WTCC Istanbul: Erwartungen des Titelverteidigers | 18.09.2006
Eine Frage der Balance
Zum insgesamt zweiten Mal gastiert die Tourenwagen-WM am 23. und 24. September auf dem "Istanbul Speed Park" in der Türkei.
Die brandneue Anlage hat sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens unter den Aktiven einige Fans erworben, wie zum Beispiel den WTCC-Tabellenführenden Andy Priaulx.
"Istanbul ist eine sehr schöne Motorsportanlage und eine fantastische Rennstrecke“, fasst der Brite in BMW-Diensten seine Meinung zusammen, „der Kurs hat sich im vergangenen Jahr als sehr anspruchsvoll erwiesen. Es ist dort äußerst schwierig, die richtige Balance zu finden.“
Das gilt vor allem für den lang gezogenen Turn 8: „Diese Linkskurve ist besonders anspruchsvoll, das Auto muss dort perfekt funktionieren. Darüber hinaus ist es eine Strecke, auf der es einige heftige Bremspunkte zu bewältigen gilt.“
Zu seinen Aussichten für die beiden Rennen meint der Mann von der Kanalinsel Guernsey: „Ich bin mir nicht so sicher, Istanbul auch als Meisterschaftsführender verlassen zu können. Ich muss schon ein wirklich gutes Qualifying hinlegen, um im ersten Rennen unter die Top 8 zu kommen.“ – Der Grund dafür: Erfolgsballast!
„80 Kilogramm Zusatzgewicht lassen sich einfach nicht kompensieren. Man kann es mit einer Fahrt in einem Formelauto vergleichen, bei dem der Frontflügel abgebrochen ist“, rklärt Priaulx und kritisiert das Reglement: „Das Maximalgewicht ist schlichtweg zu hoch." – Sein BMW-Kollege Jörg Müller darf 70 Kilogramm schleppen, Alfa-Werksfahrer Augusto Farfus jr. hat mit 60 kg Zuladung das drittschwerste Auto.