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Capirossi schlägt großartigen Pedrosa

Das Rennen in Jerez zeigte den Beginn einer neuen Ära. Mit Daniel Pedrosa stand ein Rookie auf dem Podest, während Weltmeister Valentino Rossi stürzte und nur als 14. ins Ziel kam.

Joachim Edeler

Der Saison-Auftakt in der diesjährigen MotoGP-Weltmeisterschaft fand am Sonntag im spanischen Jerez de la Frontera statt. Im letzten Jahr gewann Valentino Rossi mit einem fragwürdigen Manöver in der letzten Kurve gegen Sete Gibernau. Ob er erneut zu solch einer Leistung in der Lage sein könnte? Das durfte doch stark bezweifelt werden.

Zu stark zeigten sich die Bridgestone-bereiften Ducati von Sete Gibernau und Loris Capirossi während des gesamten Wochenendes. Auch Shinya Nakano, der im Qualifying einen sehr guten dritten Platz einfahren konnte, unterstrich die hervorragende Qualität der japanischen Pneus. Schon alleine wegen der ausgeglichenen Reifen-Situation wird diese Motorrad-Weltmeisterschaft sehr spannend.

Bridgestone hat gewaltig aufgeholt und zeigte bei den Winter-Tests, dass sie auf manchen Strecken kaum zu schlagen sein werde. Dafür hat Michelin mit seiner Neuentwicklung des Hinterrades auf einigen Strecken gezeigt, dass sie dort das Maß der Dinge sein werden. Es steht also eine sehr aufregende Saison bevor, freuen wir uns auf möglichst viele Sieger und spannende Rennen!

Auf der Pole Position des MotoGP-Rennens stand nach einer eindrucksvollen Leistung Loris Capirossi mit seiner Ducati vor seinem Team-Kollegen Sete Gibernau. Dem stolzen Spanier hat der Umstieg von Honda auf Ducati offenbar sehr gut getan.

Der amtierende Weltmeister Valentino Rossi startete dagegen nur von der neunten Position, Yamaha hatte mit den Michelin-Reifen doch arge Probleme auf dieser Strecke. Während Honda im Winter meist nicht mithalten konnte, waren sie auf dieser Strecke erstaunlich schnell unterwegs. Gespannt sein durfte man auf das erste Rennen von Dani Pedrosa. Der ultra-leichte Spanier tat sich noch sichtlich schwer mit den großen MotoGP-Maschinen, doch konnte er mit seinem Team-Kollegen Nicky Hayden locker mithalten.

Valentino Rossi hatte seine Einsatz-Maschine im Qualifying im Kies versenkt, als Alex Hofmanns Ducati Öl verloren hat. Das gleiche Schicksal ereilte beide Kawasaki-Fahrer. Rossi ging dann auch mit seiner Ersatz-Maschine in das Rennen. Ein weiteres Handicap für den Serien-Weltmeister?

Es war schon ein Schock für Rossi, dass ein MotoGP-Neuling wie Randy de Puniet auf einer Kawasaki im Qualifying schneller war als er selbst.

Rossi liebäugelt immer noch mit einem Einstieg in die Formel 1, sollte er in diesem Jahr in der MotoGP-Weltmeisterschaft Schwierigkeiten haben, dann dürfte ihm das die Entscheidung pro F1 sicher erleichtern; doch im nächsten Jahr werden die Karten auch in der MotoGP-Weltmeisterschaft neu gemischt, dann kommen 800 ccm Motoren zum Einsatz. Yamaha möchte in diesem Sommer die neue Maschine präsentieren, und Rossi soll exklusiv die ersten Testfahrten machen. Die Japaner versuchen alles, um Rossi bei der Stange zu halten.

Start: Capirossi vorne, Rossi stürzt

Den Start zum ersten Grand Prix in diesem Jahr gewann Loris Capirossi vor Sete Gibernau und Marco Melandri. Valentino Rossi kam gleich in der ersten Kurve zu Sturz, Verursacher war Toni Elias – die spanischen Fans gröhlten vor lauter Freude über das Missgeschick des Weltmeisters. Seit seinem Manöver gegen Sete Gibernau im letzen Jahr haben die spanischen Fans einen neuen Lieblings-Gegner.

Es sollte also nichts mit einem weiteren Auftakt-Sieg des Weltmeisters werden. Sete Gibernau schockte seine Fans mit einem technischen Defekt an seiner Maschine, der Spanier verlor Platz um Platz und musste in der Folge das Rennen aufgeben. Valentino Rossi hatte seine Maschine wieder aufgerichtet und fuhr dem Feld als Letzter hinterher.

Loris Capirossi konnte seinen Vorsprung weiter ausbauen, distanzierte Marco Melandri nach drei Runden bereits um über 1,5 Sekunden. Dritter zu diesem Zeitpunkt Nicky Hayden vor Casey Stoner und Dani Pedrosa. Pedrosa schnappte sich Stoner, folgte damit seinem Team-Kollegen Nicky Hayden. Was für ein Auftakt, Dani Pedrosa zeigt sich gleich bei seinem allerersten Rennen in der MotoGP-Klasse konkurrenzfähig. Leider verlor Shinya Nakano den Anschluss an die Spitze, nachdem der Japaner noch im Qualifying überzeugen konnte. Hayden und Pedrosa legten noch einmal zu, so dass Marco Melandri nicht mehr folgen konnte. Und Pedrosa erhöhte den Druck auf seinen Team-Kollegen, wollte am US-Amerikaner vorbei. Und das gelang ihm in der sechsten Runde auch. Die Frage nun: Kann Pedrosa den Abstand auf Loris Capirossi verringern? In der Tat, das konnte der kleine Spanier!

Pedrosa überrascht die Experten

Die spanischen Fans gerieten nun vollends in Verzückung, damit hat nun wirklich kein Experte gerechnet dass Pedrosa so schnell sein wird. Schnell konnte der Spanier die Lücke auf Capirossi auf eine Sekunde verringern, mit diesem Abstand fuhr Pedrosa in der Folge hinter der Ducati her. Nach zwölf Runden konnte Pedrosa erneut zulegen und verringerte den Abstand auf den Führenden Capirossi.

Am Ende des Feldes lag noch immer Valentino Rossi, der Weltmeister bemühte sich um Anschluss an das Feld, denn am Ende der Saison zählt gewiß jeder Punkt. Sein Team-Kollege Colin Edwards konnte nicht überzeugen, fuhr, auch durch Rossis Sturz aufgehalten, nach 13 Runden auf Platz 13 weit hinter der Spitze. Pro Runde fehlte dem Yamaha-Fahrer über eine Sekunde auf Capirossi. Leider musste Randy de Puniet aufgeben, der Franzose in Diensten von Kawasaki hatte sich bei seinem Sturz im Qualifying doch schlimmer verletzt als ursprünglich gedacht.

Rennen der Rookies

Nach 15 Runden schluckte Rossi den vor ihm liegenden James Ellison, damit war der Weltmeister bereits in den Punkten. Toni Elias fuhr ein beherztes Rennen, schnappte sich Marco Melandri und lag damit bereits auf dem vierten Platz. Doch an der Spitze wurde es nun ultra-spannend. Pedrosa nach 17 Runden bereits am Heck von Capirossi, was für ein Rennen des Rookies!

Hat Honda in Pedrosa den kommenden Weltmeister gefunden? Der Spanier übte von nun an reichlich Druck auf den Routinier Capirossi aus. Nicky Hayden konnte nicht folgen und hatte schnell einen Rückstand von über sechs Sekunden auf die Spitze.

Dani Pedrosa klagte während der Winter-Tests darüber, dass ihm die Kraft am Ende eines Rennens fehlen würde. Und dies deutete sich in den letzten Runden auch an, denn Capirossi konnte sich gegen Ende des Rennens wieder leicht von Pedrosa absetzen.

Die Bridgestone-Reifen erlauben auch zum Renn-Ende die gleichen Rundenzeiten wie zu Beginn des Rennens, das war der Schlüssel zum Sieg des Italieners über den großartigen Rookie Pedrosa. Dritter wurde Nicky Hayden vor Toni Elias und Marco Melandri. Valentino Rossi konnte noch Alex Hofmann überholen und belegte damit den 14. Platz.

In den letzten Jahren gewann der Sieger des Auftakt-Rennens auch die Weltmeisterschaft. Ein gutes Omen also für Loris Capirossi? Die Ducati sind mit den Bridgestone-Reifen auf alle Fälle gut für den Titel. Sete Gibernau wird mit seinem Schicksal hadern, denn auch er hätte sicher das eine oder andere Wort um den Sieg mitreden können. Ein toller Auftakt in die MotoGP-Saison 2006, dieses Jahr sollte deutlich spannender werden als die Jahre zuvor.

Ergebnis MotoGP

 Pos. Fahrer Nat. Marke Abstand
1. L. Capirossi ITA Ducati .
2. D. Pedrosa ESP Honda + 4.3
3. N. Hayden USA Honda + 9.9
4. A. Elias ESP Honda + 10.1
5. M. Melandri ITA Honda + 19.5
6. C. Stoner AUS Honda LCR + 21.2
7. S. Nakano JPN Kawasaki + 21.3
8. K. Roberts USA KR Honda + 32.4
9. J. Hopkins USA Suzuki + 32.8
10. M. Tamada JPN Honda + 35.9
11. C. Edwards USA Yamaha + 37.9
12. C. Vermeulen AUS Suzuki + 39.5
13. C. Checa ESP Yamaha + 42.8
14. V. Rossi ITA Yamaha + 1:01.3
15. A. Hofmann GER Ducati + 1:01.6
16. J. Ellison ENG Yamaha + 1:08.2
17. J. Cardoso ESP Ducati out
18. R. De Puniet FRA Kawasaki out
19. S. Gibernau ESP Ducati out

Ergebnis 250 ccm: 1. Lorenzo (Aprilia), 2. de Angelis (Aprilia), 3. Dovizioso (Honda), 125 ccm: 1. Bautista (Aprilia), 2. Pesek (Derb), 3. Pasini (Aprilia)

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