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James Toseland neuerlich tonangebend

James Toseland ist derzeit nicht zu stoppen, in Brands Hatch feiert er seinen ersten Doppelsieg, Kenan Sofuoglu holt sich den Supersport WM-Titel.

DOPPEL-HEIMERFOLG FÜR TOSELAND UND HONDA.

WM-Tabellenführer James Toseland brachte die britischen Fans in Brands Hatch bei hervorragenden äußerlichen Verhältnissen zu Jubelstürmen, als der 26-Jährige im ersten Rennen souverän vor Troy Corser und Max Biaggi den Sieg einfahren konnte.

"Darauf habe ich mehr als zehn Jahre gewartet. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als ich hier in Brands Hatch als 16-Jähriger herumgelaufen bin und dieses Ziel vor Augen hatte", freute sich Toseland, der auch den zweiten Lauf für sich entscheiden konnte und somit ausgerechnet in Brands Hatch, wo an drei Tagen 126.000 Fans gezählt wurden, seinen ersten Doppelsieg holen konnte.

Der Vorsprung des Briten beträgt auf Noriyuki Haga beträgt 66 Zähler. "Ich hatte zu keiner Phase des Rennens Sorgen, konnte auch Haga vor seinem Sturz im ersten Lauf gut kontrollieren. Der Abstand lag immer zwischen 1.8 und zwei Sekunden." Michel Fabrizio aus dem DFX-Honda-Team beeindruckte auf der Berg- und Talbahn von Brands Hatch mit den Rängen fünf und vier. Karl Muggeridge sicherte für das Alto-Evolution-Honda-Team einen 14. Platz.

DUCATI UND BAYLISS: LETZTE CHANCE VERGEBEN.

Ducati-Werkspilot Troy Bayliss kann den WM-Titel nur noch theoretisch verteidigen. Der Australier startete in Brands Hatch von der Pole, patzte im ersten Lauf jedoch auf Rang zwei liegend und stürzte bei der Anfahrt zum engen Rechtsknick nach der Startkurve.

Im zweiten Durchgang rettete Bayliss einen enttäuschenden siebten Platz. Sein Rückstand in der WM-Tabelle beträgt nun bereits 97 Punkte. Für seinen italienischen Teamkollegen Lorenzo Lanzi gab es beim viertletzten Saisonmeeting die Ränge neun und zwölf.

Stark präsentierte sich wie bereits im Training der Spanier Ruben Xaus mit der Ducati des Jahrgangs 2006, der im ersten Rennen guter Vierter wurde. Der zweite Durchgang brachte für den Katalanen den sechsten Platz.

SUZUKI UND BIAGGI: ERST PODEST DANN FRÜHSTART.

Suzuki-Star Max Biaggi zeigte vom sechsten Startplatz im ersten Durchgang ein starkes Rennen, wobei der erfahrene Römer von den Fehlern von Haga und Bayliss profitierte und Rang drei einfahren konnte. "Ich war am Beginn etwas hektisch, spezielle in den beiden ersten Kurven", erklärte Biaggi, der sich in zweiten Rennen nach einer beherzten Aufholjagd wegen einer Durchfahrtsstrafe nach einem Frühstart noch Rang acht sichern konnte.

"Eines kann ich aber nun mit Sicherheit sagen: Brands Hatch ist deutlich schwieriger als Laguna Seca!" Biaggi liegt in der WM-Tabelle 69 Zähler hinter Toseland. Sein Teamkollege Yukio Kagayama verabschiedete sich kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs auf Rang vier liegend in der Zielkurve.

Später holte sich der Japaner noch den fünften Platz. Max Neukirchner erkämpfte sich mit der ein Jahr alten Suzuki GSX-R K6 zwei zehnte Ränge. Wichtig für den Sachsen: er hält damit in der WM-Tabelle den neunten Rang vor Kagayama.

YAMAHA UND HAGA IM PECH.

Yamaha-WM-Hoffnung Nori Haga verabschiedete sich in Brands Hatch im ersten Lauf nach einem Fehler auf der Verfolgung von James Toseland und brachte die R1 des Teams Yamaha Italia auf den achten Platz. Später holte sich Haga noch 20 Punkte für den zweiten Rang, nachdem er Toseland beinahe über die gesamte Distanz beschatten konnte.

Haga übernahm in der WM-Tabelle dennoch den zweiten Rang von Biaggi. Teamkollege Troy Corser war mit den Rängen zwei und drei ebenfalls einer der Gewinner von Brands Hatch. Der 35-jährige Australier weist in der WM-Tabelle noch einen Abstand von 31 Punkten auf den viert platzierten Troy Bayliss auf.

Steve Martin brillierte mit der R1 bei seinem ersten Auftritt für das Yamaha-Team von Martial Garcia vor allem im ersten Rennen mit Platz elf und legte später hinter Teamkollegen Shinichi Nakatomi Platz 16 nach.

KAWASAKI: LACONI ZWEIMAL IN DEN TOP-TEN.

Regis Laconi festigte mit der PSG-1-Kawasaki in Brands Hatch mit den Rängen acht und sieben seinen zwölften WM-Zwischenrang und damit auch die Position als bester Kawasaki-Fahrer. Für seinen spanischen Teamkollegen Fonsi Nieto lief es weniger gut. Der 28-jährige aus Madrid erkämpfte die Plätze zwölf und dreizehn, liegt in der Weltmeisterschaft bereits mit 33 Punkten Rückstand auf Laconi auf der dreizehnten Position.

POS NO. RIDER BIKE TIME

1 52 Toseland J. (GBR) Honda CBR1000RR 36'34.177 (151,847 kph)

2 41 Haga N. (JPN) Yamaha YZF-R1 1.686

3 11 Corser T. (AUS) Yamaha YZF-R1 1.760

4 84 Fabrizio M. (ITA) Honda CBR1000RR 8.456

5 71 Kagayama Y. (JPN) Suzuki GSX-R1000 K7 8.988

6 111 Xaus R. (ESP) Ducati 999 F06 9.470

7 21 Bayliss T. (AUS) Ducati 999 F07 18.313

8 3 Biaggi M. (ITA) Suzuki GSX-R1000 K7 19.116

9 55 Laconi R. (FRA) Kawasaki ZX-10R 20.501

10 76 Neukirchner M. (GER) Suzuki GSX-R1000 K6 20.586

Championship Standings: 1. Toseland 355 2. Haga 289 3. Biaggi 286 4. Bayliss 258 5. Corser 227 6. Xaus 163 7. Lanzi 161 8. Rolfo 146 9. Neukirchner 123 10. Kagayama 116

SUPERSPORT – SOFUOGLU UND HONDA DÜRFEN FEIERN.

Honda-Pilot Kenan Sofuoglu nutzte in Brands Hatch seinen ersten Matchball und sicherte sich drei Rennen vor Schluss den Supersport-WM-Titel. Der Türke ist damit der erste Motorrad-Weltmeister. Sofuoglu reichte in Brands Hatch ein sicherer zweiter Rang hinter dem entfesselten Yamaha-World-Supersport-Pilot Broc Parkes, der damit den dritten Saisonsieg für Yamaha einfahren konnte.

Den dritten Rang sicherte sich in einem Photofinish der Italiener Massimo Roccoli auf der Ziellinie gegen den dänischen Stiggy-Honda-Piloten Robbin Harms. Der zwischenzeitlich führende Brite Craig Jones stürzte in der ersten Rennhälfte. Fabien Foret brachte, als einziger ernsthafter Verfolger von Sofuoglu in der 600er-WM-Wertung, seine Gilmotor-Kawasaki auf den sechsten Rang, was jedoch zu wenig war, um den vorzeitigen Titelgewinn des Türken zu verhindern.

Weltmeister Seb Charpentier musste mit der zweiten HANNspree-Honda als Polesitter nach einem technischen Problem aus der Boxengasse losfahren und wurde nach dem Rennen als 15. disqualifiziert.

Der Östereicher Chris Zaiser musste vorzeitig aufgeben: „So steif wie heute bin ich seit meinem Oberschenkelbruch schon nicht mehr auf einem Motorrad gesessen. Ich habe einfach keinen Rhythmus gefunden. Ich hab zwar etwas gegen die Schmerzen bekommen, aber in jeder Kurve zog ein stechender Schmerz durch meine Gashand, und da Brands Hatch mehr oder weniger eine einzige Kurve ist und es nicht wirklich gerade Streckenabschnitte gibt wo man schmerzenden Körperteilen eine Schonphase vergönnen kann, bin ich an die Box um nicht noch einen Sturz zu riskieren.“

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