die erwartet eher langsamen Rundenzeiten von Herrenfahrer Paul Knapfield waren die weitere Ursache dafür, dass der Salzburger als Schlussfahrer den Konrad Saleen mit vier Runden Rückstand auf Rang 16 übernehmen musste.

Von dort startete er eine sehenswerte Aufholjagd, die – auf Rang 14 liegend – mit einem technischen Defekt ihr jähes Ende fand: Als Walter Lechner jun. gerade gegenüber dem zu der Zeit Führenden Karl Wendlinger (Ferrari 575) eine Runde aufgeholt hatte, machte das Getriebe schlapp, der Youngster musste den Saleen eine halbe Stunde vor Rennende an der Box abstellen.

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