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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Text und Fotos: Johannes Toth

Naturgemäß ist bei einem mächtigen SUV die Sicht nach hinten begrenzt. Dagegen hat Volvo sich drei Dinge einfallen lassen. Wenn die beste aller Autofahrerinnen meint: „Da brauch' ich aber eine große Parklücke!“ Sagen wir nur: „Schon, aber er parkt selber ein.“

Mit dem optionalen Einparkassistenten sucht sich der 4,95 Meter lange Volvo XC90 eine passende Parklücke und der Fahrer muss nur Gasgeben, Bremsen und den Gang wechseln. Das Lenken und Einparken übernimmt der XC90.

Als weitere Abhilfen gibt es auf Wunsch Kameras rundum und ein nettes Gimmick: Die hinteren Kopfstützen lassen sich über das Menü nach vorne klappen. Das ist praktisch, um die Sicht nach schräg hinten deutlich zu verbessern - oder um die Kinder zu schrecken, falls sie wieder mal zu laut sind.

Wurde der Wagen des hammerschwingenden Donnergottes Thor noch von Stieren gezogen, so kommen im Fall des XC90 ausschließlich Vierzylindermotoren mit zwei Litern Hubraum zum Einsatz.

Volvo bietet den XC90 derzeit in drei Motorvarianten an. Der T6 wird von einem Benzinmotor mit Kompressor und Turbolader angetrieben, der 320 PS und 400 Nm je nach Fahrsituation auf den permanenten Allradantrieb verteilt. Das Spitzenmodell ist der T8 Twin Engine, der als Hybrid-Fahrzeug neben dem 320-PS-Benziner noch einen 87-PS-Elektromotor als Unterstützung verbaut hat.

Der getestete, ebenfalls allradgetriebene, D5 AWD rollt mit einem 225 PS starken Dieselmotor und 470 Nm Drehmoment aus den Fertigungshallen und ist als 5-Sitzer ab 58.450 Euro zu haben.

Unser Testwagen ist ein praktischer 7-Sitzer, der in der besten Ausstattung ("Inscription") 71.950 Euro kostet - mit ein paar zusätzlichen Sicherheitsfeatures, einem fetten Premium-Sound-Paket, wunderbar zum Auto passenden 21-Zöllern und ein paar Annehmlichkeiten wie zum Beispiel Winter-Paket, Panorama-Schiebedach, Head-up-Display, Luftfahrwerk und Parkkameras sind es im vorliegenden Test-Fall allerdings 98.730 Euro.

Als außen nicht längerer Siebensitzer bringt der D5 AWD zwar über 2,1 Tonnen auf die Waage, aber mit Hilfe der fein abgestuften 8-Gang-"Geartronic"-Automatik ist der Wagen in immerhin 7,8 Sekunden auf 100 km/h.

Und auch auf der Autobahn lässt er sich weit dynamischer bewegen, als wir von den nackten Daten her vermutet haben. Wo man darf, ist bei 220 km/h Schluss – wobei wir nicht vergessen dürfen, daß wir hier den Querschnitt eines passablen Kleiderschrankes gegen den Fahrtwind schieben.

Dass die Sicherheit in einem Volvo nicht zu kurz kommt, versteht sich von selbst. Mit dem "Intellisafe-Pro"-Paket lässt sie sich allerdings noch etwas erhöhen. Dann sind unter anderem auch ein Querverkehrswarner, ein Spurhalteassistent und ein adaptiver Tempomat mit automatischer 5-stufiger Abstandsregelung mit an Bord.

Außerdem gibt es einen Stauassistenten, der teilautonomes Fahren bis maximal 50 km/h erlaubt. Das funktioniert leidlich. Das Fahrzeug folgt anderen Fahrzeugen auch in Kurven, solange es eine Bodenmarkierung erkennt. Falls das nicht mehr der Fall ist, verabschiedet sich der Assistent mit einem dezenten Dreiklang und dem Display-Hinweis: „Lenken, keine Linien erkannt.“

Supertoll ist die optionale Bowers & Wilkins Premium-Sound-Anlage mit 19 Lautsprechern. Da gibt es einen Equalizer mit neun (!) Reglern plus Subwoofer am Screen. Außerdem kann man sich das Klangerlebnis in drei Grundeinstellungen justieren.

Zur Auswahl stehen: Studio, Bühne und die Göteborger Konzerthalle als „Heimstätte des Symphonieorchesters Göteborg“. Wir würden in diesem Zusammenhang übrigens als weitere Option den Wiener Musikvereinssaal empfehlen.

Das neue Bedienkonzept ist leider nicht immer so intuitiv wie wir uns das wünschen würden. So konnten wir zwar mit dem Navi sprechen, aber es hat uns schlecht verstanden und wir sollten aus einer Liste wählen, die wir nicht gefunden haben.

Auch der Zielführungsabbruch war erst nach langem Suchen zu finden. Wenn man sich allerdings einmal in dem grundlegend neuen System zurechtgefunden hat, fühlt man sich damit durchaus wohl.

Die Beschränkung auf Vierzylindermotoren kommt vor allem der Verringerung des Verbrauchs zugute. Volvo gibt für den D5 AWD einen Dieselverbrauch von 5,7 Liter bei einem Ausstoß von 149 g/km CO2 an. In unserem Test lag der Wert knapp drei Liter höher.

Plus
+ Ideal zum Autobahn-Cruisen auf langen Strecken
+ Das cool-schlichte Schwedendesign wird noch lange aktuell bleiben
+ Optionales Voll-LED-Licht passt sich immer perfekt an und lenkt auch mit
+ Auch in der zweiten Reihe viel Beinfreiheit
+ Großer Kofferraum

Minus
- Das neue Bedienkonzept ist leider nicht immer so intuitiv wie wir uns das wünschen würden
- Der klobige Automatikwahlhebel ist hakelig zu bedienen und klackt unangenehm beim Einlegen
- Die Grafik der Navigation ist für heutige Verhältnisse zu simpel ausgeführt
- Wenig Ablagemöglichkeiten

Resümee
Der XC90 soll Volvos Hammer gegen die Premium-Konkurrenz werden. Und er hat das Zeug dazu. Ausstattung und Materialien passen, schon die Fahrleistungen des (einzigen) Diesels sind ansprechend und absolut ausreichend. Würde der Preis beim Ankreuzen unserer Lieblings-Optionen nicht so schnell ansteigen, wäre die Siebensitz-Variante ein empfehlenswertes Familienfahrzeug.

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Volvo XC90 D5 AWD Geartronic Inscription - im Test

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