MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Staubige Angelegenheit

Fans, Fahrer und Fotografen schluckten beim Saisonauftakt der Rallycross-ÖM auf dem Nordring zwar Unmengen von Staub, die Action war dennoch groß.

Leo Freistätter

  • Hier finden Sie zahlreiche Fotos!

    Der Auftakt zur Rallycross-ÖM auf dem Nordring war eine ziemlich staubige Angelegenheit. Dies stellte Fahrer wie Fotografen gleichermaßen vor Probleme. Dafür gab es jede Menge neue Gesichter im Starterfeld und auch tolle heimische Erfolge.

    Im Training gab es vorerst keine Sensationen. An der Spitze der Division 1 mit Marek Zeman und Alois Höller die ewigen Kampfhähne der letzten Jahre. Willy Salzgeber machte mit Rang drei auf sich aufmerksam, Franz Spitaler ließ es mit Rang fünf ruhig angehen und Mario Schaufler beendete die ersten Trainingsrunden seines Rallycrosslebens auf Rang acht.

    Christian Petrakovits im aufgepowerten VW Polo setzte in der Division 1A eine souveräne Trainingsbestzeit auf die Bahn, gefolgt von seinem Erzrivalen Petr Bilek. In der ausschließlich tschechisch besetzten Division 2 setzte erneut Roman Castoral die Pace und die Division 4 war eine klare Sache für den Local Hero, Jürgen Stoitzner im Audi Quattro S2.

    Überraschend konnten sich hinter dem Waldviertler mit dem tschechischen Neueinsteiger Marek Cihlar und Franz Hindler zwei Piloten klassieren, die mit frontgetriebenen VW’s unterwegs waren.

    Im ersten Vorlauf eröffnete der Vorarlberger Willy Salzgeber (Ford Focus) mit einem Traumstart und setzte sich vor Marek Zeman sofort in Führung. Schon in der zweiten Kurve kam er aber etwas zu weit nach außen, diese Einladung ließ sich Marek Zeman nicht entgehen und zog vorbei. Willy Salzgeber ließ sich nicht abschütteln, blieb am Tschechen dran und zeigte erstmals sein Potenzial auf.

    Für die Kenner der Szene war dies keine Überraschung, gehörte doch der Vorarlberger schon vor Jahren in der Division 4 mit dem VW Golf zu den Spitzenpiloten. Mit Alois Höller, Franz Spitaler und Edy Schuster landeten dahinter ein Österreicherpaket. Christian Petrakovits holte sich mit Riesenvorsprung seine erste Bestzeit in der Division 1A, den Tschechen Jiri Mika deklassierte er dabei um fast sechs Sekunden.

    „Schöner Vorsprung“, dachte sich wahrscheinlich Jürgen Stoitzner, der seinerseits die Division 4 mit fast zehn Sekunden Abstand für sich entschied. Überraschend auf Rang zwei der Waldviertler Johann Wally, dem der Umstieg auf den Allrad-BMW sichtlich gut getan hat. Franz Hindler ließ seinen VW Polo richtig fliegen und holte sich die dritte Zeit. Da sein VW Polo über ein sequenzielles Getriebe verfügt, muss Hindler in der Division 4 antreten.

    Die Kollegen aus der 1600er Klasse waren darüber zwar nicht erfreut, aber so spielt das Leben eben. Manfred Schaufler konnte in seinem ersten Rallycross die fünfte Zeit im ersten Vorlauf für sich verbuchen. Markus Rumpler verlor wertvollen Boden durch einen Dreher, bei dem ihm allerdings Neueinsteiger Erich Hösel behilflich war.

    Eva-Maria Kerschner lieferte sich ein beinhartes Duell mit dem Tschechen Marek Cihlar und Jürgen Weiss schied in Führung liegend mit Elektrikproblem am Ford Sierra Cosworth aus.
    Im zweiten Vorlauf der Division 2 sicherte sich Marek Zeman mit einer weiteren Bestzeit vorzeitig die Pole für das A-Finale. Franz Spitaler fand langsam zu seiner alten Motivation zurück und holte sich Platz zwei.

    Dahinter landete Alois Höller, der nach dem ersten Vorlauf das vordere Differenzial an seinem Lancia Delta Integrale tauschen musste. Mario Schaufler fand sich mit dem Ford Focus schon besser zurecht und konnte Rang sechs einfahren. Der Focus von Willy Salzgeber blieb am Start mit Getriebeschaden liegen, für den Vorarlberger war somit der Renntag beendet.

    In der Division 1A konnte Christian Petrakovits diesmal sein Husarenstück nicht wiederholen. Er war in einen packenden Dreikampf mit Jaroslav Kalny und Petr Bilek verwickelt und musste sich mit Rang vier begnügen. Jürgen Stoitzner war wieder der dominierende Mann in der Division 4 und sicherte sich die Pole. Dahinter landete Jürgen Weiss, der diesmal ohne Probleme über die Runden kam. Sven Förster hatte eine Schrecksekunde zu überstehen als er von Markus Köberl attackiert und fast aufs Dach gelegt wurde.

    In Abwesenheit von Marek Zeman holte sich Alois Höller im dritten Vorlauf die Bestzeit vor Jakub Mrvka und Franz Spitaler. Erich Petrakovits fuhr auf Rang vier und sicherte sich damit noch die Teilnahme am A-Finale. Christian Petrakovits schnappte Jaroslav Kalny gerade noch die Pole der Division 1A weg, er war im dritten Vorlauf um 0,21 Sekunden schneller als der Tscheche.

    In der Division 4 ging die Bestzeit an Jürgen Weiss vor dem immer schneller werdenden Manfred Schaufler und Johann Wally. Der Kampf um die Zweiliterklasse spitzte sich währenddessen immer weiter zu. Robert Haslinger und Markus Rumpler lieferten Toppzeiten ab und sollten sich im direkten Duell im B-Finale wieder treffen. Markus Rumpler hatte dabei im letzten Vorlauf mächtig viel Glück. Nach einem Startcrash kam er als einziger unbeschadet in die erste Kurve und konnte so wertvollen Boden gutmachen.

    Für die ersten Entscheidungen wurde die Meute in das C-Finale der Division 4 losgelassen. Neueinsteiger Erich Hösel wurde dabei durch Fremdeinwirkung heftig in die Leitschiene katapultiert. Doch damit noch nicht genug, Christoph Gruber konnte nicht mehr ausweichen und krachte in das Heck des gestrandeten VW Golf.

    So brachte Erich Hösel von seinem ersten Rallycross einen Totalschaden nach Hause, hoffentlich nimmt ihm das nicht die Motivation. Der Sieg in diesem Lauf ging an Christian Mattura, der sich damit den letzten verbleibenden Startplatz im B-Finale sicherte.

    Da kein weiteres C-Finale auf dem Programm stand durfte Christian Mattura gleich wieder ran und verlangte seinem Mazda im B-Finale alles ab. Viel weiter nach vorne kam er allerdings nicht mehr, einzig Eva-Maria Kerschner konnte er hinter sich lassen. Die Lady musste nach einem neuerlichen Duell mit dem Tschechen Marek Cihlar mit Reifenschaden aufgeben.

    Der Tscheche entschied das B-Finale für sich, Markus Rumpler konnte die Tumulte in der ersten Kurve nutzen und an Robert Haslinger vorbeiziehen. Markus Rumpler holte sich damit den Sieg in der Zweiliterklasse und schrieb das Punktemaximum auf sein Konto. Etwas unter seinem Wert wurde im Finale Michael Stoklassa geschlagen. Bei seinem erst zweiten Rallycross zeigte er viel Talent und konnte vor allem im ersten Vorlauf mit einer tollen Fahrt auf sich aufmerksam machen.

    Der Sieg in der Division 4 war eine klare Sache für Jürgen Stoitzner. Der Waldviertler landete bei seinem vierten Auftritt auf dem Nordring den vierten Sieg und verwies Jürgen Weiss auf Rang zwei. Johann Wally konnte lange Zeit Rang drei halten, musste sich aber schließlich dem Druck des Ford Escort von Manfred Schaufler beugen. Danach lieferte sich Wally ein beinhartes Duell mit Franz Hindler, bei dem er die Oberhand behielt.

    Jaroslav Kalny zeigte beim Start zum Finale in der Division 1A Nerven und produzierte einen Frühstart. Damit konnte er sich keinen Fehler mehr leisten und musste die Startwiederholung etwas vorsichtiger angehen. Christian Petrakovits konnte dies geschickt nutzen und setzte sich sofort in Führung. Trotz einiger Attacken des Tschechen ließ sich der Burgenländer den Sieg nicht mehr nehmen.

    In der Division 1 gab sich Marek Zeman auch im Finale keine Blöße und zog mit einem Blitzstart davon. Alois Höller wollte in der ersten Kurve eine Attacke reiten und kam etwas zu weit nach außen.

    Die Meute zog vorbei, Franz Spitaler überzuckerte die Lage als Erster und setzte sich auf Rang zwei. In dieser Reihenfolge ging es später auch über die Ziellinie. Auf Rang drei folgte Jakub Mrvka, gefolgt von Edy Schuster und Alois Höller, der keinen Weg nach vorne mehr fand.

    Ergebnisse und ÖM-Stand finden Sie in der rechten Navigation! Die Rallycross-ÖM wird am 29. Mai in Sedlcany/CZ fortgesetzt.

  • News aus anderen Motorline-Channels:

    Rallycross-ÖM: Fuglau

    - special features -

    Weitere Artikel:

    Das Saison-Highlight der Langstrecken-Rennen zweimal rund um die Uhr auf der Nürburgring Nordschleife bestätigte die ersten Saison-Ergebnisse: Die Porsche 911 GT3 sind aktuelle das Maß der Dinge, insbesondere die beiden türkisfarbenen Renner im Falken Design sowie der „Grello“ von Manthey.

    Starterliste 24h Le Mans 2024

    23 Hypercars mit Habsburg und Bortolotti

    Teilnehmerliste für die 24 Stunden von Le Mans 2024: 23 Hypercars - mit dabei auch Ferdinand Habsburg und Mirko Bortolotti, 16 LMP2 mit Rene Binder und 23 LMGT3 mit Richard Lietz und Klaus Bachler

    GP von Japan: Fr. Training

    Regen in Suzuka: Oscar Piastri Schnellster

    Oscar Piastri sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Japan und verdrängte damit Yuki Tsunoda noch von der Spitze