FIA-GT: 24h von Spa-Francorchamps | 25.07.2007
Um den Preis des Königs
Der 24h-Klassiker in den belgischen Ardennen – mit dem österreichischen S.berg Racing-Team und einem neuen Rennformat: der Coupe du Roi.
Für das österreichische GT3-Rennteam S.berg Racing aus Altenmarkt ist Spa „das faszinierendste Rennen der gesamten Saison, unheimlich anspruchsvolle Strecke, tolle Atmosphäre - jedenfalls das wichtigste Rennen des gesamten Jahres“, so Teamchef Hans Weitgasser. Er setzt mit seinem Team in Spa nicht weniger als 6 Piloten ein. Mit dem tschechischen Wirtschaftsminister Milan Urban greift sogar politische Prominenz ins Lenkrad des Lamborghini GT3 Startnummer 215.
Mit dem Tschechen Jan Charouz hat sich S.berg Racing überdies einen schnellen Piloten ins Cockpit geholt, Charouz ist Lola-Werksfahrer und wurde starker Fünfter in Le Mans.
Coupe du Roi
Das Besondere an Spa für die GT3 Teams: unter einer Startnummer dürfen nicht weniger als drei identische Fahrzeuge eingesetzt werden. Das bedeutet im Klartext: vor Rennbeginn kann das Team drei identische Autos komplett rennfähig vorbereiten. Kommt im Rennen Wagen A an die Box, fährt Wagen B mit neuem Piloten, aber identischer Startnummer hinaus, nach dem nächsten Stint kann der Wechsel von Wagen B auf Wagen C erfolgen, dann wieder von C auf A usw. - Wenn ein Auto auf der Strecke einen Defekt erleidet, muss der nächste Wagen 30 Minuten warten, bis er wieder auf die Strecke gehen kann.„Damit benötigen die GT3-Teams wesentlich weniger Mechaniker, der gesamte Aufwand wird reduziert. Eine tolle Idee der Veranstalter“, analysiert Weitgasser. Wäre nur ein einziger Wagen erlaubt, würden die zu erwartenden Reparaturen im Rennen nur mit hohem Personalaufwand zu beherrschen sein. Der Lamborghini GT3 wird in Spa mit einer Tankfüllung etwa 1h 5min laufen können.
Wetter & Strecke
Das Training für den 24h-Klassiker beginnt am Donnerstag um 10.50h. Die Wettervorhersage v.a. für den Samstag verspricht viel Regen und damit auch Chaos. Die Strecke von Spa wurde im Zielbereich wesentlich verändert. Die alte Busstop-Schikane ist Vergangenheit. Dafür wurde eine sehr enge Rechts-Links-Zielschikane eingebaut, der Schikanen-Eingang ist vergleichbar mit der Adelaide-Haarnadel von Magny Cours. Damit ist dieser Punkt mit hohem Überhol-Potential ausgestattet. Die komplette F1-Boxenanlage wurde neu gebaut, die Infrastruktur weiter verbessert.Das Team
Teamchef und Gründer ist Hans Weitgasser. Der Weitgasser`sche Familienclan wurzelt seit Urzeiten im salzburgischen Altenmarkt am Schlatterberg (S.berg…..) Das GT3-Team ist ebenfalls in Altenmarkt beheimatet. Im Winter organisieren die Weitgassers bei minus 20 Grad den Oldtimer-Klassiker „Historic Ice-Trophy“ auf Eis und Schnee.
Schon Vater Eberhard W. fuhr u.a. Alfasud-Cup gegen Wendlinger sen.; Bruder Robert W. wetzte im legendären Renault-5-Pokal quer durch Europa, Teamchef Hans Weitgasser fuhr Renault-5, Formel Ford 2000, die Tourenwagen-EM und wechselte dann als Techniker zu hochkarätigen Teams; unter anderem war er sieben Jahre bei BMW in der Formel 1 (Motorenentwicklung und Testteam). Die Autos liefert das deutsche Haus Reiter Engineering, der Lamborghini Gallardo bietet als Motor einen 5l-V10 mit 550 PS.