Mitsubishi ASX 2.2 DI-D AT 4WD - im Test | 25.04.2014
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Bernhard Reichel
Technisch bleibt der Mitsubishi ASX ein leichter und agilerer Ableger des Outlander. In Amerika wird er sogar als Outlander Sport verkauft. Zum Sportler ist der ASX allerdings nicht geeignet. Am wohlsten fühlt er sich in der Stadt.
Er ist angenehm wendig, trotz seines Wendekreises jenseits der elf Meter, und komfortabel. Kurios die Wahrnehmung der Geschwindigkeit: Während man sich in der Stadt schneller fühlt als tatsächlich gefahren, empfindet man den ASX auf der Autobahn trotz verbesserungswürdiger Dämmung umgekehrt.
An Kraft fehlt es hier nicht. Gefühlt hat er sogar 20 PS mehr als die 150 PS im Datenblatt. Kein Wunder, stehen doch beachtliche 360 Newtonmeter zwischen 1.500 und 2.750/min auf der Matte. Ein idealer Motor für den Zugbetrieb und ausgedehnte Familien-Urlaube.
Die satte Kraft stört allerdings beim Ampelstopp. Der Vorwärtsdrang macht sich stärker bemerkbar als bei vergleichbaren Automatikwagen. Ein Start-Stopp-System würde Abhilfe schaffen, ist aber mit Automatik nicht vorgesehen. Ansonsten sind hohe Drehzahlen nicht seine Vorliebe, außer mehr Lärm passiert nicht viel.
Sehr gut abgestimmt ist die Automatik, aber auch hier wird klar: Sportlich geht anders. Auf den Kickdown folgen gefühlte Sekundenpausen. Ansonsten arbeitet die Automatik unauffällig. Im Alltag merkt man nicht, ob man zwei- oder vierradgetrieben unterwegs ist.
Auf lockerem Untergrund verheimlicht der ASX nicht seine dezente Tendenz zum Übersteuerversuch. Im Modus „4WD AUTO“ wird das Drehmoment variabel verteilt. Maximal 60 Prozent der Kraft gehen an die Hinterachse. Härtere Bedingungen meistert der ASX im Modus „4WD LOCK“, wobei mehr Drehmoment der Hinterachse zugeteilt wird.
Einparken ist seine Paradedisziplin. Der Lenkeinschlag stimmt meist intuitiv. Übersicht und Abschätzbarkeit der Karosserieenden lassen die akustische Einparkhilfe als verzichtbar erscheinen. Brauchbar ist die Rückfahr-Kamera mit tollem Bild zur Wahrnehmung von Kindern und Tieren, Anhängerkupplungen und Hydranten.
Die Schaltwippen hinterm Lenkrad sind bestenfalls zum Bergabfahren brauchbar, ihre Haptik und die Charakteristik des ASX behindern den wirklich freudvollen Gebrauch.
Was steht nun unterm Strich beim Verbrauch? Gute sieben Liter. Kein Verbrauchswunder, aber auch nicht allzu weit entfernt vom Normverbrauch von 5,8 Liter.
Der ASX 2.2 DI-D 4WD Automatik ist in den Varianten Invite, Intense+ und Instyle erhältlich. Die Basisausstattung Invite mit Dieselmotor und Automatik beinhaltet Parksensoren hinten, Regen- und Lichtsensor, Multiinfo-Display und Nebelscheinwerfer, sie kostet nur 27.990 Euro.
Beim getesteten Intense+ um 31.990 Euro gesellen sich Panorama-Glasdach, Xenonlicht, Bluetooth-Freisprech sowie abgedunkelte Heck- und Seitenscheiben dazu. In der Topvariante Instyle um 33.990 Euro darf man sich zusätzlich über Lederausstattung mit Sitzheizung vorne, Navi und schlüssellosen Zugang freuen.
Plus:
+ ausgewogenes Fahrwerk
+ präzise Lenkung
+ gutes Raumangebot
Minus:
- kein Start/Stopp verfügbar
- eher herbe Akustik
Resümee:
Die aufgefrischte Optik tut dem ASX sehr gut. Den neuen, 150 PS starken Dieselmotor gibt es nur in Verbindung mit Allrad und Automatik. Wer auf letztere Wert legt, kommt um den 2.2 DI-D nicht herum. Muss auch niemand, denn dieses Triebwerk arbeitet kultiviert und ist gut trainiert. Start/Stopp vermissen wir aber.
Weitere Testdetails:![]() |