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Schneekönig

Der Maserati Levante kratzt dank seines intelligenten Allradantriebs mit Torque Vectoring auch im Schnee sauber die Kurve. Winter-Test.

Text: Lars Wallerang/mid
Fotos: Maserati (4), Rudolf Huber/mid (1)

Über Schotterpisten kraxelt der Maserati Levante graziös. Doch auch, wenn das Geröll gehörig eingeschneit ist, bleibt das luxuriöse italienische SUV cool.

Insbesondere im Off-Road-Modus zeigt er sich den Herausforderungen durch Eis und Schnee souverän gewachsen. Als hilfreich erweist sich vor allem der beim Levante serienmäßig eingesetzte Allradantrieb SQ4.

Nun neigt ein SUV bei Kurvenfahrten auf sehr rutschigem Untergrund immer etwas mehr zum Schieben über die Vorderräder als Limousinen oder Coupés, was viele Gründe hat, vor allem aber das höhere Gewicht.

Doch das "Geländefahrzeug" Levante hat mit dem Off-Road-Modus noch ein Ass im Ärmel. Neben elektronischen Stabilitätsprogrammen des Allradlers hat die Erhöhung des Fahrwerks unter anderem den Vorteil, größere Schneehaufen mühelos zu überfahren. Und natürlich Torque Vectoring, bei dem das Drehmoment seitlich in Richtung der Räder mit mehr Grip verschoben wird.

Wie die Rennfahrer von Maserati bei den Testfahrten im italienischen Cervinia am Matterhorn bestätigen, ist das Fahrprogramm fürs Grobe die beste Fahrwerkseinstellung bei Schnee. Wählbar ist aber auch der probate Modus I. C. E. (Increased Control & Efficiency), der aus Quattroporte und Ghibli bekannt ist und in diesen Modellen die höchste elektronische Sicherheitsstufe auf Eis darstellt.

Dass trotz aller Finessen des Fahrwerks die Bereifung eine entscheidende Rolle spielt, zeigt sich beim Vergleich eines Levante mit und ohne Spikes an den Gummis. Die in vielen Ländern nicht mehr zugelassenen Stifte im Reifenprofil verleihen der Fahrt auf dem Eis spürbar mehr Kontur als alle elektronischen Stabilitätssysteme dieser Welt.

Nie wird das deutlicher, als wenn der Fahrer dieselbe Schneestrecke mit baugleichen Fahrzeugen einmal mit und einmal ohne Spikes direkt hintereinander fährt.

Gleichwohl: Das SUV mit dem markanten Dreizack im Kühlergrill meistert Kurvenfahrten und steile schneebedeckte Steigungen auch ohne Spikes eindrucksvoll. Möglich macht das die intelligente Allradtechnik: Die elektronisch gesteuerte Kupplung im Mitteltunnel verteilt die Antriebskraft sehr dosiert.

Im Normalbetrieb ist sie meist geöffnet, so dass das Fahrzeug wie ein Hecktriebler unterwegs ist. Sobald aber die Sensoren Anzeichen von Schlupf registrieren, schließen sich die Kupplungsscheiben und leiten in wenigen Millisekunden bis zu 50 Prozent der Kraft an die Vorderräder.

Tritt dennoch Untersteuern auf losem Grund ein, muss man nicht vom Gas gehen und hoffen, sondern man steigt kräftig aufs rechte Pedal: Torque Vectoring verschiebt die Power dann auf das Rad mit dem meisten Grip und der Maserati verkleinert sofort wieder den Kurvenradius.

Unerheblich auf Eispisten ist hingegen, ob man den rasanten Levante S (430 PS; Ö: 115.204 Euro, D: 88.000 Euro) oder den etwas ruhigeren Levante Diesel (275 PS; Ö: 85.442 Euro, D: 70.500 Euro) über den weißen Untergrund lenkt. Gleichwohl macht der Turbo-Benziner mehr Spaß, schon allein aufgrund seines markanten Motorengeräuschs und der unbändig wirkenden Kraft, die Maserati aus dem V6-Motor mit drei Liter Hubraum herausgekitzelt hat.

Und da der Maserati eigentlich seinen brillantesten Auftritt auf Asphalt feiert, bleibt der Levante vor allem ein gutaussehender Star jenseits von Schnee und Schotter, der aber eben auch auf unwegsamem Gelände zu jeder Jahreszeit eine große Kür absolvieren kann.

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